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Geladenes Gutachterverfahren | 06/2019

Wohnbau Schubertgasse in Weiz (AT)

Lageplan

Lageplan

2. Rang

Preisgeld: 1.450 EUR

hohensinn architektur

Architektur

Erläuterungstext

Der Bauplatz und beide Grundstücke werden über die Schubertgasse erschlossen und entwickelt sich nach Westen. Die Zufahrten zu den geplanten Tiefgaragen werden im südöstlichen Eck des Grundstückes situiert.

Am Bauplatz werden insg. 60 Wohnungen in 3 Häusern konzipiert. Diese können in 3 Bauabschnitten (jeweils 1 Haus) errichtet werden. Die Wohnanlage organisiert sich entlang einer zentralen internen Erschließungsspange – der „Esplanade“, der das Wohnquartier in Ost-West Richtung durchzieht und eine halböffentliche Spange von der Schubertgasse bis zum Grünraum im Westen aufspannt. Diese Esplanade stellt das Zentrum der Wohnanlage dar und ist fußläufiger Erschließungs- und Kommunikationsraum etc. Die 3 Bauabschnitte werden vom Osten beginnend mit je 1 Haus konzipiert. Die Gebäude sind als 6-geschossige Gebäude (5 G + DG) geplant. Diese Punkthäuser bilden durch ihre L-förmigen Grundrisse hofartige Freiräume und lassen Sichtbeziehungen von Norden nach Süden zu. Trotz der Hohen Dichte bleibt das neue Quartier durchlässig. Gleichzeitig wird durch die Baukörperstellung eine optimale Besonnung und gute Aussichten für alle Wohnungen erreicht.

Das Städtebauliche Leitmotiv wird am nördlichen Bauplatz im Norden fortgesetzt bzw. abgerundet. Anschließend an die Esplanade im Süden wird auch hier einen zentralen Siedlungsplatz (Kinderspielplan, Treffpunkt etc.) als verbindendes Element vorgeschlagen. Damit ergibt sich ein übergreifender Grün- und Freiraum zwischen den beiden Bauplätzen. Im Zentrum des schmalen Grundstücks wird ein ebenfalls 6-geschossiges (5G + EG) langgezogenes Haus situiert, der die Höfe der südlichen Bebauung rahmt und damit das Ensemble abrundet.

Die Gebäude am Bauplatz 6-geschossige Gebäude konzipiert. Sie sind als kompakte 4-Spänner angelegt, die als L-Baukörper in Erscheinung treten. Das Erdgeschoss und das Dachgeschoss (Penthouse) sind zurückversetzt und beinhalten nur 2 Wohnungen. Damit werden je Haus 20 Wohnungen im gewünschten Wohnungsmix angeboten. Es wird für jedes Haus eine optionale und wirtschaftliche Ausstattung mit Aufzügen und Hauptstiege angeboten. Mit den L-förmigen 4-Spännern können wir eine Großzahl an Wohnungen anbieten, die „über-Eck“ organisiert sind, dh. differenzierte Aussichten und Tageslichtbezüge erhöhen die Wohnqualität. Die Punkthäuser schaffen optimale Wohnungszusammenstellungen und immer über-Eck orientierte Wohnungen. Die Wohnungen profitieren so auch von den hofartigen Freiräumen etc. Die Vielzahl an Eck- Wohnungen erhalten am Eck eingezogene Balkone (Qualitäten einer Loggia) die nicht dichterelevant sind und die Wohnraumsituation enorm aufwerten – hochwertige Zonierung Wohnen – Essen.

Die 3 Punkthäuser sind als „reine“ Holzbaukörper mit vorgefertigten BSP-Wandelementen (CLT) auf einem Stahlbeton-Kellergeschoss konzipiert. Dh. über der Kellerdecke ist kein STB-Stiegenhaus mehr notwendig. Auch das Stiegenhaus und der Liftschacht werden in Brettsperrholz errichtet. Das erleichtert und verkürzt den Bauablauf enorm (6 Geschoße in einer Woche!) und verhindert unterschiedliche Setzungen zwischen Holz und Stahlbetonbauteilen. Dies ist möglich durch die entsprechende Ausführung der Stiegenlaufplatten in A1 als vorgefertigte STB-Fertigteile, die mit dem Holzbau mit den vorgefertigten Wandelementen zeitgleich mit versetzt werden. Zudem wird mit dem entsprechenden Brandschutzkonzept durch simple dezentrale Rauchmelder in den Wohnungsvorbereichen eine Kompensation erreicht und damit eine Konzeption des Stiegenhauses in Holz mit BSP möglich gemacht. Diese Art der Konzeption ist bis inkl. 6. oberirdischen Geschoßen bereits möglich und umgesetzt.
Die Wohnungstrennwände werden als BSP-Doppelwände ausgeführt (Schallschutz). Alle Wohnungstrennwände ziehen sich über alle Geschoße durch, ebenso liegen die Sanitärbereiche in allen Geschoßen übereinander. Die Sanitärbereiche werden durch zusätzliche Dichtwannen im Fußbodenaufbau gesichert.

Durch die über-Eck organisierten Eck-Loggien können auch optional als Freibereiche mit Schiebeelementen in Einfachverglasungen angeboten werden. Damit kann der westlichste Baukörper vom Schalleintrag von Westen freigestellt werden. Die weiter östlich gelegenen Baukörper sind bereits durch die hofartigen Baukörperstellungen im Schallschatten.

Der zentrale, längsgezogene attraktive Siedlungsplatz – „Esplanade“ als Kommunikationsplatz, Treffpunkt und Wohnstraße im Wohnumfeld wird durch eine durch die Baukörper teilweise überkragt und in den überdachten Zonen der Häuser sind die Zugangsbereiche situiert. Über die Länge dieses Corsos wird mit Freiraummöblierungen dieser zoniert und mit unterschiedlichen Nutzungen aufgewertet. Er stellt das Rückgrat des Quartiers dar. Diese Esplanade als Spange verbindet das Wohnquartier.

Hofartige intensiv begrünte Freiraumerweiterungen werden südlich der Esplanade angelagert und werden als begrünte ruhige Wohnhöfe zu Spielplätzen, und Verweilbereichen im Grünen. Die ruhigen Wohnhöfe werde als grüne Ruheinseln, Gemeinschaftsgärten, Angerflächen der Hausgemeinschaft, kleinen Plätzchen als Treffpunkt mit kleinen Kleinkinderspielplatz, Baum- und Staudenpflanzungen auf Pflanzhügeln etc. konzipiert. Damit entsteht ein differenziertes und attraktives Freiraumangebot innerhalb des Wohnquartiers. Die Eingangsbereiche der Häuser im zurückgezogenen EG werden großzügig ausgestaltet und schaffen attraktive Zugangs- und Vorbereiche (Eingangsbereich, Postkästen, Kinderwagenraum, Fahrradabstellplatz) die direkt von der Esplanade aus erreichbar sind.

Durch die hofartige Organisation der L- Baukörper werden mit den Punkthäusern hofartige Räume formuliert, aber die Bebauung gleichzeitig soweit offen gehalten, dass die Qualität des umgebenden Grünraumes für alle Wohnungen erlebbar wird und die Sichtbeziehungen nicht durch lange Ost-West-Riegel blockiert wird! Durch das Gebäudekonzept werden viele „über-Eck“ organisierte Wohnungen mit hoher Qualität erreicht. Der Bezug zum umgebenden Freiraum ist besonders wichtig. In der Höhenentwicklung wird auf die Umgebung der Stadt Weiz Rücksicht genommen. Mit 5-geschossigen Baukörpern auf die ein zurückversetztes Dachgeschoss (Penthouse) wird die Bebauung behutsam integriert und nicht überzogen. Gleichzeitig wird durch das Abheben des Erdgeschoss ein 4-Geschossiges Erscheinungsbild generiert. Alle Wohnungen werden mit umlaufender Balkonzone mit zusätzlichen Erweiterungen konzipiert. Diese können bei Bedarf bei lärmbelasteten Bereichen mit Schallschutzverglasungen optional verschließbar ausgeführt werden.

Die Parkgarage wird von der Schubertgasse erschlossen und wird mittig unter der Esplanade durchgezogen. Die Garage wird somit über 1 Einfahrt) erschlossen und ist entsprechend dem Bauablauf von Osten nach Westen in den Bauabschnitten glieder- und realisierbar. Jeder Bauabschnitt hat somit auch seine erforderlichen Stellplätze in der Tiefgarage (20 PKW je Bauabschnitt). So können alle Gebäude und alle Stiegenhäuser an die Tiefgaragen angebunden werden. An den Stiegenhäusern im UG werden zusätzlich für jedes Haus die entsprechenden Kellerabteile angeboten.

Beurteilung durch das Preisgericht

POSITIV:
• Gut geschnittene Wohnungsgrundrisse
• Gute Fassadengliederung
• Mehrfach orientierte Wohnungen
• vorgelagerte Balkone bieten hohe Wohnqualität und konstruktiven Holzschutz

KRITISCH:
• Nicht autofreie Esplanade
• Baurechtliche Teilung nicht möglich
• Wenig überzeugender Grünzwischenraum
• 3 Zufahrten von der Schubertgasse
• Ungünstiges Fassaden-Volums-Verhältnis
Ansicht Südost

Ansicht Südost

Ansicht Südwest

Ansicht Südwest

Querschnitt

Querschnitt