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Einladungswettbewerb | 07/2008

Fassadengestaltung Hotel- und Büroneubau Karl-Liebknecht-Straße 32

Konzeptmodell

Konzeptmodell

2. Preis

Bruno Fioretti Marquez

Architektur

Erläuterungstext

Gebäude
Der vorgelegte Vorentwurf stellt einen neungeschossigen Bau unterteilt in drei Nutzeinheiten vor.
Der eingereichte Vorentwurf der Tchoban Voss Architekten sieht einen neungeschossigen Baukörper vor, welcher in drei unterschiedliche Nutzungseinheiten unterteilt ist. Acht gleiche Obergeschoße sind nutzungsneutral geplant und differenziert ausgebaut. Sie sind auf einem durchgehenden Erdgeschoss angeordnet.
Dieses Funktionsschema jedoch beinhaltet kaum räumliche Überlegungen. Die drei Gebäudeteile weisen lediglich unterschiedliche Ausbauraster nach.
Der Bezug zur Karl Liebknecht Straße wird mittels einer runden Ecklösung formuliert und betont somit die besondere Bedeutung dieses Kreuzungspunktes.
Fassade

Eine Fassade zu entwerfen bedeutet die Beziehungen zwischen Innen und Außen, Öffentlich und Privat festzulegen.
Im Fall der Karl Liebknecht Straße besitzt der öffentliche Raum großstädtische, stark urbane Züge und wirkt durch das starke Verkehrsaufkommen gleichermaßen befremdlich und abweisend.
Der Entwurf schafft einen Zwischenraum, die Fassade erweitert sich, die zweidimensionale Grenze wird selber Raum.
Die Außenhaut besteht aus Metallbändern die vertikal verlegt den Baukörper bekleiden. Das Material erinnert an der Zeit der Moderne, die im „geniusloci“ zu finden ist.
Die Bänder werden wie beim Origami gefaltet. Durch diese Bearbeitung entstehen Figuren, die unterschiedliche Volumina der Zwischenräume ausbilden.
Die Fassade entlang der Karl Liebknecht Straße wirkt dadurch wie eine große Plastik, eine Schattenwand. Die Arbeiten von CT. Moebius wie z.B. die „Metamorphose“ sind hierfür eine Referenz.
Für jede Nutzeinheit ist ein anderer Raum geplant. Für das gehobene Hotel entstehen kleine, in den Straßenraum kragende Nischen, welche zur Straßenflucht, zum Fernsehturm oder zum Prenzlauer Berg ausgerichtet sind.
Die Zimmer des Zwei Sterne Hotels erhalten Sitznischen, welche ein Sitzen „über der Straße“ ermöglichen. Kleine Lichtkammern, die vor die bürogenutzten Räume geschaltet sind, dienen dem Sonnen- und Schallschutz. Die Sonnenschutzelemente aus gelochtem Kupferblech setzen an der Fassade die vertikale Faltung fort und schaffen im Inneren ein Spiel aus Licht und Schatten.
Die Größe der Öffnungen richtet sich nach der Breite der Raster. Das Gebäude kann somit als drei verschiede Gebäudeteile einerseits, andererseits aber auch als eine sich kontinuierlich wandelnde Einheit gelesen werden.
Das Oszillieren zwischen zwei möglichen Lesungsarten prägt den Charakter des Gebäudes.
Eine letzte Faltung bildet das Vordach und verbindet als Arkade das horizontale Band des Erdgeschosses mit dem Straßenraum.
Das Erdgeschoß begrenzt eine Glasfassade, welche im Wechselspiel mit den Metallpanelen durch leichte Versätze die erforderlichen Zugänge und Windfänge bildet.
Die Metallfassade umhüllt den Bau dreiseitig. Die Rückseite im Blockinneren hingegen zeigt die Struktur des Gebäudes sowie die Progression der Öffnungen. Eine klassische Aufteilung, entsprechend dem Polizeigebäude, welches die Natursteinverkleidung im Inneren ablegt und die Backsteinmauer zeigt.

Konzeptmodell

Konzeptmodell