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Investoren- und Architektenauswahlverfahren | 10/2019

Neubau von Wohngebäuden auf den Entwicklungsgrundstücken Halde V in Weinstadt

1. Rang / Kaufgegenstand 5

STEINHOFF | HAEHNEL ARCHITEKTEN GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Projektbau Pfleiderer GmbH & Co. KG

Investor*in

Erläuterungstext

Städtebauliche Konzeption
Das Konzept für das Baufeld 5 im neu entstehenden Wohnquartier Halde V sieht durch einen dezenten Hochpunkt und die gefassten Baukörper ein städtebauliches Rückgrat für den zentralen Stadtplatz vor. Das Hofcafé im Punkthaus, das sich zur neuen Mitte hin orientiert, wird zur sozialen Plattform für den Nachbarschaftsaustausch. Das Thema der Weinberge in der Umgebung wird über Rankhilfen als „Wilder Wein“ in die Vertikale der Fassaden übertragen und lässt die Bewohner „im Wein“ leben.

Gebäudekonzept
Die Leitidee des Entwurfs sind die begrünten, hölzernen Rankelemente mit „Wildem Wein“, die durch ihre Vertikalität und Flächigkeit zu einem Bestandteil der Gebäudehülle werden. Diese Elemente werden in Bereichen von Loggien und Terrassen vorgesehen und durch Pflanzkästen begrünt. Die Rankelemente übernehmen eine verschattende und kühlende Funktion und bieten gleichzeitig einen natürlichen Sichtschutz für die Bewohner und ermöglichen den direkten Blick von den Aufenthaltsräumen ins Grün des Weins.
Die Staffelgeschosse werden durch Aus- und Einschnitte realisiert, die attraktive, voneinander abgeschirmte Terrassen für die Bewohner schaffen. Über Ringgurte werden diese gefasst und fügen sich in die klare Linienführung der kubischen Baukörper ein.

Freiraumkonzept
Das Außenanlagenkonzept sieht eine urbane Grünzone vor, die die Durchwegung durch das Baufeld bespielt und zu den privaten Gärten hin eine Abstandszone schafft. Entlang des Weges entsteht ein urbaner Garten, der mit Sitzgelegenheiten, Kräuter- und Gemüsebeeten die Idee von der „Essbaren Stadt“ verkörpert und eine Schnittstelle für den nachbarschaftlichen Austausch bietet. Im Norden des Baufelds ist der vorgesehene Spielplatz angeordnet. Er orientiert sich zum öffentlichen Grüngürtel und wirkt dadurch wie eine räumliche Erweiterung des geplanten öffentlichen Spielplatzes.

Innere Organisation
Die Baukörper sind als Vierspänner in den beiden Mehrfamilienhäusern (H1 & H2) beziehungsweise als Dreispänner im Hochpunkt (H3) organisiert. Die Eingänge zu den im Norden angeordneten Erschließungskernen werden durch Einschnitte von außen ablesbar gemacht. Alle Wohnungen erhalten großzügig geschnittene Wohn- und Essbereiche, die sich zu einem Außenbereich mit Garten, Loggia oder Dachterrasse orientieren. Damit die Wohnungen bezahlbar bleiben, werden die Nebenflächen optimiert und Bäder flächeneffizient mit einer hochwertigen Ausstattung geplant. Alle drei Treppenhäuser führen in die gemeinsame Tiefgarage, in der in übersichtlicher Anordnung sämtliche Nebenflächen sowie alle geforderten Parkplätze untergebracht sind.
Die Ladeneinheit erhält einen separaten Eingang mit einer großzügigen Glasfront zum Quartiersplatz hin. Vorgesehen ist eine Café-Nutzung in Kombination mit einem Angebot an regionalen Produkten für den alltäglichen Bedarf. Die Fläche kann auch von Bewohnern für Familienfeiern oder Nachbarschaftsfeste gemietet werden.
Soziales Wohnen
Um der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum und dem sozialen Aspekt des Gebiets gerecht zu werden, wird das Staffelgeschoss des Hochpunktes vergrößert, so dass insgesamt 31 Prozent, anstatt der geforderten 25 Prozent, der Wohnungen für den sozialen Wohnungsbau realisiert werden können. Durch die Durchmischung von kleinen und großen Wohneinheiten wird die Grundlage für ein sozial und demografisch durchmischtes Wohnquartier geschaffen.

Biodiversitätsgebäude
Die Häuser sind als Biodiversitätsgebäude geplant. Neben den begrünten Pflanzelementen werden auch die Dachflächen diesem Thema gewidmet: Die naturbelassenen, pflegearmen Extensivbegrünungen bilden wichtige Rückzugsräume für Tier- und Pflanzenarten und können den Verlust von Lebensraum durch Bodenversiegelung kompensieren. Abgestorbene Äste und Stämme auf den Dächern werden zum Habitat für Insekten, Nischen in den Attikablechen bieten einen Unterschlupf für Fledermäuse.

CO2-optimiertes Wohn- und Energiekonzept
Ziel des Energiekonzeptes ist es, einen hohen Wohnkomfort und eine hohe Behaglichkeit für die Bewohner zu schaffen, welcher gleichzeitig niedrige CO2-Emissionen verursacht. Die Gebäude werden an das umweltfreundliche Nahwärmenetz angeschlossen. Mit Photovoltaik-Modulen auf den Dächern wird die Stromerzeugung nachhaltig ergänzt. Mehr als die Hälfte des benötigten Haushaltsstrombedarfs kann dadurch abgedeckt werden. Der Strom aus der PV-Anlage wird zum Betrieb der Lüfter und Pumpen genutzt. Überschüssiger Strom wird zum Laden von Elektroautos und Fahrrädern verwendet und so gespeichert. Bei Bedarf können alle Stellplätze mit Wallboxen ausgestattet werden.
Die Gebäude sollen aus Vollsteinen monolithisch errichtet werden, so dass vollständig auf ein Wärmedämmverbundsystem verzichtet werden kann.

Mitarbeiter:
Marett Baum, Katharina Burster, Luis Seider, Sven Stiefel, Isabel Erb, Lidia Ferreira , Felix Hardwig