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Offener Wettbewerb | 04/2008

Theaterplatz Gütersloh

Lageplan

Lageplan

1. Preis

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

Hans-Hermann Krafft

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht Theaterplatz Gütersloh

Die Anforderungen an den neuen Theaterplatz in Gütersloh sind vielschichtig. Die Entwicklungschancen für die Stadt mit dem Neubau des Theaters und der Neugestaltung des Umfeldes liegen in der Verbesserung der stadträumlichen Bezüge. Historisch am Stadtrand gelegen, liegt der Platz heute am Eingang zur Innenstadt. Über den neuen Platz werden die westlich angrenzenden Wohnquartiere über die Barkeystraße fußläufig und für Radfahrer erschlossen. Heute vermittelt dieser Bereich einen undefinierten Eindruck. Stadträumlich ist der gesamte Bereich heute nicht eindeutig formuliert. Der Sportplatz „schiebt“ sich zur Stadthalle, das Gebäude der AOK rückt nach Süden, die Barkeystraße, mit ihrer überwiegend niedrigen und kleinteiligen Bebauung bildet einen anderen Maßstab. Die hohen, baulichen Volumen des neuen Theaters und des Parkhauses, eventuell mit einem Hotelneubau, werden in Zukunft zusammen mit dem Volumen des AOK-Gebäude das räumliche Gefüge prägen. Die vertikale Dominanz des Wasserturms wird zu dem weit sichtbaren Dreh- und Angelpunkt des gesamten Ensembles. Auf diese neuen Dimensionen reagiert der Entwurf sehr konsequent. Die vorgeschlagene, einfache Gliederung des Platzraumes folgt einer kalkulierten Inszenierung der Raumfolgen. Diese sieht einen weiten sich zur Barkeystraße öffnenden überschaubaren Freiraum zwischen Theaterneubau und AOK-Gebäude vor. Mit locker gestellten hohen Baumsolitären, bestehenden und ergänzten Baumgruppen, skulpturalen, nachts leuchtenden Bänken und bodenbündigen angestrahlten Wasserfontänen wird vor der hohen verglasten Theaterfassade ein heller und weiter „Platzteppich“ vor der hohen verglasten Südfassade des Theaters als „Parkett“ aufgerollt. Mit dieser einfachen und großzügigen Geste wird ein repräsentatives, städtische Entre´ formuliert. Dabei bildet immer die weit sichtbare und prägende Silhouette des Wasserturmes den „Brennpunkt“ der Raum- und Blickbezüge. Stadteinwärts, verjüngt sich der Raum zum eigentlichen Theaterplatz mit dem Haupt-Eingangsbereich zum Theater rund um den Wasserturm. Geschützt nach Süden durch Hecken und dichten Baumbestand befindet man sich auf einem kleinen, sich in alle vier Himmelsrichtungen öffnenden zentralen Platz, abseits vom städtischen Lärm, rund um den historischen Wasserturm. In umgekehrter Richtung fi ndet die Friedrichstraße, aus der Stadt kommend, am Theaterplatz unter dem Wasserturm, den ersten intimen räumlichen Abschluss. In südwestlicher Richtung können und sollen sich die Dimensionen des Theaters und des weiten Freiraumes zu einem harmonischem räumlichen Ganzen frei entfalten können. Hier zwischen AOK-Gebäude und Theater ist der Raum dafür. Hier können größere Veranstaltungen stattfinden, hier kann man sich frei in allen Richtungen bewegen und wenn man will, lässt sich unter Bäumen eine Platz zum Treffen zum Verweilen und zum Spielen und Toben finden. Die langfristig anzudenkende neue Erschließung der Gastronomieterrasse und des kleinen Saales der Stadthalle wird durch eine großzügige, begrünte sanft ansteigende Treppen- und Rampenanlage zu einem kleinen Erlebnis. Insbesondere ermöglicht der Rückbau der verstellenden Stützmauern eine wesentliche Verbreiterung der Friedrich-Ebert-Straße an dieser Engstelle. Auch nach Norden wird Alles getan um den Raum elegant und barrierefrei zum Stadthalleneingang zu führen. Die bestehende steile Rampe wird durch die dezente Einfügung zweier seitlich angeordneter Stützstufen erheblich verlängert. So erreicht man „wie selbstverständlich“ den Stadthalleneingang über ein sanft abfallendes Gefälle. Die erforderliche Anlieferung an der Stadthalle kann weiterhin erfolgen. Das Bild immer wiederkehrender, kalkuliert gesetzter schöner Baumsolitäre, großer und kleiner Sitzbänke, vor dem Theater besonders breit vorgeschlagen und mit Wasser kombiniert in einer sich aufeinander beziehenden Gestaltsprache, lassen den Raum zusammen mit seinem einheitlichen, changierenden „Parkettboden“ aus länglichen und aufeinander farblich abgestimmten Verlegekombination, als eine zusammengehörige Einheit erfahrbar werden.

Der Verlauf der Friedrichstraße wird durch einen bodenbündigen Steg aus hellerem sich leicht absetzenden Plattenmaterial interpretiert. Er verbindet als helles Band entlang des ursprünglichen historischen Verlaufs alle Teilräume miteinander. Dem Lichtkonzept liegt die Idee zugrunde, die baulichen Solitäre zu den Hauptdarstellern des abendlichen und nächtlichen Schauspiels werden zu lassen. Sie leuchten einerseits aus sich heraus oder werden durch Anstrahlung zum Leuchten gebracht. Sehr wenige Leuchtsteelen, bestückt mit mehreren ausrichtbaren, auch farbigen Strahlern bilden die Bühnenbeleuchtung. Zusammen mit den leuchtenden Bänken, den angestrahlten Wasserspielen, den möglichst nicht angestrahlten Bäumen und dem über Allem stehenden, farbig beleuchteten Wasserturm beginnt das Spiel zwischen heller Dominanz und gebrochenem schimmernden und refl ektierenden Halbdunkel. So können neben der erforderlichen Grundbeleuchtung auch unterschiedliche Lichtinszenierungen entwickelt werden. Wenige, strategisch gut gesetzte Hinweistafeln zu den verschiedenen Funktionsbereichen, mit Ankündigungen von Veranstaltungen, sind im Konzept mit berücksichtigt.
Lageplan

Lageplan

Städtebauliche Eingliederung

Städtebauliche Eingliederung

Städtebauliche Eingliederung

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Perspektiven

Perspektiven

Perspektiven

Perspektiven

Schnitte und Nachtplan

Schnitte und Nachtplan

Schnitte und Nachtplan

Schnitte und Nachtplan