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Einladungswettbewerb | 10/2018

Am Kaffeequartier - Überseestadt Bremen

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Preisgeld: 8.500 EUR

Schröder Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die Aufgabe der Planung von zwei Wohngebäuden im Kaffeequartier löst ganz unmittelbar zwei Assoziationen aus:
‚Wohnen im Hafen‘ und ‚Wohnen am Park‘. Die Erscheinung der Fassade sowie deren Materialisierung nimmt Bezug auf die vorhandene Hafenarchitektur; für Bremen heißt dies im Wesentlichen die Architektur der 50er bis 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Diese wird in ein zeitgemäßes Erscheinungsbild übersetzt. Serielität sowie Rahmen und Füllung sind bestimmende Themen und werden im vorliegenden Entwurf mit seiner grauen Ziegelhaut und den keramischen Füllungen adaptiert. Beide Gebäude sind bewusst als Einheit und auch in Ihrer Länge homogen gestaltet. Ort und Umgebung vertragen diesen Maßstab. Die zulässigen Staffelgeschosse ergeben sich durch die Struktur aus Loggien und Fenstern in den darunterliegenden Geschossen sinnfällig und stärken die homogene Erscheinung des Ensembles.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Setzung des Hochpunkts zur Johann-Jacobs-Straße gliedert den östlichen Abschluss der beiden Häuser und setzt eine städtebaulich überzeugende Marke. Jedoch überschreitet das städtebauliche Volumen die zulässige Geschossigkeit von drei Geschossen mit Staffelgeschoss.

Die Adressbildung erfolgt auf sehr überzeugende Weise mittels markant gestalteter Einschnitte für die Eingänge in die Gebäudekubatur.
Die Positionierung der Tiefgaragenabfahrt in den Gebäudekörper schafft Abstand zu den Nachbarn und ermöglicht eine gute Nutzung der Gartenbereiche. Die aufgezeigte Unterquerung der Leitungsverläufe in der Planstraße M wird gewürdigt, wäre jedoch konsequenter auszuarbeiten.

Die KiTa ist sehr gut gegliedert. Es wird ein vielversprechender Vorschlag für die Anbindung an die Spielbereiche im Hilde-Adolf-Park geliefert.

Die Gebäude- und Wohnungsgrundrisse sind gut durchgearbeitet. Das konsequent verfolgte Prinzip des Durchwohnen ist sehr positiv zu werten. Kleinere Probleme in den Grundrissen, wie bspw. der direkte Zugang zu den Bädern aus dem Wohnbereich, erscheinen lösbar. Andere Schwächen, wie Belichtung und Raumtiefen, begründen sich jedoch strukturell aus der Tiefe des Gebäudes. Versuche zur Lösung der resultierenden Probleme über angepasste Ausstattungselemente (bspw. durch den Einbau von Küchenblöcken) erscheinen nicht für jeden Wohnbedarf sinnvoll. Die Fahrstühle entsprechen in ihrer Dimensionierung nicht den Anforderungen.

Die Wohnungen schaffen über angemessene Freisitze einen Bezug zum Park. Das Gebäude ist deutlich als Wohngebäude erkennbar.

Die Architektur verspricht robust zu sein. Die beschriebene Herleitung aus der Hafenarchitektur kann nicht nachvollzogen werden; das Bild hat aber eher eine Nähe zu den Neubauten der Umgebung.

Die Materialität der Fassade in grauen Ziegeln wird kritisch gesehen und müsste im Kontext der Nachbarbebauung überprüft werden. Detailliertere Aussagen zur Erläuterung der Fassadengliederung bzw. der Ausbildung der opaken Geländerteile fehlen leider.
Bei aller Schwierigkeit am Entwurfsstand den notwendigen baulichen Aufwand abzuschätzen, weisen doch verschiedene Indikatoren eindeutig auf überdurchschnittliche erwartbare Baukosten hin. Zu nennen sind die durch die tiefen Loggien erhöhte Hüllfläche und die aufwändige Dreibunderschließung mit einem Wechsel in der vertikalen Erschließung.

Insgesamt stellt die Arbeit einen interessanten und versiert ausgearbeiteten Beitrag dar, der die Möglichkeiten des Durchwohnprinzips mit einer inneren Erschließung konsequent auslotet.
Ansichten

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Perspektive

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