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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2019

Erweiterung der Grundschulen Kreuz- und Mauritzschule zur vollen Dreizügigkeit in 2 Losen

Lageplan

Lageplan

3. Preis / Los 1 / Kreuzschule

Preisgeld: 9.000 EUR

Ellertmann Schmitz Architekten BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Beurteilung der Überarbeitung durch das Preisgericht am 15. Mai 2019

1. Fassaden, Ansichten
Die Verfasser schlagen einen Ziegelbau mit einem hellen, glatten Kalkputz vor und greifen in Art und Maß Fensterformate des Bestandes auf. Diese tradierte Haltung ist zwar nachvollziehbar, führt aber auf Grund des abgesenkten Erdgeschosses des Neubaus nicht zu dem angestrebten einheitlichen Bild zwischen Alt und Neu. Auch das gewählte, steilere Dach mit einem höheren Fensterband zwischen Regelgeschoss und Traufe verschiebt die üblichen Proportionen ungünstig. Das aufgesetzte, raumhaltige Dachgeschoss konterkariert den sonst klaren kompakten Baukörper.

2. Baukörper und Dachform
Der in seinen Seitenlängen veränderte Baukörper hält zwar die Abstandsflächen zur Nachbarbebauung im Osten ein, wirkt aber durch das vierseitige Walmdach zu solitär und verliert den Charakter eines Anbaus. Der Abstand zum Bestand ist nicht angemessen. Die Baufeldgrenzen werden an zwei Stellen überschritten und entsprechen nicht dem geltenden Baurecht.

3. Nahtstelle zwischen Alt- und Neubau
Positiv wird das gläserne Bindeglied gewertet, das Alt und Neu aus denkmalpflegerischer Hinsicht klar ablesbar macht und sich auf die Kante des Gebäudes und den Treppenhausgiebel bezieht. Auf der Strecke bleibt dadurch die ursprünglich angestrebte Blockrandbebauung zum Platz hin, die städtebaulich Sinn macht und denkmalpflegerisch gewünscht war. Die auf einen kleinen Streifen reduzierte Glasfuge wird der Fügung der beiden Baukörper nicht gerecht. Die Eingangssituation wird verunklärt und zu einem „Mauseloch“ degradiert.

4. Dachgeschoss, innere Erschließung
Die Erschließung des zusätzlichen Dachgeschosses ist durch ein neu positioniertes Treppenhaus in der Mittelachse des Baukörpers sichergestellt. Offen bleibt der barrierefreie Zugang, der nur über den Aufzug im Bestand und über eine Außenterrasse möglich ist. Deutlich an Großzügigkeit verliert das offene Dachgeschoss, das nur noch durch einen Schlitz belichtet und belüftet wird.

5. Innenraum
Die Anbindung an den Bestand ist weiterhin über eine Schrägverbindung möglich. Die dadurch entstehende Geometrie verliert aber an Großzügigkeit. Eine zweite Entfluchtung über einen offenen Arbeits- und Pausenbereich ist brandschutztechnisch nur sehr aufwendig umsetzbar. Durch die Wahl eines klassischen Zweibunds mit einer Mittelflurerschließung können nur schlecht zugeschnittene Klassenräume realisiert werden. Die Proportionen des Speisesaals sind ungünstig und werden den Aufgaben eines Multifunktionsraumes nicht gerecht.

Die Überarbeitung gibt zwar Antworten auf die gestellten Fragen, hat aber insgesamt nicht zu einer überzeugenderen Lösung geführt, wie vom Nutzer, der Denkmalschutzbehörde und dem Auslober erwartet.
Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1. OG

Grundriss 1. OG

Grundriss DG

Grundriss DG

Schnitt AA

Schnitt AA

Schnitt BB

Schnitt BB