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Einladungswettbewerb | 08/2019

Baufeld C des neuen Quartiers am Sportplatzring in Hamburg-Stellingen

2. Preis

Preisgeld: 21.000 EUR

eins:eins Architekten BDA

Architektur

ErlÀuterungstext

StÀdtebauliche Einbindung / Hochbauliches Gestaltungskonzept
Der Stadtblock „Wohnen am neuen Stellinger Platz“ wird als ein Wohn- und Lebensquartier aufgefasst, dessen gemeinschaftliche IdentitĂ€t in der Gestaltung ablesbar ist. Entsprechend der stĂ€dtebaulichen Körnung des umgebenden Stadtteils, wird die Erscheinung der einzelnen GebĂ€ude innerhalb der ĂŒbergeordneten Gestaltung nach Farbe und Struktur differenziert. Jedes der sechs GebĂ€ude, ist als individueller Bestandteil eines Ensembles erkennbar.

DurchgÀngige Gestaltungsmerkmale
In der Regel erhalten die GebĂ€ude an den Außen- und Stirnseiten Backsteinfassaden. Der verputzte Mittelteil der Ă€ußeren Westfassade bildet eine Ausnahme entsprechend dem hochbaulichen Gestaltungsleitfaden. Die Fassaden im Innenhof werden verputzt.
Es werden nur rote und rötliche Klinker im wilden Verband eingesetzt. Die Fugen werden farblich nicht betont, und in der Helligkeit der Steinfarbe angeglichen.
Geschlossene WandoberflĂ€chen oberhalb- und unterhalb der Lochfenster werden als umlaufende BĂ€nder aufgefasst. Diese BĂ€nder werden mit einfachen Mitteln, durch lagenweise Vor- und RĂŒcksprĂŒnge im Verband des Mauerwerks abgesetzt. An verputzten AußenwĂ€nden wird die BĂ€nderung durch eine horizontale Besenstrichstruktur abgesetzt.
Balkone, bzw. Balkonplatten werden immer als Teil der FassadenbÀnderung mit einbezogen.
Fensterprofile erhalten eine dunkle Farbe.
Systematik variierender Fassadenmerkmale
Das Gestaltungskonzept beruht auf einer reduzierten Systematik ausgewÀhlter Gestaltungsmittel, die gebÀudeweise in jeweils wechselnder Kombination eingesetzt werden:
1. Variation Farbe: Rote Ziegel in drei Schattierungen. Die zugehörigen PutzoberflÀchen nehmen diese Farben als helle Abtönung auf.
2. Variation Struktur: Die Fassaden werden gebĂ€udeweise horizontal gebĂ€ndert. BrĂŒstungshohe BĂ€nder, mit geschlossenen BalkonbrĂŒstungen wechseln ab mit bodentiefen BĂ€ndern mit StabgelĂ€ndern. An den Backsteinfassaden wird diese BĂ€nderung mit einfachen Mitteln durch alternierende RĂŒcksprĂŒnge der Verblenderreihen erreicht. An den PutzoberflĂ€chen werden die die FlĂ€chen zwischen den Fenstern mit einem horizontalen Besenstrich versehen.
Durch die wechselnden Kombinationen ergeben sich fĂŒr die sechs HĂ€user sechs Varianten: blauroter Backstein mit brĂŒstungshoher BĂ€nderung, braunroter Backstein mit geschosshoher BĂ€nderung, roter Backstein mit brĂŒstungshoher BĂ€nderung, blauroter Backstein mit geschosshoher BĂ€nderung, braunroter Backstein mit brĂŒstungshoher BĂ€nderung, roter Backstein mit geschosshoher BĂ€nderung.

AufstellflÀchen der Feuerwehr
Alle Wohnungen können bis einschließlich des 2. OG mit Handleitern erreicht werden. Die Erfordernis einer Erreichbarkeit mit Drehleitern beschrĂ€nkt sich auf das 3. OG und die Staffelgeschosse. AufstellflĂ€chen der Feuerwehr im westlichen Innenhof werden nachgewiesen. AufstellflĂ€chen im östlichen Innenhof wĂ€ren nur fĂŒr drei Wohnungen im 3. OG des GebĂ€udes C1.4 erforderlich. Um diese zu vermeiden, werden zwei dieser Wohnungen so gestaltet, dass sie ĂŒber den baumlosen Straßenabschnitt an der Tiefgarageneinfahrt von außen angeleitet werden können. Die mittlere WG-Wohnung erhĂ€lt Zugang zu beiden TreppenhĂ€usern und muss nicht angeleitert werden. Auf diese Weise kann auf FeuerwehraufstellflĂ€chen im östlichen Innenhof vollstĂ€ndig verzichtet werden.

Topographie
Alle Wohnungen und beide Innenhöfe liegen auf einer durchgĂ€ngigen Höhe, die sich an der SĂŒdwest-Ecke des Baufeldes orientiert. Rampen zwischen den GebĂ€uden vermitteln zwischen Innenhöfen und der Straße. Wo das Erdgeschoss ĂŒber dem Straßenniveau liegt, wurden durchladende AufzĂŒge vorgesehen.

Wohnungen
Auf dem Baufeld C1 werden insgesamt 106 statt der geforderten 105 Wohnungen nachgewiesen (zusĂ€tzlich eine 1 Pers.-Wohnung). Der geforderte Wohnungsmix wird erfĂŒllt. Die geforderten WohnungsgrĂ¶ĂŸen werden eingehalten.
Die nachgewiesenen Wohnungen und Ladenmietungen auf dem Baufeld C2 entsprechen den Vorgaben. Die geforderten WohnungsgrĂ¶ĂŸen werden eingehalten.
GebĂ€ude C1.1 In dem GebĂ€ude an der SĂŒdwestecke werden sieben 1-Personen-Wohnungen, vier 2-Personen-Wohnungen, dreizehn 3-Personen-Wohnungen, und vier 4-Personen-Wohnungen vorgesehen.
GebÀude C1.2 Im GebÀude an der Nordwestecke werden drei 1-Personen-Wohnungen, vier 2-Personen-Wohnungen, dreiundzwanzig 3-Personen-Wohnungen vorgesehen.
GebĂ€ude C1.3 Im GebĂ€ude am Nordrand werden fĂŒnf 1-Personen-Wohnungen, sechs 2-Personen-Wohnungen, sieben 3-Personen-Wohnungen und drei 4-Personen-Wohnungen vorgesehen.
GebĂ€ude C1.4 Im GebĂ€ude an der Nordostecke werden sechzehn 1-Personen-Wohnungen, eine 2-Personen-Wohnung, fĂŒnf 3-Personen-Wohnungen, vier 4-Personen-Wohnungen, und eine 4-Personen-Wohngemeinschaft vorgesehen.
GebĂ€ude C2.1 Im sĂŒdlichen GebĂ€ude werden elf 1-Personen-Wohnungen, zwei 2-Personen-Wohnungen, neun 3-Personen-Wohnungen, sieben 4-Personen-Wohnungen, zwei 5-Personen-Wohnungen, eine 3-Personen-Wohngemeinschaft, und eine 5-Personen-Wohngemeinschaft vorgesehen.
GebĂ€ude C2.2 Im Östlichen GebĂ€ude werden vier 1-Personen-Wohnungen, vier 2-Personen-Wohnungen, fĂŒnf 3-Personen-Wohnungen, und vier 4-Personen-Wohnungen vorgesehen.
Gewerbeeinheiten/Gemeinschaftsraum
Drei zusammenschaltbare Gewerbeeinheiten mit einer GrĂ¶ĂŸe von je ca. 50 m2, und ein Gemeinschaftsraum werden im Erdgeschoss des GebĂ€udes C2.1 angeordnet.
Barrierefreiheit
Alle Wohnungen im Baufeld C1 sind entsprechend der Vorgaben der Auslobung mindestens barrierereduziert. 26 Wohnungen sind zudem barrierefrei. Die Anzahl dieser Wohnungen erfĂŒllt die Anforderung gemĂ€ĂŸ § 52 HBauO. Die Wohnungen im Baufeld C2 sind barrierefrei.
Tiefgarage
In der Tiefgarage werden 72 StellplĂ€tze fĂŒr PKW nachgewiesen. FahrradstellplĂ€tze werden in ausreichender Anzahl in FahrradrĂ€umen nachgewiesen.

Wirtschaftlichkeit
Die GebĂ€ude können in der vorgesehenen Massivbauweise in wirtschaftlichen Spannweiten errichtet werden. Tragende WĂ€nde, SchĂ€chte und TGA StrĂ€nge werden ĂŒbereinander angeordnet. Es kommen sich wiederholende Fensterformate zum Einsatz. Die Differenzierung der Fassaden ist mit einfachsten Mitteln umsetzbar.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die stÀdtebauliche Ausformulierung ist prÀzise gewÀhlt und fein abgestimmt. Die einzelnen Baukörper bilden ein harmonisches Ensemble, das sich in das Quartier selbstbewusst, aber seiner architektonischen Sprache angemessen, eingliedert.
Die Staffelgeschosse wirken fein ausformuliert. Durch die Erhöhung des Innenhofs erlangt der öffentliche GrĂŒnraum einen halböffentlichen Charakter und kann den AußenrĂ€umen der Erdgeschosswohnungen eine zusĂ€tzliche QualitĂ€t verleihen. Die Fassaden wirken sehr gut abgestimmt und das durchgĂ€ngige Thema der horizontalen Gliederung kann mit unterschiedlichen Fensterformaten und Klinkerfarben sogar noch architektonisch intensiviert werden. Im Allgemeinen ist eine starke Harmonie der Fassaden von Innenhof und Straßenraum zu erkennen, ohne monoton zu wirken.
Die Grundrisse halten sich weitestgehend an die sehr unterschiedlichen verlangten Typologien. Eine klarere und strukturiertere Ausformulierung der einzelnen Zimmerschichten wĂ€re wĂŒnschenswert. Dennoch werden sehr gut geschnittene Grundrisslösungen angeboten, die sowohl die Ausrichtung zu Hof/ Straße als auch die Licht- und LĂ€rmverhĂ€ltnisse gut respektieren.
Positiv sind die optionalen nichttragenden (gestrichelt gezeichneten) FlurwĂ€nde zu sehen, deren Wegfall zusĂ€tzliche FlexibilitĂ€t in den Wohnungen bietet. Kleine Schwierigkeiten lassen einzelne Situationen in den Grundrissen in der Staffel erkennen, so zum Beispiel die Anordnung von AbstellrĂ€umen zur SĂŒdseite.
Im Ganzen ist dieser Entwurf als gelungen zu erachten und ĂŒberzeugt durch seine unaufgeregte, konzeptionelle, gestalterische und architektonische QualitĂ€t.