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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2008

Neubau einer Feuerwache

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Ankauf

Michael van Ooyen Freie Architekten | Partnerschaft mbB

Architektur

Erläuterungstext

Nach dem Einsatz kehren die Fahrzeuge über die Feuerwehrzufahrt Am Jungen Steigle zur Wache zurück. Im Werkstatthof können gebrauchte Einsatzmittel in den Werkstätten und der Schlauchpflege abgeliefert und die Ausrüstung für den nächsten Einsatz aufgenommen werden.
Das an den Werkstatthof angrenzende Lager kann von LKWs befahren werden. Hierdurch ist ein witterungsgeschütztes Be- und Endladen der Fahrzeuge sowie eine übergangsweise Nutzung als Fahrzeugstellplatz möglich.
Während im Erdgeschoss des Schulungs- und Verwaltungstraktes die für den Einsatz und Betrieb erforderlichen Funktionen wie die Einsatzzentrale, die Alarmumkleiden und die Werkstätten angeordnet wurden, befinden sich im Obergeschoss Räumlichkeiten für die Weiterbildung und Verwaltung der Wache. Im 2. Bauabschnitt wird das Obergeschoss um Ruhe- und Aufenthaltsräume für die hauptamtlichen Kräfte ergänzt. Über Treppen und Rutschstangen wird dieser Bereich unmittelbar an den Einsatzbereich angebunden.
Durch die Zuordnung von Stellplätzen, Eingängen, Treppen und Aufzug werden Nutzer und Besucher in der Feuerwache geführt. Transparente Rauchschutzelemente zonieren das Gebäude und verhindern das unbefugte Betreten schützenswerter Bereiche. Das Obergeschoss ist über eine Galerie mit dem Erdgeschoss verbunden. Von hier aus besteht die Möglichkeit, Einblicke in die angrenzende Fahrzeughalle zu schaffen. Die vertikalen Erschließungselemente befinden sich in einem über die gesamte Gebäudelänge verlaufenden Luftraum. Sämtliche Funktions- und Erschließungsbereiche werden mit Tageslicht versorgt.

3. Konstruktion
Die gewählte lineare Struktur der Baukörper gewährleistet eine wirtschaftliche Realisierung, die robusten und strapazierfähigen Materialien der Baukonstruktionen eine wirtschaftliche Unterhaltung und Pflege der Baumaßnahme.
Entsprechend den differenzierten Anforderungen werden die Baukonstruktionen der unterschiedlichen Funktionsbereiche in Hinblick auf den Ausbau, die technische Gebäudeausstattung, den Wärme- und Schallschutz usw. gewählt.
Während der Schulungs- und Verwaltungstrakt als Massivbau in Stahlbeton-Skelettbauweise konzipiert wurde, sind für die Fahrzeughalle und die Werkstätten Stahlkonstruktionen mit günstigen Spannweiten vorgesehen. In den einfacher ausgestatteten Hallenkonstruktionen können alle technisch erforderlichen Medien übersichtlich und effizient in der Ebene der Stahlbinder verteilt und den Fahrzeugen bzw. Arbeits- und Lagerplätzen zugeführt werden.
In die kubisch gestalteten, mit großformatigen Platten aus Faserzement verkleideten Baukörper werden die Fenster, Türen und Tore flächenbündig eingesetzt. Die in der Werkstatt, dem Lager, der Fahrzeug- und der Erschließungshalle geplanten Sichtbetonwände, monolithische Fußböden und verzinkten Stahlkonstruktionen stehen im Kontrast zu den farbig verputzten Wänden und warmen Holztönen der Verwaltungs-, Aufenthalts- und Schulungsräume. Die Fensterelemente sind als Pfosten-Riegelkonstruktion aus Holz mit außen liegenden Deckleisten aus Aluminium geplant.

4. Freianlagen
Die im Westen angeordneten Stellplätze für Feuerwehrkräfte und Besucher werden von der Stockacher Straße her erschlossen. Durch die übersichtliche Anordnung der Stellplätze ist im Alarm-fall eine Kreuzung der unterschiedlichen Verkehrsströme ausgeschlossen. Die begrünten Stellplätze sind unmittelbar den jeweiligen Eingängen für Einsatzkräfte und Besucher zugeordnet. Um die versiegelte Fläche zu minimieren sind hier Rasengittersteine geplant. Bei größeren Veranstaltungen und Festen können auf dem angrenzenden Übungshof weitere Stellplätze angeboten werden.
Der übersichtlich gestaltete Alarmhof und der unmittelbar angrenzende Werkstatthof spannen sich zwischen der Fahrzeughalle, dem Grün und dem Lager als räumlich gefasster Platz auf. An zentraler Stelle befindet sich die videoüberwachte Alarmausfahrt vom zugangsgesicherten Alarmhof in den öffentlichen Straßenraum. Bei einer Blockade der Alarmausfahrt kann die Feuerwache über die Notausfahrt zur Stockacher Straße verlassen werden.
Der im Süden an den Werkstatthof angrenzende Übungshof bietet durch seine Randlage eine vom betriebsbedingten Verkehr frei gehaltene Fläche für die sichere Durchführung von Übungen aller Art. Das Anleitern mit der Haken- oder Drehleiter kann an dem in die Platzfläche eingebundenen Turm geübt werden. Das Gelände der Feuerwache findet in der begrünten Böschungsmauer und dem anschließenden Grünstreifen seinen Abschluss zur angrenzenden Wohnbebauung.