Wohnquartier am Torfmoorkamp in Kiel Steenbek-Projensdorf

Die Verfasser haben in weiten Teilen ein robustes und stringentes städtebauliches Grundgerüst mit einem attraktiven und gut differenzierten zentralen Anger erzeugt. Auch die Einbindung der zu erhaltenden Knickstruktur in die gut proportionierten Freiräume stellt eine gute Ergänzung der begrünten Innenhofflächen dar. Die Gliederung der Quartiersmitte in einen weitläufigen Anger mit der prägenden Rotbuche sowie einen urbaneren Quartiersplatz mit ergänzenden Nutzungen erscheint räumlich und funktional stimmig. Insbesondere wird hier die geschickte Verortung der KITA mit Zugang vom Quartiersplatz und im geschützten Innenhofbereich gelegenen, nach Süden ausgerichteten Außenflächen hervorgehoben. Der Entwurf weist jedoch verschiedene funktionale Defizite auf, deren Behebung innerhalb dieser Grundkonzeption nicht realistisch erscheint. Insbesondere das sehr nahe Heranrücken der Bebauung an die südlich gelegene B76 erzeugt unnötige Herausforderungen im Lärmschutz und für die Entwässerung. Ein weiteres Abrücken der Bebauung ist innerhalb der gewählten Struktur nicht möglich. Ebenso wird die mangelhafte Erschließung und Adressbildung der teils sehr tiefen Wohnhofsituationen kritisiert. Hier bleibt fraglich, wie die Verkehrsabwicklung erfolgen kann und ob die Abstände zur öffentlichen Erschließung für die Feuerwehr und die Müllentsorgung überhaupt genehmigungsfähig sind. Insgesamt haben die Verfasser somit einen soliden Beitrag formuliert, der trotz seiner klaren Haltung erhebliche Umsetzungsprobleme erwarten lässt.