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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2008

Neubau Wohnbebauung, Neumarkt Quartier VIII 2.2

Lageplan

Lageplan

3. Rang

Winking · Froh Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Entwurf für die Wohnbebauung Schössergasse, Stallhof, Johanneum fügt sich in das Blockensemble aus rekonstruierten, historischen Gebäuden maßvoll ein. Die Blockkonturen, Firsthöhen und Dachformen werden aufgenommen und nachgeführt. Die historischen Lochfassaden mit Natursteingewänden werden modern interpretiert. Im Blockinneren wird die historische Bauflucht des westlichen Gebäudeteils am Johanneum leicht gedreht. Der Hof öffnet sich somit nach Süden, was die Belichtungs- und Belüftungssituation des Hofes und der Wohnungen erheblich verbessert. Die Wohnungen öffnen sich zum Innenhof mit geschosshohen Verglasungen was den Gebäuden und dem Hofensemble eine transparente, moderne Anmutung gibt. In der Enge des Hofes schaffen verschiebbare Lamellen aus Edelstahlgewebe Distanz und bilden Privatheit in den Wohnungen.

Das winkelförmige Gebäude am Stallhof und am Johanneum wird ausschließlich von der Gasse und über zwei Treppenhäuser erschlossen. Die durchgesteckten erdgeschossigen Maisonettwohnungen haben ihre Zugänge direkt an der Gasse. Die oberen Maisonettwohnungen werden von einem Verbindungsflur zwischen den beiden Treppenhäusern im 3.OG aus erschlossen. Von dort sind die Wohnungen wechselweise ins 2.OG oder in DG entwickelt. Am Renaissancegiebel sind Loftwohnungen geplant die ebenfalls über die Treppenhäuser an der Gasse erreicht werden. In dem an das Bosesche Haus angrenzende Gebäude sind in den Obergeschossen insgesamt 4 Wohnungen geplant. Im Erdgeschoss ist eine Einzelhandelsfläche untergebracht. Insgesamt sind 20 Wohnungen geplant 4 im Gebäude an der Schössergasse, 4 im Renaissancehaus und 12 Maisonettewohnungen. Alle Wohnungen haben großzügige Loggien zum Hof, die einen Filter zwischen der privaten Welt der Wohnung und der halböffentlichen Welt des Hofes bilden. Im Erdgeschoss des Renaissancegebäudes ist Gastronomie vorgesehen, für die sich die halböffentliche Fläche zwischen den Gebäuden im Sommer als Café-Nutzung anbietet.

Die Straßenfassaden der Gebäude sind in verputztem Mauerwerk vorgesehen mit sandig weißem Anstrich. Die aluminiumbeschichteten, bodentiefen Metallfenster sind mit Betonwerksteingewänden eingefasst. Die Hoffassaden erstrecken sich bis in die Dachgeschossebene und greifen in das Dach ein. Geschosshohe Schiebetürelemente mit vorgelagerten, gläsernen Absturzsicherungen sorgen für sehr gute Belichtung der Wohnungen. Entkoppelte Betonwerksteinfertigteile Rahmen die Wohnungen ein. Als Sicht- und Sonnenschutz sind verfahrbare Elemente aus Edelstahlgewebe vorgesehen. In den Dachflächen aus rotem Bieberschwanz sind flächenbündige Atelierfenster eingesetzt.

Wie an den Hoffassaden schaffen verschiebbare Edelstahllamellen die Trennung zwischen öffentlichem Straßenraum und halböffentlichem Hof. Im Hof werden alle Flächen in Natursteinplaster mit Rasenfugen ausgeführt. Im Rhythmus der Wohnungsachsen gliedern Rasenbänder die Hoffläche. Private erhöhte Terrassen mit hölzernem Belag sind den Erdgeschosswohnungen vorgelagert. Die Gasse ist ebenfalls mit Natursteinpflaster belegt. Vor den Wohnungen schaffen großformatige Natursteinplatten Distanz. Ein Brunnenbecken ist die besondere Attraktion des Hofs. Es erhält einen gläsernen Boden und belichtet die darunter liegende Tiefgarage. Umgekehrt dringt nachts das Licht der Tiefgarage durch das Wasser in den Hof. Ein dezentes Wasserspiel sorgt für eine angenehme kontemplative Stimmung.

Um auch bei den großen Gebäudetiefen eine optimierte Tageslichtverteilung zu bieten, sind die Reflexionseigenschaften insbesondere der Loggien (helle Oberflächen, Glasbrüstungen) und die Fenstergeometrie gezielt optimiert worden. Durch diese Massnahmen kann der Tageslichtquotient in der Gebäudemitte verbessert werden. Unterstützend zur konventionellen Wärmeversorgung werden die Dachflächen für die Nachrüstung mit Sonnenkollektoren bzw. Photovoltaik-Elementen zur Lastreduzierung der Elektroversorgung vorbereitet.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

2. Geschoss

2. Geschoss

Schnitt

Schnitt

Perspektive

Perspektive

Detail

Detail