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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2019

Neubau eines viergruppigen Kindergartens in Aulendorf

1. Preis

Preisgeld: 12.500 EUR

Lanz Schwager & Partner Architekten mbB

Architektur

Andreas Hack Architektur

Architektur

Lintig + Sengewald

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau:
Die städtebauliche Stellung des Baukörpers überzeugt durch ihre unaufgeregte Selbstverständlichkeit. Die Lage des Baukörpers resultiert mutmaßlich aus dem Wunsch, eine klare Abgrenzung zwischen dem Verkehrsraum und der bespielbaren Außenfläche zu schaffen. Entwurfsbestimmend war augenscheinlich der Wunsch, die vorhandene Topographie schlüssig zu fassen. Die vorhandenen Raumkanten wurden zwar nachvollziehbar aufgenommen, dominieren jedoch nicht das städtebauliche Konzept. Die vorgeschlagene Erweiterungsoption stellt sich logisch und folgerichtig dar.

Erschliessung:
Die fussläufige Verbindung von der Schützenhausstraße zum Schulzentrum ist schlüssig ausformuliert, überzeugend ist die Zonierung zwischen dieser stark betonten Achse und der bestehenden Stellplatzanlage. Durch die vorgeschlagene Geländeanhebung gewinnt diese Geste zusätzlich an Bedeutung. Die Rampe, die dieses neu geschaffene Niveau mit den Stellplätzen verbindet, gibt Kinder und Eltern die Gelegenheit, das Ankommen an der Einrichtung trotz der unmittelbaren Anfahrbarkeit angemessen zu ritualisieren. Die Lage des zentralen Eingangsbereichs ist richtig gewählt, außerdem überzeugt die Idee, auf der Südseite des Gebäudes einen weiteren Zugang anzubieten.

Umgang mit der Topographie:
Die vorhandene Topographie wird respektiert und durch die Gebäudestellung gekonnt in Szene gesetzt. Die Zonierung der Aussenanlage in Bereiche für die verschiedenen Altersgruppen weist schlüssige Ansätze auf, ebenso die Erschliessung des bestehenden Hügels, mit der dieser bespielbar gemacht werden soll. Bei der weiteren Bearbeitung sind diese Ansätze noch weiter auszuarbeiten.

Innere Erschließung und Organisation:
Mit den Erschliessungselementen zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss werden zeitgleich auf einfache, aber effektive Weise die Erdgeschossbereiche belichtet. Diese Belichtung dient den Ankommenden zur selbstverständlichen Führung in das obere Geschoss, das die zentralen Nutzungsbereiche beherbergt. Die im Erdgeschoss untergebrachten Themenräume sind durch diese logische Einbindung qualitätsvoll an die Hauptnutzung im Obergeschoss angebunden. Der neben dem Foyer platzierte Bewegungsraum kann diesem zugeschaltet werden, damit sind vielfältige Nutzungen denkbar. Die strenge und logische Struktur im Obergeschoss und die schlüssige Gliederung von Gruppen- und Nebenräumen überzeugt in ihrer Logik und Selbstverständlichkeit. In Folge dessen laufen die Erschliessungsbereiche trotz ihres konsequenten Aussenbezugs Gefahr, zu Fluren degradiert zu werden. Schwächen weißt der Entwurf im Bereich des Essensraums am Gelenkpunkt der beiden Gebäudeteile auf. Dieser ruhebedürftige Bereich wird zu stark der Verkehrsfläche zugeordnet, ebenso besteht Handlungsbedarf im Bereich der innenliegenden WCs. Sicherlich können diese Schwächen im Zug der weiteren Bearbeitung durch geringfügige Anpassungen an der Raumanordnung behoben werden. Dass keine direkte Zugänglichkeit von den Gruppenräumen in den Außenbereich besteht erscheint angesichts der Tatsache, dass die transparente Ausformulierung der Erschliessungszonen stets Durchblicke erlaubt, verschmerzbar.

Materialität:
Durch die horizontale Gliederung des Baukörpers in massiven Sockel und transparent anmutende Obergeschoss entsteht eine angemessene Ausformulierung der Hauptfassade zum bestehenden Parkplatz hin. Diese gestalterische Antwort des Verfassers für das Gartengeschoss benennt er mit dem Begriff Holzmembran, die das Geschoss umspielt und in ihrer Leichtigkeit dennoch hinsichtlich der dahinter liegenden Nutzungen signifikante Möglichkeiten eröffnet.

Kennzahlen / Wirtschaftlichkeit:
Der Fussabdruck des Gebäudes liegt im Vergleich der verschiedenen Arbeiten im oberen Bereich. Dies ist angesichts der erreichten Qualität der entstehenden Räume und ihrer Belichtung vertretbar. Aufgrund der klaren Geometrie kann dennoch davon ausgegangen werden, dass das Gebäude wirtschaftlich realisiert und betrieben werden kann. Erwähnung verdient außerdem, dass sich die Eingriffe in den bestehenden Parkplatz auf ein Minimum begrenzen. Dies trägt ebenfalls zur Wirtschaftlichkeit der Lösung bei.
Arbeitsgemeinschaft Andreas Hack l Lanz · Schwager Architekten BDA

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