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Einladungswettbewerb | 07/2008

Neubau Pfarrheim Herz-Jesu

Ansicht Süd

Ansicht Süd

2. Preis

Schreiter Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Bestehende Situation

Die Waltroper Straße wird geprägt durch eine geschlossene Bebauung. Der Straßenquerschnitt weist städtische Proportionen und eine große Homogenität auf.
Die Aufweitung im Bereich der Stadtbild-prägenden Herz-Jesu-Kirche und der benachbarten Schule hat das Potenzial zum Ortsteilzentrum mit hoher Aufenthaltsqualität. Allein die übergreifende Ordnung für die beiden Stadträume ist derzeit nicht gegeben.


Städtebauliches Konzept

Während der Schulhof durch ein landschaftsarchitektonisches Konzept neu gegliedert werden soll, erhält der Kirchplatz eine Aufwertung durch das neue Herz-Jesu-Pfarrheim auf seiner Nordseite. Ein kristalliner, monolitischer Körper lenkt durch seine geneigten Flächen sowohl den Blick als auch den fußläufigen Weg von der Waltroper Straße auf das Kirchengrundstück. Hierfür wird die Ostfassade auf die Verbindungslinie zwischen nördlicher Anschlussbebauung und Pfarrhaus gestellt, während die Nordfassade dem Verlauf der Josefstraße folgt.
West- und Südfassade neigen sich ebenso wie das Dach zum Kircheneingang und stellen so die optische und inhaltliche Beziehung zwischen den beiden Gebäuden her, ohne dass diese in Konkurrenz zueinander treten.
Gleichzeitig fluchtet die Westfassade auf das Pfarrhaus und bildet einen weiteren Achsbezug, der die Verbindung des Neubaus mit dem Bestand unterstützt.
Der entstehende Platz zwischen Kirche, Pfarrheim und Pfarrhaus wird gefasst, ohne sich der Straße gegenüber zu verschließen.


Raumkonzept

Zentraler Raum des Pfarrheims ist die Eingangshalle, die mit einer Glasfassade zum Kirchplatz und zur Kirche ausgerichtet ist. Von hier aus erfolgt der Zugang in die umgebenden Räume. Die Neigung des Pultdachs erlaubt eine größere Raumhöhe sowohl für die Halle als auch für den Großen Saal, der ebenfalls auf Kirche und Kirchplatz ausgerichtet ist. Alle weiteren Räume, wie Kleiner Saal, Altenstube sowie Nebenräume werden eingeschossig ausgeführt und erlauben die Unterbringung von Räumen im 1. OG.
Großer Saal, Kleiner Saal und Eingangshalle werden durch mobile Trennwände getrennt und können zu einem Raum zusammengefasst werden.
Die Nebenräume und das verbindende Treppenhaus sind im Nordosten des Gebäudes angeordnet. Hierdurch ist eine separate Nutzung des Obergeschosses möglich.
Im Obergeschoss erfolgt die Erschließung der Jugendräume über einen Flur, der auch die Garderobe beherbergt. Eine Fensteröffnung stellt die Blickbeziehung zur Halle her. Dachoberlichter sorgen für zusätzlichen Tageslichteinfall.
Die aus der kristallinen Form resultierenden geneigten Außenwände und das ebenfalls geneigte Dach erlauben differenzierte Räumlichkeiten mit jeweils eigener Identität.


Materialien / Fassade

Zur Unterstützung des skulpturalen, kraftvollen Baukörpers wird die Fassade in gelbem Backstein ausgeführt. Hierdurch wird eine farbliche Verbindung zum Bestand erreicht, jedoch ein robusteres, massiveres Material verwendet, das auch einer Positionierung an der Straßenkante standhält. Die Fenster werden als quadratische und hochformatige Öffnungen in die Fassade geschnitten und mit Aluminiumprofilen eingefaßt. Während die quadratischen Öffnungen fest verglast und bündig mit dem Backstein ausgeführt werden, sind die hochformatigen Fenster öffenbar und liegen tief in ihrer Laibung.
Die Fassade der Halle und des Großen Saals wird vollflächig verglast. Durch die Neigung des Baukörpers entsteht eine natürliche überdachte Eingangssituation. Die Weg wird wie selbstverständlich zum Eingang der Halle geleitet.
Die Innenräume zeichnen sich durch helle und warme Materialien mit angenehmen haptischen Eigenschaften aus. Weiße Putzflächen werden kombiniert mit Holzbekleidungen, insbesondere an der östlichen Innenfassade der Halle, in die die Garderobe und das Fenster zum Flur im OG integriert sind. Als Bodenmaterial der Säle wird ein Parkett ausgeführt, während die Gruppenräume einen Linoleum-Belag erhalten.
Außenanlagen

Während der Kirchplatz als städtischer gepflasterter Platz mit zurückhaltender Möbilierung ausgestattet wird und von den bestehenden Bäumen sowie der Einfassung durch die Gebäuden lebt, wird der südwestliche Bereich des Grundstücks mit neuen Baumpflanzungen begrünt.
Hier werden sowohl die erforderlichen Stellplätze als auch intime Aufenthaltsbereiche unter Bäumen angeordnet. Die Wegesituation um die Kirche sowie der bestehende Baumbestand bleiben überwiegend erhalten.


Energetisches Konzept

Heizung sowie Warmwassererzeugung des kompletten Pfarrheims können über eine Erdwärmepumpe mit Tiefenbohrung gewährleistet werden. Die Belüftung der Räume erfolgt über Fensteröffnungen. Fassaden, Sohle und Dach erhalten ein Maximum an Dämmung. Die Fenster werden mit Dreifachverglasung ausgestattet. Der Sonnenschutz der festverglasten Fenster wird zwischen der äußeren Einfachverglasung und der inneren Doppelverglasung geführt, während er bei öffenbaren Fenstern außen hinter der Klinkerebene liegt.
Die nach Süden verglaste Fassade der Halle und des Saals ermöglicht die Nutzung solarer Wärmegewinne im Winter. Durch den Dachüberstand im Eingangsbereich wird gleichzeitig der erforderliche Sonnenschutz im Sommer erreicht.
Die nach Süden geneigte Dachfläche bietet die Möglichkeit zur Integration eines Photovoltaik-Kraftwerks.
Die Erdwärmetechnik lässt - auf Wunsch - auch eine Kühlung der Räume über einen Wärmetauscher zu.
Lageplan

Lageplan

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Grundriss EG

Grundriss EG