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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2009

Neubau der Erich-Kästner-Schule, LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung

Lageplan

Lageplan

1. Preis

farwickgrote partner Architekten BDA Stadtplaner

Architektur

Erläuterungstext

In die offene Siedlungsstruktur wird vor die Kulisse des Waldes ein markanter und in sich klar gegliederter Baukörper platziert. Der Schulneubau soll eine angemessene Adressenbildung erzielen und die Identifikation der Schüler, Lehrer und Eltern mit der Schule manifestieren. Die Funktionen der Schule sind in einem 2-geschossigen Gebäude zusammengefasst, welches in zwei Gebäudeteile gegliedert ist, die einen großen, nach Süden offenen Hof und ei-nen kleinen Innenhof formen. Leitidee ist die bauliche Unterstützung des Schulideals „Schule als Lebensraum - Leben in der Gemeinschaft“. Die Funktionsbereiche der Schule sind klar strukturiert und bieten differenzierte Atmosphären. Sie sind so angelegt, dass sie für den einzelnen Schüler übersichtlich bleiben, eine gute Orientierbarkeit bieten und eine Identifizierung mit der Klasse, der Jahrgangsstufe und der Schule erleichtern. Gemeinschaft soll in der Klasse, in den Klassenstufen und der Schule als Ganzes erfahrbar gemacht werden.
Das Forum bildet als offene Halle das gemeinschaftliche Zentrum der Schule. Wie auf einem Dorfplatz kreuzen sich die Wege der Kinder und Lehrer im Laufe des Tages; das Forum ist Mittelpunkt der Schule und Ort der Begegnung. Als Pausenzone, Veranstaltungs- und Vortragsraum oder frei disponible Fläche für diverse Lernsituationen ergänzt dieser zentrale Raum die Möglichkeiten der Schule. Eine das Obergeschoss erschließende großzügige Rampenanlage entwickelt sich in die Tiefe des Raumes und bietet das Potential einer vielfältigen Bespielung.
Die zu Klassenstufen zusammengefassten Klassen gruppieren sich jeweils um eine Gemeinschaftsfläche, die als kleiner Treffpunkt und Aufenthaltsbereich dient. Die Fachklassen und die Abschlussstufe sind direkt dem Forum zugeordnet; der Lehrerbereich ist an das Forum angebunden. Sport- und Therapiebereich sind zusammen gefasst und direkt vom Forum oder über einen Nebeneingang auch extern zu erreichen.

Die Zufahrt der Schülerbusse und die Zufahrt für Lehrer/Besucher erfolgt separiert. Eine konsequent getrennte fußläufige Erschließung gewährleistet eine sichere Zuwegung zum Eingang; eine überdeckte Vorzone bietet Witterungsschutz und ist Wartebereich beim Ankom-men und Abfahren. So wird eine einladende Geste und eine angemessene Hinführung zum Haupteingang geboten.
Die Freiflächen sind in übersichtliche Bereiche mit differenzierten Außenraumbezügen gegliedert. Im Erdgeschoss sind den Klassen kleine Gartenbereiche unmittelbar zugeordnet. Wenige Elemente unter Ausnutzung der vorhandenen Freiraumelemente wie Gewässergraben und Gehölzstreifen ergänzt durch Baumgruppen lassen einen naturnah gestalteten Pau-senbereich entstehen, der Raum für vielfältige Pausenaktivitäten bietet.

Die Fassaden sollen einen sandfarbenen Klinker mit roter Beimischung erhalten, gegliedert und akzentuiert mit sandfarben eingefärbten Sichtbetonelementen. Die Fenster sind als Holzfenster (Lärche) mit außen liegenden Aluminiumdeckschalen vorgesehen. Die Farbigkeit der Außenfassaden findet ihre Fortführung im Gebäudeinneren, helle Wandoberflächen und farbig gefasste Einbauten wie Türen und Wandbekleidungen aus Lärchenholz verleihen eine helle, freundliche und warme Atmosphäre; Linoleum-Fußböden setzen kräftige Farbakzente.
Die Klassen sind so ausgerichtet, sodass eine optimale natürliche Belichtung der Klassen-räume gegeben ist. Die bodentiefe Verglasung schafft eine großzügige Verbindung von Innen nach Außen. Schmale, hochrechteckige Öffnungsflügel und in die Fassadenpaneele integrierte Lüftungsflügel und die überall gegebene Möglichkeit der Querlüftung gewährleisten ei-ne gute natürliche Belüftung der Aufenthaltsräume. Der sommerliche Wärmeschutz erfolgt durch einen außen liegenden Sonnenschutz.

Optimale Dämmung der Hüllflächen und ein wärmebrückenfreier Außenwandaufbau sind Bausteine eines energetischen Konzepts, welches auf die Minimierung des Energiebedarfs ohne Übertechnisierung abzielt. Es wird vorgeschlagen, den Neubau mit einer Geothermie-Anlage zur Beheizung und mit Bauteilaktivierung zur Kühlung auszuführen. Dies führt zwar zu höheren Investitionskosten, senkt aber die Betriebskosten über die Reduzierung der Energiekosten signifikant und erhöht die Behaglichkeit. Die Flachdächer sollen als extensiv begrünte Dächer ausgeführt werden.
Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Ansicht Westen

Ansicht Westen

Ansicht Süden

Ansicht Süden

Querschnitt

Querschnitt