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Generalplanerverfahren | 09/2019

Wohnungsneubau in der Bahrfeldtstraße in Berlin

Perspektive Bahrfeldtstraße

Perspektive Bahrfeldtstraße

2. Rang

Winking · Froh Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Leitidee

Ziel der Planung ist es, die sehr kompakte und effiziente 72 Meter lange Häuserzeile zu gliedern, ohne die Wirtschaftlichkeit einer Großform aufzugeben. Durch die Anordnung von zwei großzügigen Treppenhäusern entsteht straßenseitig eine dreiteilige Gliederung die mit der Fassade des geplanten nördlich anschließenden Nachbarn maßstäblich korrespondiert. Parkseitig übernehmen dieses paarig angeordnete Balkone.

Hinzu kommt ein Staffelgeschoss, das konsequent an den nördlichen Giebel anschließt.
Es führt die beiden Häuser und die Zeile zu einem großen Ganzen zusammen.
An der Bahrfeldtstraße kragt die Staffel leicht über den Giebel, um den Abschluss der Häuserzeile zu akzentuieren.

Disposition

Die Gebäude erhalten ein Sockelgeschoss für die Tiefgarage mit 27 Stellplätzen, Fahrrad-, Technik- und Mieterkeller. Dabei wurden die Vorgaben des B-Plans eingehalten. Auch eine Anbindung des nördlichen Nachbarn ist möglich. Die Tiefgaragenzufahrt erfolgt direkt von der Bahrfeldtstraße. Die Belüftung und Entrauchung kann natürlich über Öffnungen erfolgen.

Die Planung umfasst insgesamt 72 Wohnungen. Davon sind 56 Wohnungen förderfähig und 62 Wohnungen barrierefrei erschlossen. Pro Haus werden 31 Wohnungen über sogenannte Sicherheitstreppenhäuser light und innenliegende notwendige Flure erschlossen. 10 Wohnungen sind als durchgesteckte Wohnungen im Staffelgeschoss konzipiert. Ihre Erschließung erfolgt über ein Erschließungsdeck in Form einer Dachterrasse.

Rettungswege

Durch Sicherheitstreppenhäuser und Stichflure kleiner 15 Meter kann bei den Wohnungen im 3. Obergeschoss auf eine Anleiterbarkeit verzichtet werden.
Die durchgesteckten Wohnungen im Staffelgeschoss verfügen über zwei Fluchtrichtungen bzw. erhalten Anleiterflächen vom östlichen Wohnweg mit entsprechenden Aufstellflächen.

Form, Erscheinung, Material

Ziel ist es, eine ruhige, effiziente und nachhaltige Fassade auf der Grundlage der FLB zu entwickeln.
Sie ist durch die Verwendung von einheitlichen bodentiefen Fensterformaten geprägt.
Vorgeschlagen wird eine weitgehend elementierte und vorgefertigte Holz-Paneel-Fassade mit einer Verkleidung aus weißen Faserzementplatten.

Der Gebäudesockel ist massiv in Stahlbeton mit horizontaler Brettschalung geplant. Die Fenster werden farbig ausgeführt. Die Balkone und Absturzsicherungen der Fenster sind zur Ausbildung von zwei Adressen mit horizontaler Holzverlattung geplant.

Tragwerk, Hybridhaus

Um über dem Grundwasserstand bauen zu können, wurde das EG des fünfgeschossigen Hauses auf rund 1,50 Meter als Hochparterre über Gelände angehoben.

Der Rohbau wird als Massivbau in herkömmlicher Stahlbeton-Bauweise errichtet. Für tragende Innenwände, Stützen und Decken können Fertigteile oder Halbfertigteile angewendet werden. Damit kann an diesem bewohnten Bauplatz in kurzer Bauzeit ein wirtschaftlicher Rohbau errichtet werden.

Das Besondere des Hauses sind die nichttragenden Außenwände der Obergeschosse, die als Holz-Paneel-Wände ausgebildet werden. Es entsteht ein sogenanntes Hybridhaus. Trag- und Dämmebene liegen innerhalb des Paneels und ermöglichen eine ebenso nachhaltige wie effiziente Bauweise. Die Tragfunktion der Außenwände übernehmen nach innen gestellte Stützen oder die Wandenden der tragenden Innenwände. Die freien Deckenränder erhalten zur statischen Verstärkung und zur Beschränkung der Verformungen eine konstruktive Aufkantung als umlaufenden Überzug, der nicht sichtbar im Fußbodenaufbau untergebracht ist. Das Bauwerk ist ausreichend durch die Längs- und Querwände sowie durch Erschließungskerne ausgesteift.

Die Gründung erfolgt auf einer Fundamentplatte mit einer Dicke von 60 cm in fugenloser Bauweise. Die umlaufenden Wände des UG werden mit der Gründungsplatte in wasserundurchlässiger Betonbauweise (Weiße Wanne) ausgebildet. Die Höhenlage des Gebäudes ist so abgestimmt, dass die Baugrubensohle knapp über dem anstehenden Grundwasser liegt. Eine etwa 20 cm starke Schotterschicht als Bodenaustausch der Baugrubensohle sorgt für eine ausreichende Lastverteilung der Baustellenlasten knapp über dem anstehenden Grundwasserstand. Mit diesem Konzept wird eine teure und risikoreiche Grundwasserabsenkung und Grundwasserhaltung vermieden.

Freiraumkonzept

Alle Ostorientierten Erdgeschosswohnungen erhalten Gartenterrassen in Form von Vorgärten die durch Heckenparavents eingefasst sind. Hierzu wird das Gelände an den Sockel um 55 cm anmodelliert. Die Zugänge aus dem Hochparterre erfolgen über einfache Stahltreppen mit aufgesetzten Holzstufen.

Wohnweg

Der vorhandene Wohnweg erhält zwei großzügige, mit Hecken eingefasste Eingangsbereiche. Sie werden durch Abstellflächen für Fahrräder flankiert.

Durchgang

Die direkte Zugänglichkeit des Gartens und der Kinderspielflächen am Park ist über den Keller und eine Treppenanlage die aus der Tiefgarage führt möglich.
Die Erschließung der Fahrradstellplätze im Keller erfolgt über die Rampe.

Müll

Die Müllentsorgung erfolgt im Bereich der Bahrfeldtstraße durch Unterfluranlagen und entsprechende in Hecken eingefasste Aufstellflächen für Restmüll.

Entwässerung

Alle Dachflächen werden als Flachdächer mit extensiver Dachbegrünung ausgeführt.
Die Bodenqualität von Fein bzw. Mittelsanden macht eine Entwässerung über Regenrigolen möglich.
Die Regenrigolen sind jeweils im Vorgarten und entlang der Parkkante ausgeführt.
Für die Anordnung und Höhenlage der Rigolen ist der Grundwasserstand zu beachten.
Präsentationsplan 01 Bahrfeldtstraße

Präsentationsplan 01 Bahrfeldtstraße

Präsentationsplan 02 Bahrfeldtstraße

Präsentationsplan 02 Bahrfeldtstraße

Präsentationsplan 01 Bahrfeldtstraße

Präsentationsplan 01 Bahrfeldtstraße

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