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Einladungswettbewerb | 03/2018

Kindertagesstätte St. Winfried

Vorplatz/ Zugang

Vorplatz/ Zugang

1. Preis

Preisgeld: 6.500 EUR

mtp architekten gmbh Martin Rudolf, Nana Busch, Erol Örtlek

Architektur

ee concept gmbh

Bauphysik, Energieplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude wird als langgestreckter, zweigeschossiger Baukörper an der Tannbergstraße angeordnet, der bewusst Abstand von den benachbarten Wohnhäusern hält und zu diesen durch eingeschossige Bauteile vermittelt. Die Freibereiche der Kita bilden gemeinsam mit den Hausgärten der Nachbarn einen optisch zusammenhängenden und dadurch großzügigen Grünraum innerhalb des Straßengevierts. Zugleich sind die Freiflächen der Kita dadurch geschützt z. B. vor Straßenlärm und Einblicken. Der Eingang zu Gebäude und Grundstück liegt ebenfalls an der Tannbergstraße im Bereich der vorhandenen Kastanie sowie zugleich auf Höhe des gegenüberliegenden Kirchturms. Dies betont auf geschickte Weise den Bezug zur gegenüberliegenden Kirche und dem Pfarrheim und unterstützt mögliche Synergien zwischen den unterschiedlichen kirchlichen Nutzungen. Von besonderer, städtebaulicher Qualität ist der um die vorhandene Kastanie formulierte Erschließungshof.

Als Übergang vom öffentlichen Raum in den geschützten Bereich der Kita bildet dieser ein massstäblich und räumlich angemessenes Entree. Die vorgeschlagene runde Bank an dieser Stelle wird als eher störend und nicht gut nutzbar eingeschätzt. Der Eingang zum Jugendbereich erfolgt separat von Norden. Es wird angeregt, diesen ebenfalls zum Vorhof mit der Kastanie, allerdings weiterhin separat vom Kita-Eingang, anzuordnen. Es sollte jedoch eine Möglichkeit geschaffen werden, den gesamten Vorbereich durch eine geeignete, gestalterisch integrierte Toranlage abzutrennen.

Sehr gut gelöst ist die ausgesprochen knappe und effiziente innere Erschließung des Gebäudes. Allerdings wird die fehlende Einsehbarkeit der Treppe, die um den Sanitärkern angeordnet ist, hinterfragt. Das Raumprogramm wird in den wesentlichen Teilen nachgewiesen. Der Pausenraum für das Personal fehlt noch, kann aber durch Reduktion anderer Raumgrößen vermutlich innerhalb des Volumens nachgewiesen werden. Die Orientierung der Gruppenräume wird intensiv diskutiert. Im Ergebnis wird die Ost-Orientierung als positiv eingeschätzt, weil sie der Morgensonne zugewandt ist. Ein Wärmeeintrag durch Süd- oder Westsonne und eine entsprechende Aufheizung am Nachmittag werden dadurch vermieden. Es müsste bei weiteren Planungen darauf geachtet werden, dass die Gruppenräume großzügige, möglichst raumhohe Fensterbereiche bei gleichzeitigem Blendschutz erhalten. Der Schlafraum im EG sollte entsprechende Verdunklungsmöglichkeiten bieten. Eine zentrale Garderobensituation wäre in der Nähe des Eingangsbereichs im Erdgeschoss wünschenswert und in diesem Konzept gut vorstellbar. Besonders positiv hervorgehoben wird die Lage des Bistros mit Bezug zum Vorhof und dem
Außenbereich der Kita, und die dadurch eigenständige Nutzbarkeit.

Der Entwurf verspricht eine gute Wirtschaftlichkeit, wenngleich durch die eingeschossigen Bauteile etwas größere Hüllflächen entstehen. Diese können jedoch durch die straffe innere Struktur und den geringen Anteil an Verkehrsflächen kompensiert werden. Die Aussagen zur ökologischen Qualität erscheinen angemessen und sinnvoll (Geothermie, Photovoltaik). Dies betrifft auch die vorgeschlagene Bauweise aus Brett-Schichtholz. Die bautechnische Ausführung der Holzfassaden müsste für einen dauerhaft wirtschaftlichen Betrieb sorgfältig detailliert werden.

Insgesamt wird der Entwurf als besonders gelungener Beitrag eingeschätzt, der sowohl städtebaulich, außenräumlich als auch in Bezug auf seine innere Struktur überzeugt.
Ansicht Ost

Ansicht Ost

Schnitt B-B

Schnitt B-B

Schnitt C-C

Schnitt C-C

Grundriss EG

Grundriss EG

Lageplan

Lageplan

Glockenturm/ Kastanie

Glockenturm/ Kastanie