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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2008

Neubau Kath. Gemeindezentrum St. Cyriakus Straßdorf

Ankauf

Preisgeld: 3.000 EUR

Architekten Mühlich + Partner BDA

Architektur

Erläuterungstext

Respekt

Der Respekt vor dem denkmalgeschützten Nachbarn, der Kirche St. Cyriakus leitet unseren Entwurf.
Das Gemeindehaus positionieren wir Richtung Kirche, den Kindergarten davon südlich. Wir schaffen Freibereiche mit hoher Aufenthaltsqualität, mit eigenständiger Prägung und schlüssiger Vernetzung.

Der Gemeindeplatz
Definiert durch die Kirche, der Bibliothek, dem neuen Gemeindehaus und dem im Straßenraum liebgewonnenen Bestandsbaum liegt er hier richtig. Er bindet die beiden Gegenüber aneinander und bildet Raum für vielfältige Bespielung, vernetzt sich gleichzeitig mit dem Kindergarten. Der Zugang ins Gemeindehaus von diesem Platz über eine gedeckte Nische mit Signalwirkung scheint uns folgerichtig.
Der Kindergarten
Direkt verbunden mit allen Gruppenräumen und dem Foyerbereich, ein Wechselspiel das die bauliche Grenze zwischen Innen- und Außenraum aufzulösen scheint. Süd-Ost-Orientiert, abgewandt von der Donzdorfer-Straße und umlaufend begrenzt schafft er abwechslungsreiche Spielzonen bis in die Pergola als östlichen Raumabschluss.
Der Hof
Es soll nicht bei der geforderten, betriebswirtschaftlich bedingten Kindergartenmitbenutzung des Gemeindesaals bleiben. Wir stellen Gemeindehaus und Kindergarten in einen engen Dialog, der weit darüber hinaus reicht, bilden eine gemeinsame Mitte, einen gemeinsamen Hof mit Strahlkraft. Ein Ort, der dem Anspruch nach Offenheit und Gastfreundschaft, nach Rückzug und Kontemplation gleichermaßen gerecht wird, für beide Nutzer - ein echter Mehrwert!

Die gemeinsame Mitte, unser konzeptionelles Ziel. Ein Ziel, das die Grundrissstruktur prägt.
Die beiden Hauszugänge stehen sich direkt gegenüber, angemessen differenziert und dennoch verbindend. Sie bilden den Auftakt für die öffentliche Nutzungsachse durch die beiden Häuser, eine Achse, die sich aus der Stellung des Kirchturms ableitet und diesen erlebbar einbindet. Auf dieser Achse positionieren wir die beiden Foyerzonen, den Gemeindesaal, den Mehrzweckraum und den Hof. Die unterschiedlichsten Nutzungsszenarien und Bespielungsmöglichkeiten zu phantasieren, fällt hier nicht schwer.

Der Grundriss, der die strukturelle Verwandtschaft zum dreischiffigen Kirchengrundriss nicht leugnen kann, ordnet alle Gruppenräume zur Gartenseite, den Essbereich im Kindergarten und das Pfarrbüro im Gemeindehaus folgerichtig zu den jeweiligen Hauszugängen und den Kindergartenruheraum, zum Hof – mit Blick aufs Kreuz, mit Blick zum Baum. Die Nebenräume schirmen mit eigenem Anlieferzugang zur Straße ab.
Gemeindesaal und Mehrzweckraum überhöhen wir ebenso wie die beiden Foyers, wir belichten sie umlaufend von oben und schaffen so attraktive und zusammenschaltbare Raumverbünde.

Der klare Baukörper und die vorgeschlagene Fassadengestalt mit dezenter Farbigkeit nehmen sich gegenüber dem ortsbildprägenden Kirchengebäude zurück, ordnen sich mit Anspruch auf Eigenständigkeit unter, ein Gesamtensemble von gegenseitigem Respekt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Respekt vor der denkmalgeschützten Kirche, St. Cyriakus, ruft die vorgeschlagene Form
des zusammenfassenden neuen Bauwerks für Kindergarten und Gemeindehaus hervor.
Dieses Kombibauwerk ist mit dem Gemeindehaus der Kirche zugewandt und mit dem
Kindergarten nach Süden hin ausgerichtet.
Die architektonische Qualität des Hauses entfaltet sich brillant im Kern des Gebäudes mit
Durchblicken zur St. Cyriakus - Kirche, und geschütztem Atrium. Allerdings bleiben die
Ausformulierungen der exakten Raum- und Materialqualitäten größtenteils unbestimmt
Die Freiräume sind von den Gruppenräumen unmittelbar erreichbar, jedoch nur
undifferenziert zugeordnet.
Die unterdurchschnittliche Kubatur lässt eine wirtschaftliche Erstellung zu erwarten,
wenngleich die Angeben zur Konstruktion diese Aussage nicht verifizieren können.
Insgesamt stellt der vorliegende Entwurf einen diskussionswürdigen Beitrag zur Lösung der
Aufgabe dar.