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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2008

Torre Spina

1. Preis

Störmer Murphy and Partners

Architektur

Transsolar Energietechnik GmbH

Bauingenieurwesen

PBI Fassadenplanung

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Städtebau
Am Endpunkt der großen Nord-Südachse entsteht durch den Neubau eine weithin sichtbare \"Landmarke\". Zugleich wird durch die Vervollständigung des Quartiers \"Spina 1\" durch den Neubau ein verbindendes Element für die Wohnquartiere im Osten und Westen sein.

Das Grundstück ist in seiner besonderen Dreiecksform als sogenannte Restfläche aus der Logik der Schienenführung der inzwischen unterirdisch verlegten Eisenbahntrassen entstanden. Das vorgegebene Baufeld beschreibt eine nahezu quadratische Fläche. Büro- und Wohnturm werden von einem gemeinsamen Sockel getragen.

Der Luftraum erhält auch in der Höhe eine imaginäre Begrenzung durch das Herausschwingen der Büroebenen vom 16. bis 24. Obergeschoss. Diese angedeutete Erkerausbildung erzeugt einen räumlichen Dialog zwischen Büro- und Wohnturm, der insbesondere aus der Fernsicht der Achse die stadträumliche Idee widergibt. Der besondere Standort, der den Verkehr teilt und an sich vorbeifließen lässt, hat uns angeregt, das Thema der Schwingung, der Bewegung, auf subtile Weise in die Fassade des Büroturmes zu übertragen.

Büroturm
Der Büroturm hat ein Erdgeschoss und 24 Obergeschosse, die Erschließung erfolgt über eine eigene Vorfahrt auf der Westseite. Die Eingangshalle ist verbunden mit der \"Spina-Bar\", durch die der Büroturm auch an die Mall angeschlossen ist. Die Geschosse haben jeweils ca. 980 m2, sie erlauben aufgrund des zentralen Kerns mit vier Aufzügen eine optimale Aufteilung in maximal vier kleine Büroeinheiten. Der sogenannte Erker vergrößert die Fläche ab dem 16. bis zum 24. Obergeschoss geringfügig; die Auskragung erzeugt in den hochattraktiven Geschossen interessante Flächen, die mit dem Blick nach Norden auf das Alpenpanorama und über das Stadtzentrum eine besondere Qualität erhalten.

Das Konstruktionsraster ist 8,10 m x 6,75 m; zwei aussteifende Betonkerne nehmen die Wind- und Querkräfte auf. Das Ausbauraster ist ein Vielfaches von 1,35 m, die Fassade lässt in diesem Raster Trennwandanschlüsse zu, so dass eine optimale Flexibilität für die individuelle Büroraumplanung gegeben ist. Die horizontalen Geschossdecken sind als massive Flachdecken ausgebildet, die als Speichermasse für Bauteilheizung und –kühlung dienen. Im Zusammenhang mit der Fassade führt das vorgeschlagene Konzept (siehe beigefügtes Transsolar-Energiekonzept) zu einer erhöhten Energieeinsparung und zu einem ausgeglichenen Klima, was dem Anspruch eines modernen Bürogebäudes gerecht wird. Das oberste, 24. Geschoss, hat eine lichte Raumhöhe von ca. 4,80 m, um in diesem Geschoss attraktive Sonderräume einrichten zu können.
Auf dem Dach des Hochhauses schlagen wir optional eine großflächige Photovoltaik-Anlage vor, die noch über der notwendigen Technikanlage liegt.

Sockelgeschoss
Das Sockelgeschoss trägt beide Hochhäuser. Neben den Erschließungskernen und Eingängen wird die Erdgeschossebene für Laden- und Restaurantnutzung vorgehalten. Eine großzügige Mall bildet das Zentrum. Ein Wasserbecken mit kleinen Fontänen und Wasserpflanzen beeinflusst positiv das Kleinklima. Um eine direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, zugleich aber eine lichtdurchflutete Mall zu erhalten, wird das Tageslicht seitlich durch einen hochgeschobenen Dachausschnitt geführt. Die konvexe Untersicht ist zugleich am Abend ein guter Lichtreflextor.

Die Dachfläche auf dem Sockelbau sollte in einfacher Weise eine Rasenbegrünung erhalten. Einmal um eine optimale Isolierung zu erreichen und den Büros einen annehmen Ausblick zu geben.

Fassade
Die Fassade des Bürohochhauses ist als doppelschalige Elementfassade in einfacher Bauart konzipiert. Um den solaren Wärmeeintritt in dem Zwischenraum von äußerer zu innerer Verglasung zu minimieren, wird vorgeschlagen, die äußere Prallscheibe in einem zu 30 Prozent durchgefärbten VSG -Glas oder mit einer feinen Rasterbedruckung im Brüstungs- und Sturzbereich auszuführen. Der Zwischenraum von der Ebene der Prallscheibe (ca. 2,70 x 2,70 m) ist so bemessen, dass die Durchspülung mit Luft über die oberen und unteren Öffnungen gewährleitet wird. Im Zwischenraum wird der vom Wind unabhängige Sonnenschutz geführt, um wiederum den solaren Eintritt in das Gebäude zu verhindern. Die Reinigung der äußeren Prallscheibe wird über eine Fassadenbefahranlage erfolgen.

Die innere Fassade (bauphysikalisch der eigentliche Gebäudeabschluss), die die Wasserdichtigkeit und die Dämmung erfüllen muss, hat nur einen Glasanteil von 50 Prozent, damit der solare Wärmeeintritt weiter reduziert werden kann, um einen hohen K-Wert (unter 1,0) zu erreichen. Auf diese Weise kann ein optimales, energieeffizientes Raumklima erzeugt werden (siehe Haustechnikkonzept). Die inneren Fenster sind zum Lüften und zum Reinigen zu öffnen. Die Fensterflügel sind gekoppelt mit den in jeder zweiten Achse eingesetzten Unterflurkonvektoren, die sich beim Öffnen der Fenster ausschalten.

Die schwingenden Bänder der Geschoßdecken, die dem Turm seinen unvergleichlichen Charakter verleihen, werden durch ein einfaches Konstruktionsprinzip getragen. Gleich breite Aluminiumbänder werden von Schwertern gehalten, die obere und untere Abdeckung wird durch ein feines Wellblech abgedeckt. Das anfallende Regenwasser kann so gezielt abgeführt werden.

Wohnturm
Der Wohnungsbau ist mit seinen 14 Obergeschossen der „kleine Bruder“. Je Geschoss sind drei Wohnungen vorgesehen. Alle Wohnungen liegen an einem auf der Südwest-, West- und Nordseite umlaufenden Loggia-Band. In den beiden oberen Ebenen werden zwei Luxusappartements als Penthaus vorgeschlagen. Beide Penthaus -Wohnungen haben jeweils einen großen Dachgarten, der von den Wohnungen direkt über eine interne Treppe erreicht wird. Die Brüstung der Loggien besteht aus bedruckten Glasplatten oder einem Stabgeländer. Um auch für die Wohnungen ein gutes Raumklima zu erzielen, werden auch in diesem Gebäude die glatten Betondecken zur Bauteilheizung und -kühlung herangezogen. Für den Sonnenschutz schlagen wir geschosshohe, luftdurchlässige Lamellenpaneele aus Holz oder Aluminium vor, die in drei Schienensträngen horizontal von den Nutzern individuell einstellbar sind.

Parkgaragen
Die 344 privat genutzten Parkplätze für Wohn- und Bürohaus sind in drei Untergeschossen untergebracht, das Stützenraster der Hochhäuser steht in Einklang mit den Stellplätzen. Die Erschließung beider Garagen, die öffentliche und die private, werden über eine gemeinsame Ein- und Ausfahrtrampe erschlossen, die kontrollierte Trennung erfolgt im 1. Untergeschoss. Die öffentliche Garage verfügt über 190 Einstellplätze in zwei Untergeschossen.

Außenanlagen
Das Konzept für die Außenanlagen teilt die Trapezfläche in ruhige, große Felder. Die Achse wird zu einem kleinen Wasserlauf, der an den Rändern Sitzgelegenheiten bietet. Die Bäume stehen in einer eher zufälligen Dichte. Alle Rasenflächen sind mit einer Stahlkante gefasst und bilden eine saubere Abgrenzung zum zementgebundenen Sandbelag der Wege. Eine Abgrenzung dieser Grünfläche ist denkbar, um den Bewohnern und Büronutzern ein größere Privatheit anbieten zu können.