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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2008

"Bonn - Stadt zum Rhein"

Rheinuferpromenade

Rheinuferpromenade

1. Preis

A24 Landschaft

Architektur

Schlotfeldt Licht

Lichtplanung

Erläuterungstext

Konzept – Stadtkante und lineare Promenade

Das Bonner Rheinufer ist geprägt vom markanten Höhensprung zwischen Stadt und Ufer-promenade. Dieser ist über weite Strecken der Rheinuferpromenade als Mauer ausgebildet. Das Herantreten an die Stadtkante und der Blick auf die tiefer liegende Promenade und die Weite des Rheins machen den besonderen Reiz der Ufersituation aus. Markante Orte sind die „Stadtbalkone“, insbesondere die erhöhte Bastion der alten Stadtbefestigung.

Im nördlichen Abschnitt liegt die Stadt auf Plateaus, die durch eingeschnittene Straßen von-einander getrennt sind.

Die Rheinuferpromenade hat durch den geringen Höhenunterschied zum Rhein einen direk-ten Bezug zum Wasser.

Ziel des Entwurfes ist, die Stadtkante zu inszenieren und zu einem Alleinstellungsmerkmal der Stadt Bonn mit hohem Wiedererkennungswert zu entwickeln.

Beispielhaft sind hierfür Neugestaltung der Stadtkante am “Opern-Plateau“ mit Aufent-haltsbereichen oder die „Rheinterrassen“ als neue Stadtkante des „Beethoven-Plateaus“.

Die durchgängige Linearität der Promenade wird durch Treppenanlagen und lange Sitzele-mente in der Promenade und entlang des Ufers gestärkt. Langgestreckte Schwimmpodeste bereichern die Promenade um besondere Situationen auf dem Wasser.

Kleine Plätze an den Zugängen zur Stadt gliedern und rhythmisieren die Promenade.
Parallel zum Ufer verlaufende Belagsstreifen ziehen sich ausgehend von den Plätzen in der Uferpromenade bis in die Innenstadt und vermitteln den Höhensprung zwischen Stadt, Pro-menade und Rhein. Die höher gelegene Stadt wird so mit dem Rheinufer verknüpft. Freie, aufgelockerte Baumstellungen unterbrechen an den Plätzen die strenge, lineare Baumstel-lung der Uferpromenade und leiten in die Stadt.



Opern-Plateau

Das „Opern-Plateau“ ist als direkte Verbindung zwischen Altsstadt und Rheinufer von her-ausragender Bedeutung.
Belagstreifen aus Natursteinplatten erzeugen auf dem „Opern-Plateau“ ein einheitliches Erscheinungsbild. Die Belagsstreifen ziehen sich mit abnehmender Dichte bis zum Markt und verbinden die Innenstadt mit dem Rheinufer. Die Anordnung der Rasenelemente betont die Richtung aus der Stadt zum Rhein. Die Rasenelemente sind mit einer Sitzkante aus Be-ton eingefasst und bieten vielfältige Aufenthaltsmöglichkeiten.

Die lockere, freie Baumstellung ausgehend von den Plätzen in der Uferpromenade verbindet das Plateau mit dem Rheinufer. „Fraxinus ornus“, „Gymnocladus dioicus“ und „Alnus corda-ta“ sowie als Akzent „Paulownia tomentosa“ bilden eine abwechslungsreiche und markante Gehölzstruktur.

Der Operneingang wird freigestellt und in seiner Bedeutung gestärkt.

Eine Treppenanlage öffnet die Kante zur Rheinuferpromenade und wird zum Aufenthaltsort mit Blick über das Wasser. Auf dem Platz in der Promenade nimmt ein Sitzelement die Treppe auf. Ebenso bezieht sich der abgesenkte Aufenthaltsbereich am Ufer auf die Treppe. Der Platzbelag setzt den Natursteinplattenbelag des Opernplateaus zum Rheinufer fort. „Gartenstreifen“ und Holzdecks gliedern den Platz.

Über die im Promenadenverlauf wiederkehrenden Elemente wird ein Bezug über die Höhen-sprünge hinweg aufgebaut.



Beethoven-Plateau

Das Beethoven-Areal erhält wie das „Opern-Plateau“ durch Belagsstreifen aus Naturstein-platten eine einheitliche Gestaltung als „Beethoven-Plateau“. Frei angeordnete „Fraxinus ornus“, „Gymnocladus dioicus“, „Alnus cordata“ sowie als Akzent „Paulownia tomentosa“ überspielen die Platz- und Rasenflächen.

Auf dem Plateau werden Großformen frei angeordnet. So kann die Beethovenhalle durch einen Konzerthaussolitär ergänzt werden. Die Anordnung der Konzerhalle entlang der Rö-merstraße und Wachsbleiche ermöglicht über einen markanten Baukörper die Verankerung des „Beethoven-Plateaus“ in der Stadt und in der Blickziehung entlang der Römerstraße. Gleichzeitig wird über einen großzügigen Vorbereich, einen grünen Platz, der Eingang der Beethovenhalle erschlossen und ein Freiraumgelenk zum Rheinufer ausgebildet.
Eine bewegte Rasenfläche mit Sitzrand ergänzt die Großformen und leitet zum Rheinufer.

Zum Rheinufer prägen die grünen „Rheinterrassen“ das Bild der Stadtkante des Beethoven-plateaus. Eine durch Terrassen gegliederte Freitreppe bildet den repräsentativen Übergang zur Rheinuferpromenade. Die Terrassen mit „Gymnocladus diocus“ bieten attraktive Aufent-haltsbereiche mit herrlichem Blick über den Rhein. Die Sitzstufen mit einer vor gelagerten „Rheinbühne“ bilden einen stimmungsvollen Rahmen für Freiluftveranstaltungen.

Die Rheinpromenade wird durch einen Höhensprung mit einem langen Betonsitzelement gegliedert. Der Schwimmanleger für Hotelschiffe ist gleichzeitig ein Aufenthaltsort am Was-ser. Der Schwimmanleger ist an Dalben verankert und kann mit dem Wasserspiegel auf- und abschwimmen.


Schloss-Plateau / Alter Zoll

Der Vorbereich von Schloss / Universität wird mit einer einheitlichen Belagsfläche gefasst und durch die Verlegung des Fußgängerüberweges vor das Koblenzer Tor zur direkten Ver-bindung zwischen Altstadt und Rheinufer. Durch die Raumfolge Uniclub- Garten / Platz an der Giergasse entsteht eine reizvolle Querverbindung zum „Opern-Plateau“.



Rheinpromenade entlang der Altstadt

Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität ist eine Verkehrsberuhigung des Brassert- und Erzbergerufers wünschenswert. Zur Verkehrsentlastung des Fritz-Schroeder-Ufers kann eine Verkehrsumlegung über die Theaterstraße und Wachsbleiche beitragen. In den Belags-flächen wird eine Aufhebung der Trennung in Geh- und Fahrbereiche angestrebt.
Über die Kennedybrücke und die Rheinfähren bietet die Rheinpromenade mit der Beueler Seite vielfältige Rundwege zum Spazieren und Flanieren. Die Promenade entlang der Alt-stadt greift in der Gliederung der Beläge die unterschiedlichen Ansprüche verschiedener Bewegungsarten auf. Asphaltstreifen ermöglichen eine schnelle Bewegung auf glattem Un-tergrund. Intarsien aus wassergebundener Wegedecke unter den mächtigen Bestandsbäu-men bieten einen „weicheren“ Belag zum Flanieren und verweilen. Natursteinpflaster bindet die verschiedenen Beläge in eine einheitliche Fläche ein.

Kleine Plätze unterbrechen die lineare Ausrichtung des Ufers und verweisen auf die Über-gänge zur Stadt.



Rheinpromenade entlang der Villen

Die grünere Rheinpromenade ist im Bereich der Südstadt von einer langen Mauer und den Villengärten oberhalb der Mauer geprägt. Auf das Ufer treffende Straßen sind über histori-sche Torsituationen mit Treppenanlagen, meist als Aussichtspunkt, mit dem Ufer verbunden. Die Straßen werden durch einen einheitlichen Belag, die Aufhebung der Trennung von Geh-weg und Fahrbahn zu Verbindungsspangen zwischen Rhein und den öffentlichen Gebäuden entlang der Adenauerallee aufgewertet. Sie können zum Ausgangspunkt einer allmählichen Öffnung für die Öffentlichkeit der derzeit abgeschlossenen Bereiche werden. An den Abgän-gen zum Ufer greifen kleine Plätze die in die Stadt führenden Straßen auf und gliedern die Promenade. Ein Bankelement stellt die Verbindung über die drei Ebenen her (Stadtebene, Promenade und Wasser).
Die Belagsflächen der Promenade gliedern sich in einen getrennten Radweg und Gehweg, jeweils in Asphaltbauweise, und wassergebundener Wegedecke als Baumstandort sowie als Promenierstreifen entlang der Uferkante zum Wasser.



UN-Viertel / Rheinauenpark

Ein großzügiger Platz an der Dahlmannstraße greift die Achse des UN-Boulevards auf und bildet ein Gelenk zum UN-Campus und zur Museumsmeile. Eine Treppe zum Wasser und ein vor gelagertes Schwimmpodest bilden attraktive Aufenthaltsbereiche am Wasser. Auch die-ses Schwimmpodest kann an Dalben auf- und abschwimmen. Die Einrichtung eines Boots-anlegers als Fährverbindung nach Beuel ist hier möglich.

Die Rheinpromenade endet in einem Platz mit Kiosk / Gastronomie als Übergang und Auftakt zum Rheinauenpark. Sich auflösende Baumreihen gliedern den Übergangsbereich zum Rheinauenpark. Sie vermitteln zwischen der strengen Promenade und dem landschaftlich gestalteten Rheinauenpark.



Die Rheinpromenade Bonn spannt sich zwischen den Rheinterrassen am „Beethoven-Plateau“ und dem Rheinauenpark auf. Geprägt ist sie vom durchgängigen, teilweise ge-schnitten Baumbestand und den frei angeordneten „Fraxinus ornus“, „Gymnocladus dioicus“ und „Alnus cordata“ sowie als Akzent „Paulownia tomentosa“ als Verknüpfungspunkte zur Stadt.



Lichtkonzept

Das Lichtkonzept für das Rheinufer in Bonn unterstützt die lineare Ausrichtung der Ufer-promenade und betont die Verbindungen zwischen Stadt und Ufer:
Zum einen werden die langen linearen Baumreihen durch einreihig aufgestellte Mastleuch-ten in ihrer Struktur gestärkt, zum anderen werden über ein modular aufgebautes Lichtsys-tem in Form einer Stele die strukturell aufgelockerten Verbindungen zur Stadt mit Licht ver-sorgt.
Übergeordnetes Ziel der Planung ist ein Verhindern von Lichtemission in Ufernähe. Der Be-sucher hat die Lichtquellen in Ufernähe immer im Rücken und kann so ungestört die Sicht auf den Rhein genießen.

Für die Be- und Unterleuchtung der linearen Bereiche wird eine Mastansatzleuchte mit zwei Lichtköpfen eingesetzt. So können über Lichtpunkthöhen von 6-8m die Fahrwege in Richtung der hohen Stadtkante beleuchtet werden. Der 2. Lichtkopf ist in seiner Erscheinung translu-zent und befindet sich mit einer Lichtpunkthöhe von ca. 4-5m unterhalb der Baumkronenan-sätze.
Sein Licht beleuchtet nicht nur die Fußwege bis zum Ufer sondern unterleuchtet diffus auch die Bäume. So wird über jeweils nur eine Leuchte die Wegebeleuchtung als auch das gestal-tend-raumbildende Licht in diesem Bereich erzeugt.

Die zur Stadt führenden offenen Plätze und Bereiche, die in eher weichem Verlauf bis an die Uferkante führen, sollten je nach Struktur und Nutzung individuell beleuchtet werden kön-nen.
Da es hier Schnittstellen und Überlagerungen zu anderen Leuchten gibt (Promenade / Alt-stadt...) sollte die Leuchte selbst formal neutral gehalten sein. Wir planen daher eine modu-lare Lichtstele, die über eine Reihe von unterschiedlichen Optiken und Leuchtmitteln die verschiedensten Beleuchtungsszenarien bedienen kann. So kann Flächenlicht, Wegebe-leuchtung, Fassaden- bzw. Baumanstrahlung und Effektbeleuchtung individuell geplant und erzeugt werden.

Ergänzt wird die entwurfliche Lichtplanung durch die lineare Unterleuchtung von Bänken sowie die vereinzelte Baumunterstrahlung im Bereich der Bastion am Alten Zoll und im Stadtpark.
Ansonsten wird auf bodennahes Licht weitgehend verzichtet, um eine hohe Vandalismus- und Betriebssicherheit zu gewährleisten.

Ergänzende Elemente wie Stufenlicht, Wandeinbauleuchten und Unterwasserstrahler wer-den nach eventuellen Anforderungen zu einem späteren Zeitpunkt das Gesamtkonzept ab-runden.

Die Auswahl energiesparender LED, HIT- und Leuchtstofflampen, variable Lichtoptiken mit guter Entblendung und moderne Betriebsgeräte in Verbindung mit einer einfachen Licht-steuerung sorgen für einen wirtschaftlichen Betrieb bei hohem Lichtkomfort.
Rheinuferpromenade

Rheinuferpromenade

Beethoven-Plateau

Beethoven-Plateau

Beethoven-Plateau

Beethoven-Plateau

Rheinterrassen

Rheinterrassen

Rheinterrassen

Rheinterrassen

Opern-Plateau

Opern-Plateau

Opern-Plateau

Opern-Plateau