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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2009

Sanierung und Umbau Kulturpalast Dresden

Philharmonie

Philharmonie

1. Preis

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

Erläuterungstext

Mit der Neukonzeption des Saales und der Integrati-on der Zentralbibliothek soll dem Kulturpalast wie-der seine ursprüngliche zentrale Rolle als kultu-reller städtischer Treffpunkt zuteil werden. Die einzigartige zentrale Lage zwischen Altmarkt, Schlossareal und Neumarkt erfordert ein allseitig orientiertes Haus, das durch seine räumliche und konzeptionelle Offenheit wieder zum Ort der bürger-schaftlichen Begegnung wird.
Der Entwurf trägt dieser Intention dahingehend Rechnung, dass die Zugänglichkeit aller kulturellen Einrichtungen von allen drei Eingangsseiten des Ge-bäudes aus möglich ist. Das große Südfoyer im Erd-geschoss dient als Hauptzugang zu allen Funktions-bereichen, aber auch als sozialer Treffpunkt und Mittelpunkt des Quartiers. Über alle Eingänge, vor allem dem vom Altmarkt aus, wird auch die Zentral-bibliothek erschlossen. Besonders diese zentrierte Anordnung stärkt die Bibliothek in ihrer Rolle als Hauptfunktion neben dem Konzertsaal. Gleichzeitig ist diese klare symmetrische Anordnung aller kultu-rellen Einrichtungen eine Stärkung der historischen Entwurfsidee.
Der Konzertsaal
Die Konzeption des Saales folgt dem Wunsch, eine zentrierte, integrative Anordnung des Orchesters zu realisieren und akustisch zu optimieren. Durch die sechseckige Form des Ursprungssaals und die zent-rierte Position der Bühne bedingt sich eine wein-bergterrassenartige Anordnung der Zuhörerplätze, die Gestalt prägend für den ganzen Saal ist. Tekto-nischen Schollen gleich, schieben sich die einzel-nen Terrassen um das "Epizentrum" des Orchesters herum.
Das Thema der Schollen definiert auch Wände und De-cken des Saales, die wie musikalische Schallwellen das Publikum umgeben. Im Kontrast zum warmen Ton der hölzernen Terrassen schieben sich die weißen Wellen der Wände langsam aus der regelmäßigen Geo-metrie des Saalgrundrisses heraus, bis sie sich schließlich in den Decken als einzelne Teile loslö-sen.
Entsprechend der symmetrischen Geometrie des Saals ist die Orgel zentral auf der Saalrückwand angeord-net. Die vertikale Anordnung der Pfeifen verwebt sich mit den bewegten Bändern der horizontalen Wandstruktur und macht die Orgel zum selbstver-ständlichen Bestandteil des Saales.
Die Zentralbibliothek
Wie ein Futteral umschließt die Bibliothek ringför-mig den Konzertsaal. Die Anordnung des Bibliotheks-foyers unterhalb des Konzertsaals erlaubt eine zentrale Erschließung und bietet großzügige Flächen für die Nebenfunktionen, die sich um den Eingang gruppieren. Hinter dem Eingangsbereich teilt sich die Bibliothek in zwei "Türme", die sich intern auf dem Galeriegeschoss im Ringschluss wieder verbinden.
Die Veranstaltungsbereiche der Bibliothek befinden sich in den hellen Räumen entlang der Schlossstraße und lassen sich gemäß dem Konzept eines multifunk-tionalen, offenen Hauses auch vom Hauptfoyer am Altmarkt aus erschließen.
Umgang mit dem Bestand
Gemäß den denkmalpflegerischen Vorgaben werden die strukturellen Fixpunkte wie die Schmetterlingstrep-pen und die Foyerflächen maßvoll instandgesetzt. Der Innenbereich des Neuen Kulturpalastes wird von dem Kontrast zwischen historischen und neuen Räumen leben und als zeitgenössischer Innenraum in einen spannungsvollen Dialog mit dem Bestand treten.
Die großflächigen Fassadenverglasungen werden in farbneutralem Glas ausgeführt, so dass eine größt-mögliche Kommunikation mit den Außenräumen des his-torischen Stadtzentrums entsteht. Auch auf diese Weise wird die Entwurfsintention größtmöglicher Transparenz und Offenheit unterstrichen.
Herkuleskeule

Herkuleskeule

Zentralbibliothe

Zentralbibliothe

Schnittperspektive

Schnittperspektive

Ansicht_Altmarkt

Ansicht_Altmarkt