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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

"Neue Mitte Damm" Aschaffenburg

1. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

Holl Wieden Partnerschaft

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee des Entwurfs ist eine durchgängige Gestaltung der Achse zwischen
Aschaff, Schiller-, Burchard- bis zur Mittelstraße. Dadurch wird eine überzeugende
Verknüpfung des Nord- und Südbereichs erreicht.
Durch die Reduzierung von Fahrstreifen und Linksabbiegerspuren der Schillerstraße
wird die Trennung im Stadtkörper reduziert. Die Schillerstraße soll nach dem
Entwurfsverfasser in Pflaster ausgeführt werden. Diese Bauweise ist allerdings
aufgrund der Fahrzeugmenge und der Scherkräfte nicht zu empfehlen. Er
funktioniert aber in seiner Leitidee auch durch Ausführung in Farbasphalt. Gut ist
an dem Entwurf ist die Führung des Radverkehrs durch breite Radfahrstreifen,
abgesetzt von der Fahrbahn, die zahlreichen Stellplätze und die breiten Fußwege.
Der Raum für diese Flächen wird durch die Fahrspurreduktion erreicht. Durch die
Baumallee werden vorhandenen Baumpflanzungen im weiteren Verlauf der
Schillerstraße sinnvoll zu einem durchgehenden Band ergänzt.
Der Michaelsplatz ist funktional ausgestattet und nicht überfrachtet. Damit bietet er
die Chance, dass dieser Platz sehr flexibel genutzt werden kann. Verstärkt wird
dieser Aspekt, dass die Einbauten temporär entfernt werden können. Die drei
Kirschbäume korrespondieren sehr schön mit dem gewählten Bodenbelag und
stehen darüber hinaus in einem sehr schönen Kontrast zu den Straßenbäumen, die
als Allee angelegt sind. Die Farbgebung der Belege lehnt sich an den ortstypischen
Sandstein an. Dies ist ein identitätsstiftendes Element. Die Stellung der
Baupflanzungen vor der Volksbank erscheint sehr eng und muss daher geprüft
werden. Eine barrierefreie Ausführung des Zugang zum Plateau der Michaelskirche
wäre wünschenswert.
Der Stadtraum des Michaelplatzes wird mit allen Seitenräumen verzahnt und
verstärkt dadurch seine Funktion als Mittelpunkt für den Stadtteil Damm. Die
Gestaltung führt dazu, dass die Burchardstraße an den Michaelsplatz heranrückt
und damit eine Aufwertung erfolgt, mit positiven Effekten auf den Handel.
Der Entwurf reduziert den Straßenraum für den KFZ-Verkehr auf das Wesentliche
und verteilt ihn neu für den Radfahrer, Fußgänger und Parken. Sinnvoll ist der
Ansatz die Fahrgeschwindigkeit auf Tempo 30 zu verlangsamen. Die Breiten der
Verkehrsanlagen sind richtliniengerecht. Alle Fahrbeziehungen bleiben auch ohne
Abbiegespuren möglich. Bei dem Verkehrsaufkommen von rund 10.000 KFZ/24 h
können Rückstaus im Längsverkehr durch abbiegende Fahrzeuge nicht vermieden
werden. Der Entwurf ist mit und ohne Lichtsignalanlage umsetzbar.
Die Aufteilung des Verkehrsraums Burchardstraße erlaubt die Abwicklung des
heutigen Verkehrs aber auch eine Reduzierung der Parkflächen um anderen
Nutzungen Vorrang zu geben. Eine Begegnungsfläche für Busse ist vorhanden. Die
Mittelstraße in nördlicher Richtung wird durch Baumpflanzungen aufgewertet und
verkehrsberuhigt. Der Ansatz verbindet die Baumreihen des Gesamtentwurfs in
schöner Art und Weise.
Der Entwurf lässt eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten. Mit Ausnahme der Pflasterung in der Schillerstraße ist der Belag gestalterisch angemessen. Im
weiteren sollte technisch geprüft werden ob in der Schiller- und der
Burchardtstraße aufgrund der Verkehrsbelastungen nicht ein Farbasphalt
verwendet werden sollte.
Den Verfassern gelingt es eine für den Ort angemessene und eine hinsichtlich der
funktionalen Anforderungen der Auslobung überzeugende Lösung anzubieten. Der
Entwurf stellt einen qualitätsvollen und gut umsetzbaren Beitrag zur Wettbewerbsaufgabe
dar.