modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 07/2007

Spitalhofgelände

1. Preis

Baldauf Architekten und Stadtplaner GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Wege und Umfeld

„Grüne Insel“

• Das Spitalhofgelände ist Teil eines sehr heterogenen städtebaulichen Umfeldes, geprägt von extrem unterschiedlichen Bebauungsstrukturen und städtebaulichen Leitbildern der vergangenen 80 Jahre.
• Dieses „städtebauliche Patchwork“ soll geordnet werden.
• Es wird tangiert von einem historischen Weg der die Altstadt Rottenburgs mit dem alten Spitalhof und dem umgebenden Landschaftsraum verbindet.
• Das Quartier um die Spitalscheune bildet dabei eine von z.T. großen Bäumen geprägte, offene „Grüne Insel“.
• Städtebauliches Ziel ist diesen Freiraum attraktiv aufzuwerten und mit dem Umfeld durch neue Wegeführungen zu vernetzen.

Städtebau

Städtebau – Offenheit und Geschlossenheit

• Städtebaulich sollen zwei räumlich unterschiedlich charakterisierte Bereiche herausgearbeitet werden: Offenheit und „Durchfließen“ des Grüns und der Wege im Bereich der östlichen Wohnbebauung und Geschlossenheit für die prägende Großform der Spitalscheune mit Künstlerhof.
• Trotz seiner räumlichen Geschlossenheit werden starke Beziehungen zum umliegenden Quartier über Wege und Blickbeziehungen hergestellt. So wird der Hof der Spitalscheune zum neuen räumlichen und identitätsstiftenden Mittelpunkt (vielleicht auch sozialen Bindeglied) im Quartier.
• Der Künstlerhof mit Cafe und Mokka e.V. wird zum neuen „Kristallisationspunkt“.
• Dabei soll die Ensemblewirkung von Spitalscheune und späterem Anbau des Verwaltungsgebäudes aus den 30er-Jahren sehr bewusst nicht durch eine Bebauung auf dem nordwestlichen Grundstücksbereich gestört werden.
• Die historischen Zufahrten für Hof (Tor) und Tenne (mit darunter liegendem Gewölbekeller) sollen in ihrer Form erhalten bleiben und nicht durch Neubauten verstellt werden.


Struktur

Verweben von Freiraum und Architektur

• Auf etwa zwei Drittel des zur Verfügung stehenden Baulands soll ein Mehrgenerationenhaus (ca. 4500 qm BGF) entstehen. Für diese Sonderwohnform kann, nach Meinung der Verfasser, kein „Wohnen von der Stange“ gemeint sein!
• Die Gebäude „fließen“ gleichsam den grünen Hang herunter und „wurzeln“ im parkartigen Landschaftsraum der „Grünen Insel“.
• Strukturelle und räumliche Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit für diesen neuen Quartiersmittelpunkt.

Freiraumkonzept

• Der Spitalhof soll unbebaut bleiben und als Multifunktionsfläche weiterhin nutzbar sein.
• Die Zufahrt zu den Ateliers und die wichtigen Wegeverbindungen sind befestigt, der Hof kann als wassergebundene Decke ausgebildet werden.
• Richtung Osten soll ein kleinerer Teil des Hofs durch eine Baumgruppe, Sitzmöglichkeiten, Spielgeräte, etc. mehr der Wohnnutzung zugeordnet werden.
• Die unnatürlichen Aufschüttungen und Böschungen werden der neuen Bebauung harmonisch angepasst und begrünt, die z.T. bedeutenden Grünstrukturen sollen erhalten und gestärkt werden.
• Dabei reagieren die Gebäude in ihrer Form elegant auf die vorhandenen großen Bäume.
• Die Zufahrten zu den Tiefgaragen nutzen das vorhandene Gefälle des Geländes aus und kommen ohne Rampen aus!

Verkehr - ErschlieĂźung

• Die Erschließung des Geländes erfolgt für den Künstlerhof über das vorhandene Hoftor.
• Die Tiefgarage von BA I kann von der Klausenstraße an der nördlichen Grundstücksgrenze erschlossen werden.
• Für den 2. BA wäre die Nutzung des eingetragenen Fahrrechts des Bauhofs von der Saint-Claude-Straße die eleganteste Lösung (falls dies nicht möglich ist, muss auch für diesen BA von der Klausenstraße erschlossen werden).
• Die Parkierung für den Künstlerhof ist in Form einer Parkpalette nördlich der Zufahrt vorgesehen. Hier kann ebenfalls der vorhandene Niveausprung ausgenutzt werden. Von den 36 möglichen Stellplätzen sind 10 für das Mehrgenerationenhaus gedacht.
• Zur Aufwertung des städtebaulichen Umfeldes könnten die großen offenen Stellplatzflächen in der Umgebung durch zweigeschossige Parkpaletten ersetzt werden.

Nutzung

• Je nachdem wie gut das Mehrgenerationenwohnen angenommen wird, können zwei oder auch sämtliche vier Gebäude entsprechend ausgebildet werden.
• Eine kleinteilige, individuelle Bebauung (RH / DH) wird in diesem Kontext und auf diesem Grundstück städtebaulich nicht als sinnvoll angesehen.

Umsetzbarkeit

• Eine Aufteilung in mehrere Bauabschnitte ist problemlos möglich.
• Als Durchführungsform für ein eher individuell angelegtes Konzept eines Mehrgenerationenhauses käme, z.B. die schon vielfach erfolgreich erprobte Bauherrengemeinschaft in Frage, da hier eine spezifische Klientel angesprochen wird.

Architektur

• Attraktive, hochwertige Architektur und eigenständige Städtebau-räumliche Antwort als Herausstellungsmerkmal für den Standort und Antwort auf die heterogene, mediokre Umgebung.
• Der einfache, konstruktive Aufbau der Gebäude auf der Grundlage eines 3m75 Konstruktionsrasters lassen eine Vielzahl von variablen Grundrisskombinationen zu, von Kleinwohnungen ab ca. 35 – 40 qm, großzügigen Familienwohnungen auf einer Etage bis hinzu Maisonettewohnungen und Penthousewohnungen von ca. 140 qm.
• Unterschiedliche Wohnungstypen lassen sich vielfältig kombinieren und schachteln, wodurch der gewünschte Charakter eines Mehrgenerationenhauses ungezwungen erreicht werden kann.
• Die unterschiedliche Ausrichtung der Häuser (O-W und Süd) erhöht außerdem den Spielraum für dasWohnungsangebot.
• Neben dieser hohen Flexibilität ist in jedem Haus noch ein Gemeinschaftsraum vorgesehen. Dieser ist entweder im Eingangsbereich des Erdgeschosses oder auf dem Dach mit Dachgarten angeordnet.
• Sämtliche Häuser sind barrierefrei zu erreichen, wobei immer eines der zwei Treppenhäuser für Behinderte direkt erreichbar ist.

Ă–kologie und Energie

• Sämtliche Gebäude können mit Gründächern ausgebildet werden, was ihre Eingebundenheit in den parkartigen Freiraum noch unterstützen würde.
• Als Energieträger kommt bei der Größe der Entwicklung ein Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung durchaus in Frage. Die Möglichkeit der Nutzung von Erdwärmetauschern/Sonden wäre außerdem zu prüfen.
• Für den südorientierten Typ des Mehrgenerationenwohnhauses würde sich die Ausbildung als Passivhaus idealerweise anbieten.
• Klassische Fotovoltaik erscheint aus wirtschaftlicher und ästhetischer Sicht (Dachaufsicht aus der Umgebung) nicht wünschenswert.
Strukturplan

Strukturplan

Städtebauliche Leitidee

Städtebauliche Leitidee

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

Gebäudekonzept

Gebäudekonzept

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell