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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2019

Entwicklung des Linde-Areals in Kirchheim unter Teck

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 8.000 EUR

Glück+Partner GmbH Freie Architekten BDA

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf ordnet das Areal klar als Blockrand mit großzügigem Freibereich, der durch die den jeweiligen Nutzungen zugeordneten Teilräume gegliedert ist. Die Freiräume erhalten durch die Holzdächer attraktive räumliche Abschlüsse und lassen eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten. Das neue Lindengässle schafft zum Einen die gewünschte öffentliche Durchwegung, zum Anderen erschließt es das soziokulturelle Zentrum.
Das soziokulturelle Zentrum verbleibt am bisherigen und eingeführten Ort. Das historische Linde-Gebäude wird durch eine historisierende Rekonstruktion ersetzt, allerdings verliert das Gebäude durch Wegfall des bisherigen Gebäudeeingangs deutlich seine Adressierung. Das in der Erläuterung erklärte Ziel, trotz historisierender Fassade ein „Bauwerk des 21. Jahrhunderts“ zu bauen, kann im Ergebnis nicht überzeugend nachgewiesen werden. Das Zusammenfügen des Linde- Nachbaus mit dem typologisch abweichenden rückwärtigen Gebäudekorpus erscheint zudem architektonisch ungelenk.
Das neu errichtete Gebäude Alleenstraße 96 hingegen zeigt, wie im Respekt und Einklang mit dem historischen Umfeld ein qualitätsvoller und ehrlicher Neubau errichtet werden kann. Die innere Organisation des soziokulturellen Zentrums ermöglicht vielfältige Begegnungsmöglichkeiten. Das Atrium ist gut als Treffpunkt geeignet, kann aber auch als Lärmquelle stören. Die Lage des offenen Jugendtreffs wird positiv beurteilt, ebenso wie die Anordnung der Räumlichkeiten für den Bürgertreff.
Die beiden Veranstaltungsräume können zu einer großen Einheit zusammengefasst werden, zudem haben beide zum Innenhof als auch zur Terrasse und Festwiese hin Bezüge, was die Vielfalt möglicher Nutzungen deutlich erhöht. Problematisch kann die unmittelbare Nachbarschaft zur bestehenden Wohnbebauung an der Teckstraße im Hinblick auf Nutzungen der Festwiese werden.
Diverse Räume liegen trotz funktionaler Zusammengehörigkeit zu weit auseinander und die Gruppenräume können wegen der festen Zwischenwände nicht zusammengebunden und variabler genutzt werden. In der Summe weist das soziokulturelle Zentrum gegenüber dem Raumprogramm in der Auslobung 63 qm weniger Nutzfläche aus, was im Hinblick auf bestimmte Nutzungen als kritisch eingeschätzt wird.
Der Neubau des Kindergartens an der Teckstraße ist grundrisslich gut gelöst. Allerdings fügt sich der Gebäudekorpus in Länge und Dachform nicht in die bauliche Nachbarschaft ein. Ebenso kann die offene TG-Abfahrt zwischen den Gebäuden nicht überzeugen.
Die Bebauung an der Jesinger Straße wird hinsichtlich der Wohnnutzung kontrovers diskutiert. Die einfache lineare Reihung dieser gleichförmigen Gebäude mit gleichen Abständen wird jedoch als uniform beurteilt.
Nachdem die bisherige Kindertagesstätte dem vorgeschlagenen Neubau weichen muss, ist eine Abschnittsbildung in diesem Bereich nicht möglich.
Insgesamt überzeugt die Arbeit durch einen klaren Städtebau mit großzügigem Freiraum, die gebäudetypologischen Brüche sowohl innerhalb des Projektes als auch mit seiner Nachbarschaft stellen diese Qualitäten jedoch wieder in Frage.