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Einladungswettbewerb | 05/2008

RHEINOFFICE - Cecilienallee Düsseldorf

3. Preis

Hadi Teherani Architects GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Leitidee | Städtebau
Ein innerstädtisches Bürohaus im Grünen, zwischen diesen beiden, scheinbar konträren, Polen bewegt sich der Entwurf des Rheinoffice Düsseldorf. Die prominente und exponierte Lage an der Düsseldorfer Cecilienallee verpflichtet zur Entwicklung eines außergewöhnlichen Baukörpers, welcher sich gleichzeitig selbstbewusst und harmonisch in die Reihe seiner Nachbarn im Park einfügt. Hierbei gilt es die natürliche Beziehung vom ehemaligen Friedhof im Osten und dem Rhein im Westen zu stärken und für seine Nutzer und Besucher, intern und extern, zu intensivieren.

Entwurf | Baukörper
Wir verstehen den Baukörper als natürlichen Teil der stadträumlichen Schicht zwischen Rheinpark und ehemaligen Friedhof. Als Solitär im Park folgt er der Haltung seiner Nachbarn und erlaub eine räumliche Ost-Westverknüpfung der zwischen Rhein und Stadt. Die Erhaltung des alten Baumbestandes wird nicht als Pflicht verstanden, sondern prägt räumlich und baukörperlich die Identität der neuen Büroimmobilie. Zwei ovale Baukörper sind harmonisch in den ‚Garten’ des Grundstücks eingefügt. Leicht gegeneinander verdreht vermitteln sie natürlich zwischen den unterschiedlich Raumkanten ihres nördlichen und südlichen Nachbarn und garantieren zusätzlich einen maximalen Erhalt des Baumbestandes. Darüber hinaus weicht das Haus an drei Stellen der Natur aus und schafft durch konkave Einschnitte eine ortsspezifische Verankerung, welche in seiner Gestalt untrennbar mit dem Standort verbunden ist. Die weiche Grundrissstruktur unterstützt nicht nur den natürlichen Fluss der Landschaft, sondern erhöht auch die innere Qualität und Orientierung für den Nutzer. Im Gegensatz zu einer orthogonalen Grundrissstruktur erhalten hier deutlich mehr Nutzer einen Ausblick zum ehemaligen Friedhof und zum Rhein über die Diagonale. Die Identifikation mit dem Standort ist zu jedem Zeitpunkt erlebbar. Beide Baukörper sind an ihrem untersten und obersten Punkt miteinander verbunden. Die Empfangshalle im Erdgeschoß und der Konferenzbereich in der Brücke verbinden die beiden Häuser mit den öffentlichsten Funktionen möglichst transparent. Funktional in einem ‚Loop’ angeordnet findet hier die Kommunikation zwischen Besucher und Nutzer statt, während die Bürobereiche selbst konzentriert in den Ovalen untergebracht sind.

Erschließung | Funktion
Die verkehrliche Erschließung des neuen Bürohauses folgt der bevorzugten Adressbildung ’Cecilienallee’ und gleichzeitig einer optimalen allseitigen Versorgung des Grundstücks. Im westlichen Vorbereich des Hauses ist eine repräsentative Vorfahrt weich in den Gartenbereich des Grundstücks integriert. Da das Grundstück an der Cecilienallee nur von Süden aus angefahren werden kann befindet sich hinter der Vorfahrt die Zufahrt zur Tiefgarage. Die beidseitige Erschließung der Tiefgarage verhindert ein umständliches Umfahren des gesamten Baublocks. Die Emmericher Straße dient der sekundären verkehrlichen Erschließung, auch hier kann die Tiefgarage befahren und verlassen werden. Die durchgesteckte Empfangshalle ist von beiden Seiten gleichwertig betretbar. Die Eingangshalle und die Konferenz-Brücke im 4. Obergeschoß bilden als additive Elemente die gemeinsam genutzten Bereiche des Hauses. Der Empfang im Erdgeschoß kontrolliert hierbei den Zugang der Bürobereiche, seitlich können Konferenzräume zur schnellen Kommunikation mit Externen genutzt werden ohne, dass diese innere Abläufe einsehen können. Der Konferenzbereich in der Brücke bietet Raum für repräsentative Besprechungen mit Ausblick, er kann direkt und unabhängig von den Bürobereichen über die Erschließungskerne erreicht werden. Die Bürobereiche werden über vier Kerne erschlossen, was ein Höchstmaß an flexibler Vermietung garantiert. Pro Geschoß können in jedem Oval bis zu 4 Einheiten von ca. 400 qm separat erschlossen und damit unabhängig vermietet werden.

Material | Fassade
Die Fassade reagiert auf den Reiz und die Attraktivität der Umgebung genauso, wie auf die gewünschte Individualität der inneren Bürostruktur. Durch die ovale Baukörperform allein werden für die Nutzer eine maximale Anzahl von Aussichts- und Bezugsmöglichkeiten angeboten. Die Fassade ist jeweils zweigeschossig zusammengefasst um sich dem Maßstab der umgebenden Bebauung anzupassen und sich in ihrer Geschossigkeit zurückzunehmen. Das Staffelgeschoß ist um einen Meter zurückversetzt, sodass sich neben den großzügigen Terrassen zum Rhein hin eine umlaufende Austrittsmöglichkeit für die Nutzer ergibt. Im Grundriss als geschossweise gegenläufig gefaltete Fassade ausgestaltet erhalten die Büroräume so individuelle und einzigartige Ausblicke. Facettierung ist optimal an das Ausbauraster angepasst und ermöglicht eine Unterteilung in jeder zweiten Achse. Die kurze Seite der Faltung ist als geschlossene Fassade in verchromtem Blech ausgeführt und beinhaltet das Öffnungselement, welches ein individuelles Lüften der dahinter liegenden Büroräume ermöglicht. Der Fensterteil der Faltung ist als fest verglastes Element entwickelt, welches in seiner Filigranität die umgebende Natur facettenreich reflektiert. In der Außenwirkung trägt dieser gegenläufige Wechsel von geschossenen und transparenten Fassadenteilen zu einem dynamischen und abwechslungsreichen Erscheinungsbild bei. Als Spiegelbild seiner Umgebung reflektiert die polierte Seite der Faltung sein Gegenüber, im Übergang von Schrägansicht zu Frontalansicht löst sich dieses Spiegelbild bis auf ein Minimum.

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