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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2019

Neugestaltung der Wilhelmstraße in Lüdinghausen

3. Preis

SOWATORINI Landschaft GbR

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Aus dem gesamtstädtischen Kontext entwickeln die Verfasser die Idee einer neuen zentralen Achse von der Burg Lüdinghausen über die Altstadt mit dem neu gestalteten Marktplatz bis hin zu den stadträumlichen Arrondierungen im Osten der Altstadt mit dem neuen Platz vor der Ostwall-Schule.
Dabei schlagen sie vor, den jetzt den Marktplatz umschließenden Belag aus Naturstein – im römischen Verband verlegt – konsequent im ganzen Altstadtbereich einzusetzen.
Als ‘Altstadtteppich‘, dieser gestalterischen Intervention folgend, wird ein einheitlicher Belag vom Marktplatz / Münsterstraße bis hin zur Ostwall-Schule vorgeschlagen, wobei am Ostwall die Farbigkeit des Belags wechselt um den Übergang von der Altstadt in den angrenzenden neuen Stadtteil mit Naherholungszentrum/Kino und Leistungssporthalle zu thematisieren.
Der Wechsel von platzartigen Aufweitungen und Gassen rhythmisiert die neue Achse. Im westlichen Teil der Wilhelmstraße werden die Bestandsbäume erhalten. Der anschließende neue ‘Wilhelmsplatz‘ dagegen wird konsequent freigestellt, nur eine neue Dorfplatane an der richtigen Stelle platziert, akzentuiert den Platz. Die Reliefenergie nutzend, entwickelt sich eine Stufenanlage, die die räumliche Gliederung des Platzes unterstützt und als informelles Sitzmöbel genutzt werden kann. So eröffnet sich für die angrenzenden Nutzungen mit einfacher Intervention ein gut funktionierender Raum. Am ehemaligen Stadtgraben wird die begehbare Pergola entfernt. Ein neuer Magnolienpark interpretiert die alte Wallanlage. Die Öffnung dieser historischen Grünanlage wird positiv bewertet, wobei die thematische Setzung als Magnoliengarten im Preisgericht kontrovers diskutiert wird.
Auch vor der neuen Volksbank werden die Bestandsbäume erhalten unter denen einige Radständer angeboten werden. Die sehr zurückhaltende Möblierung wird positiv bewertet, da es das Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer gefahrenfrei ermöglicht. Der Übergang am Ostwall wird nicht überzeugend entwickelt, hier hätte man sich eine konsequentere Haltung der Führung der neuen Achse gewünscht.
Auch der hier vorgeschlagene Farbwechsel des Belagsmaterials wirkt maniriert. Die Gestaltsprache am neuen Schulplatz als vegetativer Schmuckplatz kann auch nicht überzeugen. Das gilt besonders auch für das Ornament, einem vom Verfasser im ganzen Verlauf der neuen Achse vorgeschlagenen Gestaltungselement an den Baumstandorten. Der starke Farbkontrast im Belag wirkt fremd und steht der Atmosphäre im Stadtraum entgegen.
Die angebotenen Verkehrsfläche großzügig nutzbar. Die Querung des Ostwalls ist nicht ausgearbeitet. Eine Entwässerung über Schlitzrinnen ist nicht vorteilhaft.

Insgesamt lobt das Preisgericht eine Arbeit, die Raumfolgen spannend inszeniert und an den richtigen Stellen neue Akzente setzt und somit ein vielfältiges Nutzungsangebot ermöglicht.