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Ankauf 9 / 9

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2008

Neubau Ministeriumgebäude an der Willy-Brandt-Straße

Ankauf

SPAP// Architektur / Stadt / Landschaft _ BDA DASL

Architektur

Erläuterungstext

Neubau eines Ministeriumsgebäudes an der Willy-Branst-Straße, Stuttgart

Ein in der Anmutung streng disziplinierter Baukörper definiert in seiner städtebaulichen Komposition kraftvoll Ort und Aufgabenstellung. Gleichwohl kompakt wie räumlich differenziert, interpretiert er mit unterschiedlichen architektonischen Themen zwei extrem unterschiedliche Seiten: Parkseite mit Schlossgarten und Straßenseite mit Willy-Brandt-Straße.

Auf das Naturdenkmal der Ulmenallee, als Teil des mittleren Schlossgartens, findet typologisch das Thema einer Plastischen Treppung eine einfache, wie eindrucksvolle Antwort. Auf die sehr laute und stark befahrene Willy-Brandt-Strasse antwortet die Architektur mit einer durchgängigen und linearen baulichen Struktur. Beiden Seiten gemeinsam ist eine kontinuierliche Fassadenthematik mit schlichter Einfachheit und Klarheit.

Die Topografie des Grundstücks, Parkniveau, Straßenniveau und Höhendifferenz wird über einen eigenen, steinernen Sockel gelöst, der ebenso auch Reminiszenz an die bestehende historische Mauer ist und sich im Bereich der Willy-Brandt-Straße zum Haupteingang hin durch das ansteigende Gelände gänzlich auflöst. Hierauf baut sich ein durchgängiges 4-Meter-Geschoss mit allen zentralen Funktionen auf, das für das Haus das eigentliche, zu allen Seiten wahrnehmbare, Sockelgeschoss bildet - abgesetzt vom darüber liegenden Fassadenthema der Büros, aber in identischer Materialität.

Die Treppung zum Park, sowie die Wahl der baulich funktionalen Typologie, schafft im Innern einen großen Hallenraum, der den Inhalt der ministerialen Nutzung eindrucksvoll repräsentiert. Dieser Hallenraum verbindet sämtliche Ebenen und Abteilungen und ist kommunikatives Zentrum des Hauses. Durch seine Verjüngung nach hinten wie durch die gleichzeitige Staffelung des Raumes über die geschlossene große Treppe nach oben, entwickelt sich ein äußerst plastisches Raumgefüge.

Am Wulle-Steg, zwischen Schlossgarten und Willy-Brandt-Strasse, bildet sich eine Platzsituation mit Haupteingang und Vorfahrt. Durch eine deutliche Unterschneidung hier am „Kopf“ des Gebäudes, entsteht eine angemessene wie zurückhaltend repräsentative Eingangsgeste, direkt in die Fuge des Hallenraumes.

Zum Neckartor antwortet das Haus mit einem überdimensionalen „Blindfenster“ aus dunklem Naturstein, hinter dem sich sämtliche Registraturen befinden. Mit dieser Geste und seinem schlanken Aufriß bildet das Gebäude räumlich einen eindeutigen Abschluss zu diesem heterogenen Verkehrsplatz.
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