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Mehrfachbeauftragung | 09/2018

Neugestaltung der Ortsmitte Niederwinden

2. Preis

Planstatt Senner

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Die Ortsumfahrung bringt große Entlastung für Niederwinden – ein Großteil des Verkehrs und Lärms verschwindet aus dem Ort. Es ist die Chance, den Ort lebenswerter zu gestalten, zu bespielen und einstige Barrieren zu überwinden.
Durch seine Lage entlang der Bundesstraße konnte sich in Niederwinden nie ein richtiges Zentrum ausbilden, das als Treffpunkt und Aufenthaltsbereich genutzt werden konnte. Der Verkehr zerschnitt den Ort; ein sicherer Übergang war nur an wenigen Stellen möglich. Gerade in Bereichen des öffentlichen Lebens, wie Bildungseinrichtungen, Post, Bäcker und Kirche ist dies jedoch wünschenswert.
Mit der Rückstufung der ehemaligen Bundesstraße zur 30er Zone entsteht im Bereich der
Hörnlebergschule ein multifunktional nutzbarer Platz – ein Pausenhof, ein Aufenthaltsort am Abend, ein Festplatz für Veranstaltungen. Dieser spannt sich über die Hauptstraße und bindet den erhöht liegenden Kindergarten mit ein. Auch der markante Turm ragt auf den Platz und erhält mit der ausladenden Dorflinde ein ebenbürtiges Pendant. Der rote Ziegelbau kann langfristig zu einer neuen Institution in Niederwinden werden, indem er beispielsweise durch lokale Akteure mit jahreszeitlich wechselnden Nutzungen bespielt wird. So kann er im Frühjahr als Blumenladen, im Sommer als kleine Eisdiele dienen, im Herbst können Bürger hier ihr Obst zu Saft pressen und sich im Winter in der Teeküche mit heißen Getränken aufwärmen.
Die Neue Ortsmitte integriert das alte Schulhaus in ihren Platz. Das auffällige Heckenthema entlang der Straße wird fortgeführt und bietet einen schützenden Rahmen für den Stauden‐ und Gemüsegarten der Schule. Auch die langen Bänke auf der wassergebundenen Belagsintarsie bilden eine leichte Abgrenzung zwischen Schulhof und Fahrbahn. Zudem ist dies der neue Standort des Narrenbrunnens. Ansonsten ist der Schulhof für tobende Kinder und große Festzelte flächig freigehalten. Die Stufen werden durch barrierefreie Rampen ergänzt/ ersetzt.
Auf der anderen Seite des Platzes wird der Höhenunterschied zum Kindergarten durch eine breite Kombination aus Treppen und Sitzstufen überwunden; eine seitlich angebrachte Rampe aus einem Stahlgitter und Cortenstahl‐Elementen ermöglicht den barrierefreien Zugang – begleitet von einer Staudenpflanzung und mit Blick auf die grüne Obstwiese. Die bestehende Reihe aus Lindenbäumen wird in Richtung Nordosten fortgeführt und bietet vor der Post ein grünes Blätterdach über den Stellplätzen. Der Bus an der Hauptstraße hält auf der Fahrbahn. Dezente Wartehäuschen mit Glaswänden bieten Sitzmöglichkeiten für die Reisenden. Von hier führt ein verbreiterter Gehweg zur Friedhofstraße; die wichtige Verbindung zur S‐Bahn‐Station.
In Richtung Kirche werden temporäre Parkmöglichkeiten angeboten. Die Bäckerei erhält seitlich im Hof einen Außenbereich, in dem man mit Blick auf den neu gestalteten Kirchplatz seinen Kaffee genießen kann. Die Anbindung zu den hinten liegenden Garagen erfolgt über die von Hecken abgegrenzte benachbarte Zufahrt. Die markante Tanne vor der Kirche St. Leonhard erhält eine ruhige Grünfläche mit Bänken und einem Brunnen nahe des Einganges. Auch die Elz wird besser erschlossen und wird durch neue Wegeführungen an die neue Ortsmitte herangeholt.