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Offener Wettbewerb | 12/2018

„Quatertower“ in Augsburg

2. Preis

17A ARCHITEKTUR

Architektur

Erläuterungstext

ENTWURF
Durch Subtraktion im Südosten als Vermittlung zur Nachbarbebauung und am Eingangsbereich des Towers im Nordwesten werden die volumetrischen Vorgaben des Bebauungsplans in eine dynamische, skulpturale Form überführt. Die wesentliche Aufgabe der wirtschaftlichen Erschließung des Hochhauses trotz kleiner Plattformen ist durch ein außenliegendes und frei durchlüftetes Treppenhaus gelöst. Die Haupttragstruktur aus Beton mit zwei aussteifenden Kernen - Treppenhaus- und Sanitärkern - wird von einer mineralischen Dämmung mit vorgehängten Aluminiumplatten ummantelt. Inspiriert vom Standort im Textilviertel - mit der ehemaligen Kammgarnspinnerei - werden Lochkarten für Webstühle (siehe Bild) auf Aluminiumpaneele transformiert, welche die Wohnungen geschossweise umhüllen. So entsteht aus der Historie des Ortes neben individuellen Wohnungen auch ein identitätsstiftender, repräsentativer und moderner Quatertower mit Signal- und Fernwirkung. In allen Geschossen werden je 1-2 flexibel einteilbare 2-5 Zimmer Wohnungen angeboten. In den oberen vier Geschossen entstehen Maisonettewohnungen mit Blick über ganz Augsburg. Die Loggien können über Faltschiebeläden geschlossen und so laubenartig genutzt und bei Bedarf als Schallschutzpuffer herangezogen werden.

RUHENDER VERKEHR / AUSSENANLAGEN
Die erforderlichen PKW- und Fahrradstellplätze sind in einer natürlich belüfteten Tiefgarage, die oberirdischen Besucherstellplätze entlang der Provinostraße vorgesehen. Die bestehenden Aussenanlagen der Nachbarbebauung gehen in eine Wiese mit Wildblumen über, zur Provinostrasse werden die straßenbegleitenden Bäumen weiter geführt.

LÜFTUNG/MATERIAL/NACHHALTIGKEIT
Alle Wohnungen sind natürlich belüftet. Der Mindestluftwechsel ist mit dezentralen, schallgedämmten Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung wirtschaftlich garantiert. Durch die Verwendung von einfachen Materialien wie Beton für die Tragstruktur, mineralischer Dämmung, Aluminium für Fenster und Fassade, Glas, Parkettböden und Gipskarton ist mit einer langen und nachhaltigen Nutzungsdauer des Gebäudes zu rechnen. Die Warmwasser- und Heizungsversorgung erfolgt - wie bei der Nachbarbebauung - ebenfalls über Fernwärme.

BRANDSCHUTZ
Das zur schallbelasteten Seite (Nagahama-Allee) angeordnete Sicherheitstreppenhaus ist durch die Öffnungen der Aluminiumtafeln frei belüftet und kann nicht verrauchen. Durch den Einbau von T30/RS Wohnungstüren wird die Wahrscheinlichkeit der Verrauchung im notwendigen Flur ebenfalls minimiert. Der notwendige Feuerwehraufzug erhält eine separate Schleuse.

BAUVOLUMEN/WOHNFÄCHE/EFFIZIENZ
Die maximalen Geschosse und Höhen nach B-Plan werden umgesetzt. Durch Volumensubtraktionen und den Einsatz von Loggien wird mit 1970 qm oberirdische Geschossfläche die maximale mögliche Geschossfläche erreicht. Bei 15 Wohneinheiten mit insgesamt 1.300 qm Wohnfläche (inklusive 50% Loggien und Terrassen) ergibt sich eine Effizienz von BGF (r) zu WFL von 0,66.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt überzeugt durch den Bezug zum Ort. Dieser Bezug findet einerseits auf einer konzeptionellen Ebene, durch die Herleitung der Fassadengestaltung von alten Webtechniken (Lochkarten) statt, andererseits ganz gegenständlich durch konkrete Bezüge auf Traufhöhen, Gebäudekanten, etc. die in einem gut proportionierten Baukörper ihren Niederschlag finden.