modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
Ankauf 5 / 5

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2008

Neugestaltung des Kirchplatzes Starnberg

Ankauf

HAHN HERTLING VON HANTELMANN

Landschaftsarchitektur

Schlotfeldt Licht

Lichtplanung

Ralf Pawlitzky

Modellbau

Erläuterungstext

Konzept – Städtebauliche Einbindung
Der neue, großzügige Kirchplatz betont das Zentrum des grünen Starnbergs.
Die südlich von der Ludwigstraße verkehrsberuhigte Wittelsbacherstraße, verstärkt in ihrer neuen Gestaltung die Bildung einer attraktiven Stadtmitte. Der Kirchplatz ist das Bindeglied der beiden wichtigsten fußläufigen Verbindungsachsen der Innenstadt. Die West-Ost-Verbindung zwischen dem Schloss und Rathaus bis zur Maximilianstraße und der Nord-Süd-Verbindung vom Tutzingerhofplatz bis an die Uferpromenade des Sees. An beiden Achsen liegt eine Abfolge kleinerer Plätze, die im Gegensatz zu dem bewusst, als eher steinernen Stadt- und Marktplatz gestalteten Kirchplatz, einen grünen Charakter haben. Zu nennen sind die kleinen grünen Schmuckplätze an der Wittelsbacherstraße, die wie auf einer Kette aufgereiht der Straße ihre besondere Atmosphäre geben. Sowie in West-Ost-Richtung die Plätze vor dem Rathaus und der Bibliothek. Die Wittelsbacherstraße, sowie die Querverbindungen zur bereits neu gestalteten Maximilianstraße, werden durch Straßenbäume betont und in Ihrer Aufenthaltsqualität auf gewertet.

Gestaltung Kirchplatz
Die Grundidee des Entwurfs ist es, die Kirche auf einem großzügigen Kirchenplateau freizustellen.
Der Kirchplatz wird durch einen durchgehenden Plattenbelag aus Naturstein zu einer klar ablesbaren Form zusammen gezogen. Im Westen und Norden ist der Platz durch die bestehende Bebauung begrenzt. Auf der östlichen Seite endet der Kirchplatz an der Wittelsbacher Straße. Eine lockere Reihe hoch geasteter Bäume fasst den Platz deutlich, ermöglicht aber einen fließenden Durchgang zur verkehrsberuhigten Wittelsbacher Straße. Eine weitere Baumreihe im Süden des Platzes, stärkt hier die Raumkante, da die Wohnbebauung entlang des Platzrandes keine klare Bauflucht aufweist.
Die Kirche ist auf allen vier Seiten freigestellt und steht selbst bewusst auf dem neuen Kirchplatz. Eine Treppe über die gesamte nördliche Platzbreite, überwindet mit 6 Steigungen á 15cm und 50cm Auftritt, das in Richtung westen deutlich ansteigende Gelände. Ein Rücksprung der Treppe vor der nördlichen Kirchplatzfassade reagiert auf die Bebauung und ermöglicht einen sauberen Anschluss an die Bestandshöhen der Eingänge. Über den südlichen Kirchplatz ist die höhere Ebene des Kirchplatzes barrierefrei für z.B. Fahrrad- und Rollstuhlfahrer zu erreichen.
Zwei sonnen zugewandte Sitzgruppen auf dem Platz, laden sowohl im Alltag, als auch bei Veranstaltungen zum Verweilen ein. Die breiten Holzbänke stehen vor der nördlichen Platzbebauung vis á vis der Kirche und vor der östlichen Kirchenfassade, mit Blick auf die Wittelsbacher Straße. Die Besonderheit des Sitzplatzes vor der Kirche ist ein lang gestrecktes Wasserbecken, das dem Platzbereich eine kontemplative Stimmung verleiht. Ein mehrstämmiger Baum spendet Schatten und spiegelt sich malerisch im Wasser. Die Sitzgruppe vor der nördlichen Platzfassade ist ebenfalls von drei mehrstämmigen Bäumen überstanden, die auf dem Kirchplatz einen grünen Akzent setzen.
Vor der gegenüber liegenden Kirchenfassade stehen 4 Leuchtstelen, die die Ausleuchtung des Platzes, sowie die Anstrahlung der Kirche übernehmen. Die Straße Am Kirchplatz ist nicht mehr, wie im Bestand, durch einen Hochbord von dem restlichen Teil des Kirchplatzes abgetrennt, sondern deutlich Teil des gesamten Platzes. Markierungsnägel zeigen den Verlauf der Fahrspur und der Parktaschen zwischen den Bäumen am südlichen Platzrand an.

Gestaltung Wittelsbacher Straße
Die Wittelsbacher Straße wird südlich von der Ludwigstraße verkehrsberuhigt und auf einen Straßenquerschnitt von 6m Fahrbahnbreite (Bus Begegnungsverkehr) rückgebaut. Die Gehwege und die Fahrbahn sind einheitlich in einem Natursteinverband gestaltet, in Anlehnung an die bereits erfolgte Umgestaltung der Maximilianstraße. Die Fahrbahn ist durch einen Hochbord von ca. 10cm Höhe von den beidseitigen Gehwegen abgesetzt. Durch den durchlaufenden Bodenbelag der Straße und des Gehwegs, erfährt die südliche Wittelsbacher Straße eine deutliche Aufwertung ihres Erscheinungsbildes. Parktaschen werden auf dem Höhenniveau der Straße zwischen den Straßenbäumen eingerichtet. Wichtige Bereiche, wie der Übergang zum Kirchplatz bleiben frei von ruhendem Verkehr.

Gestaltung „Kleine Plätze“ mit grünem Charakter
Die Wittelsbacher Straße ist gekennzeichnet durch eine Abfolge von Fassadenrück- und Vorsprüngen. Aus dieser städtebaulichen Situation heraus, ergeben sich kleine Plätze, die z.T. bereits im Bestand als grüne Schmuckplätze angelegt sind. Als Kontrast zu dem steinernen Kirchplatz in der Stadtmitte, wird diese Kette an „Kleinen Plätzen“ bewusst grün gehalten. Denkbar sind Rasen und extensive Staudenpflanzungen, die bodenbündig durch ein breites Plattenband oder eine erhöhte Sitzmauer gerahmt werden. Je nach Größe der Plätze werden neue Bäume gepflanzt oder die bestehenden Gehölze durch Neupflanzungen ergänzt.
Hervorzuheben ist zusätzlich zu den Plätzen der Wittelsbacher Straße, der Rathausvorplatz. Der im
Bestand komplett versiegelte Platz, wird durch eine Rasenfläche, Baumpflanzungen, Bänken und einer breiten Einfassung, als Aufenthaltsbereich aufgewertet. Der Vorplatz kann für die Pausen von Sitzungen und Veranstaltungen des Rathauses und der Schlossberghalle ebenso genutzt werden, wie von Spaziergängern, die auf dem Weg zum Schloss eine Pause einlegen möchten.
Ankauf 5 / 5