modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einstufiger Einladungswettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren | 10/2008

Rheinpromenade Ludwigshafen

Rheintreppen

Rheintreppen

3. Preis

häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ludwigshafen öffnet sich zum Rhein


Das Quartier Rheinufer Süd bietet eine neue Wohn- und Freizeitqualität an einer Stelle, die bisher industriell genutzt wurde. Die Stadt rückt so wieder an den Rhein. Die dadurch entstehenden Qualitäten werden durch unseren Entwurf weiter herausgearbeitet.

Als ein besonderes Element mit hohem Identifikationspotential entsteht eine Sitzstufenanlage, die "Rheintreppen", entlang der südlichen Biegung des Rheinufers, zur Einfahrt des Luitpoldhafens. Die Stufenanlage bildet sich aus der Schnittfläche der oberen Promenade und dem "geschwungenen Weg", der die "Plätze am Wasser" verbindend, die elegante Biegung des Rheinufers unterstreicht.
Weg und Stufenanlage bilden eine räumliche Struktur, die aus der Böschung herausgeschnitten ist und wie eine Intarsie zwischen den beiden Wegen in der Böschung liegt. Erschlossen wird die Anlage durch in die Sitzstufen eingeschnittene Treppen.

Die aus dem neuen Wohngebiet auf die Promenade zulaufenden Straßen werden über kleine "Vorplätze" mit den "Plätzen am Wasser" und der Promenade verbunden. Der "geschwungene Weg" führt den Spaziergänger bis an die Wasserkante.

Der Bootsanleger des Ruderbootvereines wird in den Entwurf integriert und ebenfalls über Treppen in der Sitzstufenanlage erschlossen.

Die lineare und lokale Konzentration der baulichen Anlagen in Gestalt der "Rheintreppen" hebt diese aus seiner Umgebung hervor und qualifiziert die gesamte Rheinpromenade. Die Treppenanlage wird aus präzise geformten, großformatigen Betonwerksteinen gefertigt, so dass sie in der Lage ist, Überflutungen bei Hochwasser unbeschadet zu überstehen.

Einen weiteren Schwerpunkt des Entwurfes bildet der "Lichtstreifen" unter der Konrad-Adenauer-Brücke, eine Leuchtskulptur aus robuster Lochblechverkleidung, die in changierenden Farben hinterleuchtet wird und bei Tag und Nacht ein charakteristisches Merkzeichen bildet.
Der Belag ist hier so ausgebildet, dass er zum Skaten einlädt.

Das Ostasien Institut erhält in der Verlängerung der Max Bill Straße eine weitere Sitzstufenanlage, die insbesondere dem studentischen Publikum Aufenthaltsmöglichkeit am Wasser bietet. Um diesen Ort entsprechend einen inhaltlichen Bezug herzustellen schlagen wir vor, ihn in einen Sumpfzypressen-Hain einzubetten.

Entlang des "geschwungenen Weges" laden großzügige Sitzkanten zum Verweilen mit Blick über den Rhein ein.
Die einfache und zurückhaltende Gestaltung bietet Offenheit mit entsprechender sozialer Kontrolle und richtet die Sinne auf die Elemente Luft, Licht und das Wasser des angrenzenden Stromes, mit seinen reichhaltigen Eindrücken.

Der überregionale Fahrradverkehr verläuft landseitig entlang des Grünzugs , der wasserseitige Bereich bleibt den Promenierenden vorbehalten.

Den Parkplatz des Bootsvereins legen wir parallel entlang der Hochwasserschutzmauer unter eine Baumreihe.

Die "Rheintreppen" und einzelne Einfassungen bilden lineare Strukturen von höherer Materialqualität, in der Fläche arbeiten wir mit fasenlosen „Tavolo“ (Länge Breite Höhe) als Befestigungsmaterial, welches eine ebene und gut bespielbare Fläche ergibt.
Die "Plätze am Wasser" in Naturkleinsteinpflaster differenzieren diese von den vorwiegend als Bewegungsflächen genutzten Wegen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept besticht durch seinen klaren visionären Ansatz. Die Promenade
als grüner Läufer gibt die richtige Antwort auf den regional bedeutsamen Rhein
und auf die Lage der Stadt an diesem Ort. Die Promenade lädt zum Flanieren
ein. Selbstverständlich werden die Wegebezüge aus der Innenstadt durch das
Grünquartier an den Rhein geführt. Großflächige Plätze sind an den Enden
ausgebildet, wirken jedoch für die künftige Inanspruchnahme überdimensioniert.
Eine Besonderheit stellt die bogenförmige Wegeführung von Norden her kommend
bis an den Hafen, dar. Geschickt verknüpft diese die obere Ebene mit
dem Rhein und ermöglicht den unmittelbaren Kontakt zum Wasser. Nicht nachvollziehbar
dagegen ist der übergroße Wurf der Treppenanlage insbesondere
mit der Nachbarschaft Ruderverein und Stadtquartier. Sie wird der Situation
nicht gerecht. Der Parkplatz an den Stadtvillen bildet keinen gelungenen Übergang
zur Wohnbebauung, sowohl räumlich als auch in Hinblick auf Lärmemissionen.
Eine Idee, den Brückenkopf auszugestalten wird vermisst.
Zusammenfassend wird die charmante großzügige Geste des Grünkonzeptes
gewürdigt, es lässt eine gute Adressenbildung am Rhein im städtebaulichen
Kontext vermuten.
Blick von Mannheim

Blick von Mannheim

Unter der Konrad Adenauer Bruecke

Unter der Konrad Adenauer Bruecke

Blatt 1

Blatt 1

Blatt 2

Blatt 2

Blatt 3

Blatt 3