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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2008

Erweiterung des Hansa-Berufskollegs

Plan 1

Plan 1

2. Preis

Peter Bastian Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Der vorliegende Entwurf basiert auf einer strengen modularen Ordnung, die aus den verschiedenen vorgegebenen Funktionsbereichen differenziert abgeleitet wird. Gleichzeitig wird durch den Ansatz, einen auf dieser modularen Ordnung möglichst kompakten und zusammenhängenden Baukörper zu entwickeln, das Bestreben nach einem wirtschaftlichen und energiesparenden Grundlayout unterstrichen.
Ausgangspunkt für das Gebäudelayout sind die städtebaulichen, architektonischen und funktionalen Rahmenbedingungen der Auslobung und des Raumprogramms.
Städtebauliche Ziel ist, die Flucht der Wohnbebauung entlang der Schillerstrasse mit dem neuen Baukörper zu besetzen, um den städtebaulichen Block zu schließen und eine eindeutig Definition zwischen öffentlichen Bereich und Schulgelände, sowie eine klare Zonierung der beiden notwendigen Bereiche der Außenanlagen (Schulhof und Parkplatz) zu erlangen. Die Positionierung des Baukörpers erlaubt es, die neu entstehende Fläche zwischen Bestandsgebäude und Neubau als klar definierten Schulhof zu lesen, welcher durch beide Gebäude begrenzt und bespielt wird. Durch den Neubau vom Schulhof abgegrenzt befinden sich die Flächen für die Parkplätze, Fahrradstellplätze und die Anlieferung, welche sich an der nordwestlichen und südwestlichen Seite des Planungsgebietes befinden. Das eigentliche Schulgebäude wurde als viergeschossiger Baukörper an der Baugrenze zur Schillerstrasse hin positioniert, an welchen die Dreifachsporthalle zum Blockinneren hin direkt angebunden ist. Durch die direkte Anbindung der Halle auf der Längsseite kann auf eine unnötige Doppelung von diversen Verkehrs- und Nebenflächen verzichtet werden. Auf eine direkte Anbindung des Neubaus an das Bestandsgebäude wurde aus Gründen des Denkmalschutzes und wirtschaftlichen Erwägungen verzichtet, der Zugang zum Neubau befindet sich aber in absolut nächstliegender Position.


Die äußere Erschließung des Grundstücks (Zufahrt Parkplätze, Anlieferung, Ver- und Entsorgung) erfolgt über die an den Neubau angrenzende Zufahrt in südwestlichen Bereich des Planungsgebietes von der Schillerstraße aus. Diese Zufahrt, sowie die Zufahrt in der Fuge zwischen Bestandsgebäude und Neubau dienen der Feuerwehr als Anfahrten.
Mit von beiden funktionalen Hauptbereichen (Schulgebäude und Dreifachsporthalle) gemeinsam genutzten Erschließungsflächen (Eingangshalle Schulhof und Eingangshalle Parkplatz) verfügt der Neubau über zwei Zugänge, welche sich einerseits zum Schulhof bzw. Bestandsgebäude und andererseits zum Parkplatz hin orientieren. Über diese Eingangshallen wird zum einen der Umkleidebereich der Sporthalle und somit die Sporthalle selbst und zum anderen das Schulgebäude über eine im Erdgeschoss angesiedelte Foyerfläche erschlossen. Die innere Erschließung des Schulgebäudes wird über zwei notwendige Treppenhäuser jeweils an den Gebäudeschmalseiten sowie über eine im zentral gelegenen Atrium, einläufige Treppe sichergestellt. Von diesem Atrium aus, welches als ein über vier Geschosse reichender Luftraum ausgebildet ist, werden die einzelnen Unterrichts- und Fachräume aus erschlossen. Durch die beiden Eingänge zum Atrium und das im EG zum Bestandsgebäude positionierte Lehrerzimmer werden insgesamt die Wege verkürzt. Direkt ans Atrium ist im EG die Mediothek zu Straße hin angeordnet
In den drei Obergeschossen wurden die Unterrichtsräume, sowie im 1. Obergeschoss der größte Teil der Fachräume angesiedelt.

Die modulare Bauweise erlaubt in der Konstruktion den größtmöglichen Einsatz von Fertigteilen mit einer maximalen Wiederholungsrate.
Das gesamte Gebäude beruht auf einem Rastersystem, welches entlang der Straßenfassade ein Konstruktionsraster von 1,30m und entlang der Längsseiten von 1,275m (Schulgebäude) bzw. 1,25m (Dreifachsporthalle) aufweist.
Der Schulbaukörper ist als Schottenkonstruktion mit tragenden Wänden in Kombination mit tragenden Fassadenstützen im Abstand von 2,60 m geplant. Somit sind keine Deckenspannweiten von über 6,40 m vorhanden, was auch hier den Einsatz von Filigrandecken optimal zulässt. Die Trennwände zwischen den Klassenräumen werden in Schottenbauweise aus großformatigen KSP-Elementen erstellt.
Die Tragkonstruktion der Dreifachturnhalle besteht aus ca. 1,20m hohen Betonfertigteilträgern, welche im Abstand von 3,90m (3 Felder des Rastermasses 1,30m) die Spielfläche überspannen. Die Dachhaut wird durch eine Trapezblechauflage auf den Trägern getragen.
Die Geschosshöhen wurden im Erdgeschoss auf 4,05 m und für die Klassenraumgeschosse auf 3,55 m festgelegt. Bei 3,50 m lichter Raumhöhe im Erdgeschoss und 3,00 m in den Obergeschossen und einem Konstruktionspaket von ca. 35 bis 37 cm bleiben rund 20 cm abgehängter Decke für Beleuchtung und Installationsführung übrig.
Auf eine Unterkellerung wurde aus Wirtschaftlichkeitsgründen bis auf einen minimalen Technikteil verzichtet.
Die Ausbauqualitäten entsprechen ansonsten dem üblichen Schulbaustandard
Als Fassadenmaterialien wurden zunächst mit Spaltklinker belegte Betonfertigteile ausgewählt. Ziel ist es, einen Klinker auszuwählen, welcher in der Farbigkeit und Struktur dem des Bestandsgebäudes ähnelt. Jedoch im Gegensatz zum Bestandsgebäude wird dieser nicht im Verband gemauert, sondern geschichtet als Fertigteil ausgeführt. Hierdurch soll einerseits deutlich gemacht werden, dass die beiden Gebäude funktional zusammengehören, anderseits wird durch den unterschiedlichen Umgang mit dem Material Klinker die baugeschichtliche Unabhängigkeit beider Gebäude ablesbar. Die horizontalen Geschossdecken, welche in Form von Sichtbetonfertigteilen die Fassade des Neubaus vertikal gliedern, weisen in Ihrer Farbigkeit und in Ihrer Funktion als ein die Fenster begrenzendes Element eine Verwandtschaft zu den Kalk- bzw. Sandsteingewänden des Bestandsgebäudes auf. Die Fenster des Neubaus wurden als Aluminiumfenster geplant. Mit der Beschränkung auf Gleichteile und dem damit verbundenen Wiederholungsfaktors wird dem Wunsch des Auslobers nach einer wirtschaftlichen Bauweise Rechnung getragen. Zur weiteren wirtschaftlichen Optimierung der Bauweise wäre eine Ausführung der Klinkerflächen zwischen den Geschossbändern als Putzfassade denkbar.
Die Sporthalle wird in den üblichen Qualitäten ausgestattet. Einzige Besonderheit sind die auf den kurzen Seiten angeordnete Sporthallenfassade (ebene Fläche innen). Hintergrund ist die Aufwertung des Schulhofes und der Halle durch gegenseitige Sichtbeziehung. Als weiteres, wirtschaftliches Optimierungspotenzial könnten daher die Öffnungen zum Parkplatz entfallen.
Plan 2

Plan 2

Plan 3

Plan 3