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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2009

Neubau der Grundschule Lünen-Süd

1. Preis

farwickgrote partner Architekten BDA Stadtplaner

Architektur

Modellbau Ahlemann

Modellbau

Erläuterungstext

In die offene Siedlungsstruktur wird ein markanter und in sich klar gegliederter Baukörper platziert, der um die weiteren Bauabschnitte Mensa/Ganztagsbereich und sozial integratives Zentrum unter Einbeziehung der vorhandenen Sporthalle zu einem Ensemble in der Funktion als Stadtteilzentrum ergänzt werden kann. Die Funktionen der Schule sind in einem 2-geschossigen Gebäude zusammengefasst, welches sich selbstbewusst zur Weißenburger Straße präsentiert. Das sozial integrative Zentrum soll bei Re-alisierung im nordwestlichen Grundstückteil platziert werden, da dann im Zusammenspiel mit dem Schulgebäude die städtebaulich wichtigen Sichtachsen der abknickenden Weißenburger Straße baulich besetzt werden und dies in sinnfälliger Weise mit öffentlich genutzten Gebäuden erfolgt, was die Wahrnehmung des Ensembles für die Menschen im Stadtbezirk deutlich erhöht.

Durch die Ausrichtung des Schulneubaus soll eine angemessene Adressenbildung erzielt und die Identifikation der Schüler, Lehrer und Eltern mit der Schule manifestiert werden. Leitidee des Konzepts ist die bauliche Unterstützung des Schulideals „Schule als Lebensraum - Leben in der Gemeinschaft“. Die Funktionsbereiche der Schule sind klar strukturiert und bieten differenzierte Atmosphären. Sie sind so angelegt, dass sie für den einzelnen Schüler übersichtlich bleiben, eine gute Orientierbarkeit bieten und eine Identifizierung sowohl mit der Schule als Ganzes als auch mit der Klasse im Einzelnen erleichtern. Gemeinschaft soll so in der Klasse und der Schule als Ganzes erfahrbar gemacht werden.

Der Pausenhof entwickelt sich übersichtlich gegliedert in die Tiefe des Grundstücks und erschließt sinnfällig sämtliche Gebäude des neuen Schulstandortes sowie die Frei-, Sport- und Spielflächen. Die bestehende Wegeverbindung zwischen Weißenburger Straße und Spichernstraße wird respek-tiert und in selbstverständlicher Weise über das Schulareal geführt.

Die Freiflächen sind in übersichtliche Bereiche mit differenzierten Außenraumbezügen gegliedert. Die Pausenhoffläche mit Sport- und Spielflächen bietet als halböffentlicher Freibereich Raum für verschiedenste Aktivitäten sowohl für schulische als auch städtische Veranstaltungen.


Beurteilung durch das Preisgericht

Die dargestellte Entwurfsidee präsentiert sich als gelungenes Ensemble aus den drei eindeutigen Entwurfsbausteinen Grundschule, offener Ganztagsbereich und Sozial-integratives Zenturm. Besonders die Wahl des Standortes für das Sozial- integrative Zentrum überzeugt. Der Gebäudekörper der Grundschule stellt sich als funktional stimmiges, in seiner Verwendung von Raum- und Flächenbedarf als kompaktes und effiziente Einheit dar und ist auch alleine städtebaulich prägnant.Die städtebauliche Ausrichtung des Forums erfüllt in optimaler Weise die ERwartungshaltung der Schüler und Lehrenden, als auch der Besucher. Hier sind viele Veranstaltungen innerhalb und außerhalb des Schulbetriebes vorstellbar. Im südwestlichen Gebäudebereich werden der Erdgeschosszone sog. Außenklassen vorgelagert, welche den Grünraum mit in die Lehrveranstaltungen integriert. Gleiches gilt für das Angebot der grünen Klasse. Die städtebauliche Ausrichtung erlaubt eine optimale Integration der Wegebeziehung von der Spichernstraße über das Areal bis zur Weißenburger Straße und weiter zum Ortsteilzentrum, der Jägerstraße. Die Wegebeziehung wird vor dem Schulgebäude aufgeweitet zu einem großen befestigten öffentlichen Raum, welcher in nordöstlicher Richtung sich zu einem "grünen Außenbereich" hinter der Sporthalle aufweitet. Beide Orte bieten eine gleichermaßen hohe Aufenthaltsqualität. Besonders der angedachte Ergänzungsbau der offenen Ganztagsbetreuung komplettiert hier das räumliche Ensemble und kann die freiräumlichen Qualitäten optimal ergänzen.
Die verschiedenen Funktionsbereiche sind in überzeugender Weise dargestellt. Besonders die schon erwähnten Qualitäten des Forums überzeugen. Durch das im Entwurf ablesbare klare Organisationsschema lassen sich auch weitere in Zukunft zu erwartende schulpädagogische Anforderungen räumlich anpassen und umsetzen. Eine Verbreiterung des Gebäudes würde die gute innere Flurführung weiter verbessern. Aus schulpädagogischer Sicht ist besonders die gute Übersichtlichkeit und Orientierung für die Schüler erwähnenswert.
Die Fassade ist zur Nutzung des Tageslichts sehr gut konstruiert, ggf. muss der Sonnenschutz angepasst werden. Durch die sehr geringe Bruttogrundrissfläche sind langfristig optimierte Lebenszykluskosten zu erwarten. Die Geothermieanlage, die 3-fach Verglasung und die Betonaktivierung lassen sehr geringe Energiekosten erwarten.