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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019

Neubau Kinderhaus mit Gemeinschaftsraum in Nürtingen-Neckarhausen

Perspektive

Perspektive

3. Preis

BAYR GLATT GUIMARAES ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit 1004 schlagen mit Ihrem Entwurf vor, das Wettbewerbsprogramm in zwei separaten Baukörpern - einem dreigeschossigen Kinderhaus und einem Pavillon für den multifunktionalen Gemeinschaftsraum - unterzubringen. Der Versuch aus diesen Baukörpern ein Ensemble zu bilden, gelingt aufgrund der Heterogenität der einzelnen Baukörper dabei nur bedingt. Der Gemeinschaftsraum ist durch die Freistellung und durch seine Lage im Ensemble zwar sehr gut auffindbar und separat von Schul- und Kitabetrieb zu nutzen. Er kann so aber auch nicht auf einfache Weise durch das Kita- oder Schulpersonal mitbetreut werden. Der parallel zur nordwestlichen Grundstücksgrenze entwickelte Gebäuderiegel des Kinderhauses belegt einen großen Teil der potentiellen Baufläche für die ergänzende Wohnbebauung und teilt das Wettbewerbsgrundstück klar in Vorder- und Rückseite. Zur Silcherstraße hin entsteht so ein zusammenhängender, großzügiger und nach Süden orientierter Freibereich. Der für die straßenabgewandte Seite vorgeschlagene Parkplatz wird kontrovers und tendenziell eher kritisch diskutiert.

Das Kinderhaus wird über zwei Foyers im Erd- und Obergeschoss erschlossen. Der zunächst scheinbare Vorteil, die Bereiche für U3 und Ü3 dadurch separat betreten zu können, wird aufgrund der mangelnden Eindeutigkeit des Zugangs eher negativ bewertet.

Von den Foyers aus gelangt man über eine kompakte, zweiläufige Treppe zu den gemeinschaftlich genutzten Räumen im ersten und den Räumen für die U3-Kinder im zweiten Obergeschoss. Die durch die stirnseitige Erschließung zunächst zu erwartenden langen Flure werden durch eine geschickte Gliederung der Erschließung in kompakte und flexibel zu kombinierende Raumeinheiten aufgelöst. Die so entstehende, verblüffend einfache Struktur zeigt sich auch in der Fassadengliederung, die im Preisgericht teilweise in ihrer Stringenz auch als abweisend empfunden wird.

Für die geforderte barrierefreie Erschließung wird die Anna-Haag-Schule um einen neuen, zwei Aufzüge beherbergenden Gebäudeteil ergänzt, der im untersten Geschoss in ungünstiger Weise durch den Musiksaal der Schule hindurch erschlossen wird.

Wirtschaftlich liegt die Arbeit aufgrund ihres Gebäudevolumens und der mittleren Flächeneffizienz im ungünstigen Bereich.

Insgesamt ein durch Klarheit und intelligente, ja elegante Organisation überzeugender Entwurf, der aber aufgrund seines Flächenverbrauchs, der Probleme in Erschließung und Betrieb nicht gänzlich zu überzeugen vermag.
Grundriss OG

Grundriss OG

Grundriss 2. OG

Grundriss 2. OG

Ideenteil Wohnbebauung, oberer Teil

Ideenteil Wohnbebauung, oberer Teil

Ideenteil Wohnbebauung, unterer Teil

Ideenteil Wohnbebauung, unterer Teil