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Einladungswettbewerb | 01/2020

Entwurfskonzepte für "Planungsräume Breitwiesen/Ipfbach" in Asten (AT)

Schwarzplan

Schwarzplan

1. Preis

Preisgeld: 20.500 EUR

Bogenfeld Architektur

Architektur

Erläuterungstext

Stadt-Dörfer Asten

Die Gemeinde Asten wird von 3 starken Ost-West-Achsen durchschnitten: Schiene, Bundesstraße und Autobahn prägen das Umfeld und geben eine starke Richtung vor. Doch ist da nicht mehr?
Die neue Entwicklung Breitwiesen/Ipfbach bietet für uns die Chance einmal genauer hinzusehen. Tut man dies, bemerkt man wie sich leise der Ipfbach dahinschlängelt und sich einen Weg entgegen der so spürbaren Ost-West-Achse sucht. Der kleine Bach und die begleitende Ufervegetation bilden bereits heute eine grüne Querachse und haben das Potential Asten eine neue Orientierung zu geben. Die Anbindung an große, bestehende Naherholungsgebiete, an die Donauauen bis hin zum Nationalpark Kalkalpen sollte zumindest im Gedanken wachsen. Erste Impulse können im Zuge der neuen Planung im Zentrum von Asten gesetzt werden.
Die Lage am Ipfbach schafft für das Planungsgebiet einen enormen Mehrwert. Mögliche Fuß- und Radverbindungen sowohl entlang aber auch den Fluss querend können in Zukunft für das tägliche Leben der AstnerInnen große Qualitäten bringen. Die bestehende Grünverbindung weitet sich im Bereich des Planungsgebietes und soll in alle drei Baufelder „ausufern“. Auf den drei Grundstücken entstehen drei unterschiedliche städtebauliche Bausteine mit verschiedenartigen landschaftlichen Zwischenräumen, sie können unabhängig voneinander entwickelt werden und haben die Kraft auch alleine für sich zu stehen – gemeinsam ergeben die drei Felder ein großes Ganzes.

Breitwiesen
.
Das Baufeld ist auf Grund seiner L-Form eine Art Spange für die weiteren zwei Areale. Zum Straßenraum hin bildet eine Überdachung einen kommunikativen Filter, eine Art offene Grenze, welche die Straße zur Wohnstraße werden lässt. Unter dem Dach werden Fahrräder und Autos geparkt, können Feste stattfinden, werden spontane Hausflohmärkte organisiert. Aufgänge aus der gemeinsamen Tiefgarage sorgen für Frequenz im gemeinschaftlichen Hof und schaffen Kommunikationsmöglichkeiten für die BewohnerInnen.
Die Häuser bilden klar definierte Zwischenräume und sind so positioniert, dass eine abwechslungsreiche Abfolge von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiräumen entsteht. Plätze, an denen die Dorflinde steht, eigene Kleinkinderspielplätze für überschaubare Nachbarschaften, Flächen für Privat- und Gemeinschaftsgärten, Raum zum Boccia spielen und Sackhüpfen.
Modularität und eine gewisse Baukastenlogik sind sowohl bei den Grundrissen als auch bei der Fassadengestaltung ein Thema. Die Fassaden sind robust in Ihrer Erscheinung, die Ausformulierung der Brüstungen, der Verschattungselemente und der Freiflächenformen schaffen auf einfache Art und Weise eine Abwechslung. Eine Vielfalt an Grundrissmodulen kann gekoppelt werden und erlaubt eine große Flexibilität bei Wohnungsschlüsseln. Die moderate Dichte und die großzügigen Freiflächen, sowie der menschliche Maßstab der 4-geschoßigen Bebauung vereinen die Qualitäten von Stadt und Land, die Nachbarschaften ermöglichen den Bewohnern sich Freiräume anzueignen – das alles schafft Identifikation und Nachhaltigkeit.

Ipfbach.

Die Öffnung der Qualitäten für Alle und die bewusste Gestaltung des Bereiches am Ipfbach spielt für diese Entwicklung in Asten eine große Rolle: neben gutem Wohnraum entstehen auch neue Verbindungen und Querungen.
Die 14 Häuser der Siedlung setzen sich aus wiederkehrenden Modulen zusammen. Der spezifische Kontext bestimmt die jeweilige Ausrichtung. Die Modularität der Architektur bleibt ablesbar. Die Doppelpunkte stehen in losen Gruppierungen zwischen Bäumen. Die Vegetation konzentriert sich an drei öffentlichen Durchwegungen die das Grün der Bachlandschaft nach innen ziehen und Aufenthaltsqualität schaffen. Die neuen Achsen führen zu Brücken, die den Fluss queren und knüpfen an bestehende und neu geschaffene fußläufige Wege im Gemeindenetz an.

Erweiterter Planungsraum.

Als letztes wird die Mitte geschlossen. Bis das Gebiet aktiviert werden kann, wohnen die Menschen aus Breitwiesen und vom Ipfbach direkt angrenzend an ein großes Feld und profitieren von der Weite der Landschaft.
In der Mitte wechseln sich Hofstrukturen mit bereits bekannten Typologien und streuen sich zwischen die Obstbäume. Die große Grünachse wird geschlossen und weitergeführt. Der Wohnungsbedarf auf diesem Areal und die mögliche Dichte erlauben eine durchmischte und doch sehr offene Mitte. Ein Teil des ehemaligen Feldes wird zur Allmende: neben dem Kindergarten kann in Zukunft eine Arztpraxis, das eine oder andere Büro, ein Mikronahversorger und was das Herz begehrt, entstehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt 3 schlägt eine städtebauliche Textur aus kleinmaßstäblichen Punkthäusern vor, die sich um gemeinsame Nachbarschaftsplätze gruppieren und deren differenzierte Anordnungen zur Identifikationsstärkung und Adressbildung beitragen. In den Zwischenräumen verbleibt viel Grün, das sich lapidar mit dem Naturraum am Bach und den neuen Grünzügen verwebt. Diese dörflich anmutenden Weiler funktionieren dank der Richtungslosigkeit sowohl zu einer mittelfristig leeren Mitte als auch zur vorgeschlagenen Erweiterung. Diese gliedert Vierkantertypologien ins System und sorgt für wohltuende Abwechslung und Stärkung weiterer öffentlicher Funktionen, die das Konzept mit einem vergleichenden Blick auf die historische Bebauung Astens zukunftsweisend ergänzen. Geschickt werden einzelne Häuser paarweise kombiniert, um die Volumina zu erhöhen, aber gleichzeitig viele Eckwohnungen mit einer Belichtung von zwei Seiten anzubieten. Die kleinen Plätze mit der Dorflinde im Weiler erscheinen gut proportioniert und weisen ein überzeugendes Verhältnis zwischen Offenheit und Geborgenheit auf. Auch die Fassadengestaltung entspricht dem dörflichen Anspruch. Alles in allem ein tragfähiger Ansatz, der trotz der Größe des Areals keine Monotonie aufkommen lässt und auch im langfristigen Wachstum einen überzeugenden Lebensraum anbietet.
Lageplan auf der Breitwies'n

Lageplan auf der Breitwies'n

Lageplan Ipfbach

Lageplan Ipfbach

Axonometrie - Auf der Breitwies'n

Axonometrie - Auf der Breitwies'n

Axonometrie - Ipfbach

Axonometrie - Ipfbach

Axonomtrie - Zukünftiges Erweiterungsfeld

Axonomtrie - Zukünftiges Erweiterungsfeld

Plan_01

Plan_01

Plan_02

Plan_02

Plan_03

Plan_03

Plan_04

Plan_04

Plan_05

Plan_05

Plan_06

Plan_06