Erweiterung einer ehemaligen Kaserne zum Kulturhaus auf der Freiheit in Schleswig

Als einziger Beitrag sieht die Arbeit den Erhalt des Saales der Heimat vor.
Städtebaulich wird dem Bestandsensemble, dessen Nordflügel abgerissen wird, der Neubau für das Landestheater an die Seite gestellt. Zwischen alt und neu entsteht gut platziert ein transparentes, gemeinsam genutztes Foyer, das schon beim Ankommen den Blick auf die Schlei freigibt. Besonders von Nutzerseite wird die Umsetzung der zwei Säle positiv bewertet.

Neben dem Entfall von sonst notwendigen Umbauten wird eine flexible und perspektivisch reizvolle Nutzung gesehen. Die Bühne des Neubaus lässt sich zum Wasser hin öffnen, verbindet das Gebäude mit der Landschaft und schafft so eine Außenbühne mit hoher Aufenthaltsqualität.

Im Inneren ist das Gebäude funktional gut organisiert, allerdings kreuzen sich die Wege der Künstler und Gäste im Bereich der Heimatbühne, was nicht gewünscht wird.

Die Verhältniswerte BGF zu NUF liegen leicht unterhalb des Durchschnitts, der Abrissanteil erscheint überproportional hoch, die Erstellungskosten werden dementsprechend als überdurchschnittlich gewertet.

Die architektonische Ausformulierung des Neubauvolumens wird kontrovers diskutiert. Die vom Verfasser gewünschte Übersetzung des Charakters vom Bestand zum Neubau erscheint in Proportion und Gliederung einer überdimensionierten Dachgaube wenig überzeugend.

Insgesamt stellt die Arbeit jedoch ihrem Angebot von zwei voneinander unabhängigen, parallel nutzbaren Sälen eine hochinteressante Lösung zur gestellten Aufgabe dar.