modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2019

Wohn- und Gewerbegebäude Athora in München

Fußgängerperspektive Thierschstraße

Fußgängerperspektive Thierschstraße

3. Preis

Preisgeld: 14.000 EUR

Auer Weber

Architektur

TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Kersken + Kirchner GmbH

Brandschutzplanung

Matthes Max Modellbau GmbH

Modellbau

Jonas Bloch Architekturvisualisierung

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit erfüllt die wesentlichen Anforderungen der Auslobung. Es wird allerdings festgestellt, dass hinsichtlich der Abstandsflächen von H/2 ausgegangen wurde, so dass insbesondere bei dem hofseitigen giebelständigen Verbindungsbau und dem nördlich angrenzenden Riegel der „Townhouses“ mit Verletzungen der Abstandsflächen zu den Nachbarn zu rechnen ist, was in einer Umsetzung ggf. eine notwendige Reduzierung der ausgewiesenen Nutzflächen befürchten ließe.

Das Gebäude-­ und Freiraumkonzept geht neben der historischen Wiederherstellung der Gebäuderiegel entlang der Liebherrstraße und eines Neubaus Thierschstraße 15-­17 von zwei neuen Baukörpern im rückwärtigen Hofbereich aus, einem Verbindungsbau anschließend an den rückwärtigen Querbau Liebherrstraße 5 und ein Riegel mit den Townhouses, welcher sich im nördlichen Hofbereich in Nord-­Süd-­Richtung erstreckt. Dadurch entstehen drei klar ausgebildete und differenzierte Hofbereiche, deren Qualität durch das Preisgericht anerkannt wird.

Jedoch wirken die beiden hofseitigen Ergänzungsbauten städtebaulich nicht homogen, der Querriegel biedert sich mit Satteldach und gleicher Höhe den Bestandsbauten an, ohne ein solcher zu sein, der Townhouse-­Riegel wirkt im städtebaulichen Gefüge eher als Fremdkörper.

Der Neubau entlang der Thierschstraße wird hinsichtlich seiner ausdrucksstarken und identitätsstiftenden Fassadenausformung ausdrücklich gewürdigt.

Dem Entwurf gelingt es, für den halböffentlichen Hofbereich auch ohne erdgeschossige Gewerbenutzung eine angemessene urbane Konstellation zu schaffen, indem er bei dem Querriegel im EG lediglich Erschließungs-­ und Nebenfunktionen unterbringt und indem die Townhouses über eine kleine, abgetrennte, private Vorbereiche verfügen, die sich in dem terrassierten Innenhof gut einfügen.

Die Qualität und Vermarktbarkeit der ca. 4 m in der Lichten breiten, über 4 Geschosse reichenden und zum Teil nur von einer Seite (und oben) belichteten Townhouses ist unter den Vertretern der Wohnungswirtschaft im Jurykreis zumindest umstritten. Die Qualität der anderen Wohnungen im Bestand und Neubau wird positiv gesehen.

Hinsichtlich des Denkmalschutzes gibt es keine Einwände. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit liegt die Arbeit im mittleren Bereich.

Freiraumplanung: Ein erfrischender und kompakter Freiraumentwurf mit drei unterschiedlich ausdifferenzierten Höfen, die zur Nutzung einladen und den Bereichen eigenen Charakter verleihen. Der Übergangsbereich der Tiefgaragenrampe wird geschickt in Form von Sitztreppen und Belagsflächen in die Gestaltung des Terrassenhofes integriert. Alle Höfe erhalten identifikationsfördernde Elemente. Die vereinzelt angebotenen privaten Freiräume oder Terrassen der Townhouses Richtung Nordost wirken eher nicht überzeugend.
Blick auf die Townhouses

Blick auf die Townhouses

Blick in den Innenhof Liebherrstraße

Blick in den Innenhof Liebherrstraße