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Ankauf 6 / 6

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2009

Städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb "Allerufer"

Ankauf

Preisgeld: 5.250 EUR

ppp architekten + stadtplaner

Architektur

arbos landscape GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Verden an die Aller

Städtebauliche Leitidee
Das städtebauliche Konzept sieht neben der Neugestaltung der 3 Bausteine „Nordertor“, “Kaufhalle“ und „Allerufer“ vor allem strukturelle Eingriffe im Sinne einer „Stadtreparatur“ vor. Durch gezielte hochbauliche und freiraumplanerische Eingriffe werden der nordwestliche Stadtrand und das Allerufer im historischen Kontext neu definiert und die Verbindungen zur Innenstadt deutlich verbessert und aufgewertet.

Im Bereich Nordertor/ Kaufhallengelände wird die historische städtebauliche Grundfigur unter Einbezug originaler Stadtmauerfragmente baulich herausgearbeitet und als neue Stadtkante ausgebaut. Vor dieser baulichen Fassung wird ein „Vorfeld“ generiert, das an die östlich des Nordertores vorhandenen Baumreihen anknüpft und als umlaufende „grüne“ Stadtpromenade konsequent bis an den Strom herangeführt wird. Die Aufweitung dieses grünen Stadtringes im Bereich der Nordbrücke wird als Standort für eine Parkierungsanlage genutzt. Unter Ausnutzung der Topografie im Bereich der Brückenzufahrtsrampe entstehen – quasi „unsichtbar“- unter einem gefalteten und begrünten Dach ca. 400 Stellplätze.

Die im ISEK vorgeschlagenen platzartigen Aufweitungen der Großen Straße werden städtebaulich aufgegriffen und im nördlichen Bereich durch einen Neubau im Übergang von Großer Straße und Norderstädter Markt zusätzlich baulich gefasst. Der solitärartige Baukörper setzt stadträumlich die Abfolge von Gebäudesolitären, wie Rathaus und Johannes- Kirche, an der Grossen Straße nach Norden fort und bildet das Gelenk der Platzfolge Grosse Straße/ Norderstädter Platz.

Baustein Kaufhalle
Rund um den Norderstädter Markt werden die neuen Nutzungsbausteine Nachbarschaftskaufhaus, Hotel, Gastronomie und Kundenzentrum Stadtwerke angeordnet. Nördlich und südlich des Platzes wird die vorhandene, kleinteilige städtebauliche Struktur mit maßstäblich verträglicher Bebauung „repariert“. Westlich und östlich wird der Platz hingegen durch die Gebäudesolitäre „Hotel“ und „Nachbarschaftskaufhaus“ gefasst. Das Nachbarschaftskaufhaus wirkt an prominenter Stelle als Magnet für den Einzelhandel und bietet gemeinsam mit der nördlichen Platzrandbebauung ca. 5.000 m² Verkaufsfläche. Mit dem Norderstädter Markt bietet sich den Geschäftsleuten zudem die attraktive Möglichkeit, eine qualitativ hochwertige Außenfläche gastronomisch sowie mit Märkten, Festen u.a. zu „bespielen“.
Das Hotel mit rund 100 Zimmern, Restaurant, Terrasse, Biergarten und Saalbetrieb liegt exponiert vor der historischen Stadtkante zwischen Norderstädter Markt (Vorfahrt, Foyer) und Aller mit großartigem Blick über den Flussraum.

Der Entwurf sieht eine vollständig Neugestaltung des Allervorlandes und des ehemaligen Kaufhallenbereiches vor. Die städtebauliche Neuordnung steht im Kontext der der Stadtreparatur und Neudefinition der Stadtränder und Stadtkanten sowie deren Übergänge zur Landschaft.

Baustein Allerufer
Auch die Gestaltung des Allerufers steht in diesem Zusammenhang, wobei die Einbeziehung und die Hervorhebung der naturräumlichen und landschaftlichen Gegebenheiten eine zusätzliche Besonderheit bildet.
Eine erhöht liegende attraktive Uferpromenade mit urbanem Charakter
an die unmittelbar eine grünes Band mit unterschiedlichen Freizeit, Spiel- und Sportnutzungen sowie ein großer Mehrzweckplatz anschließen, bildet als „Grünes Band“ das Rückgrat des neuen Allerufers und grenzt den tieferliegenden Allerpark gegen den Stadtraum ab.
Die breite großzügig und weitläufig gestaltete Promenade mit einer begleitenden Baumreihe aus Blütenkirschen und zahlreichen Sitzgelegenheiten läd eine zum Flanieren, Treffen und Verweilen. Sie wird durch eine Sitzmauer zum Allervorland, dem Allerpark, begrenzt. Über drei Stufen und kleine Rampen gelangt man in den unteren Parkbereich und zum Wasser. Von der Wasserseite zeichnet sich die Stadtsilhouettevor der erhöhten, baumbestandenen Allerpromenade und der 1,0 bis 1,3m hohen Natur- bzw. Ziegelsteinmauer prägnant und eindrucksvoll ab. Auf diese Weise wird sowohl ein wirksamer Hochwasserschutz erzielt, als auch eine prägnantes, klar ablesbares und hochwertiges Erscheinungsbild. Eingebunden in das städtische Wegenetz wird dieser Bereich zum attraktiven Zielpunkt der Stadterkundung und Stadtrundgänge. In Verbindung mit den neuen gastronomischen Einrichtungen, (Hotelterrasse, Biergarten und Cafe am Mehrzweckplatz) sowie dem neuen Bootsanleger und den vielfältigen Garten-, Park- und Freizeitnutzungen ergeben sich hier hoch attraktive Bereiche für alle Alters- und Nutzergruppen.

Aus der Innenstadt führen vier Hauptachsen über das neue Parkband zum Wasser
Der Bootsanleger wird an den Endpunkt der Straße ……….verlegt, so dass eine sinnfällige und attraktive direkte Verbindung Innenstadt – Aller entsteht.
In diesem Bereich entsteht auch ein neuer Hotelkomplex der zur Stadtseite direkt an der Platzanlage des neuen Nordermarktes liegt und zur Westseite mit seiner Außengastronomie direkt an die Allerpromenade anschließt.

Die Promenade ist gepflastert und mit Blütenkirschen überstellt. Klassische Holzbänke laden ein zum Verweilen und Naturgenießen. In der untergehenden Westsonne bieten sich weite Blicke über das tieferliegende Allervorland und die Allergewässer. Gräser- und Staudenpflanzungen begleiten die Promenade und zusammen einer parallel verlaufenden Heckenpflanzung.
Die rückwärtig angrenzenden Bereiche können für Sport- und Spiel unterschiedlichster Art genutzt werden. Die Möglichkeiten reichen von intensiv Sport
Basketball, Fußball, Beachvolleyball, über Boule-Spiel bis zum Minigolfplatz.

Alternativ ist für den gesamten Bereich aber auch eine Nutzung als Stadtgarten denkbar, wenn sich die Störungen aus den o. g. Freizeitnutzungen als abträglich herausstellen sollten. In diesem Fall könnten sich ausgedehnte Gartenlandschaften mit klassischen aber auch modernen Gartenthemen entlang der Promenade entwickeln und einen besonderen Anziehungspunkt im Stadtgeschehen einnehmen.

Ein zentraler Kinderspielplatz in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mehrzweckplatz
könnte sich in jedem Fall zur besonderen Attraktivität entwickeln.

Auf dem Mehrzweckplatz, der mit großformatigen Natursteinplatten befestigt ist,
kann ein kleiner Cafe- und Bistrobetrieb entstehen. Der Platz ist von festen Einbauten und Bäumen freigehalten um die optimale Nutzung für temporäre Veranstaltungen zu gewährleisten. Eingefasst wird er an drei Seiten von Hecken und langen Natursteinbänken / Sitzblöcken. Im „Normalbetrieb“ könne hier Inline-Skater, Kunstradfahrer, und natürlich Kinder mit ihren Fahrräder, Einrädern, Rollschuhe etc. üben und ihren improvisierten Spielen nachgehen.

Die gewünschten 100 PKW-Stellplätze sind straßenbegleitend als Senkrecht-Stellplätze entlang der Reeperbahn unter Bäumen angeordnet, so dass die Parkenden direkt über einen, der genannte vier Hauptwege in die Innenstadt gelangen.

Der Allerpark, im Überschwemmungsbereich der Aller unterhalb der Promenadenmauer, bleibt als baumbestandener Park im Erscheinungsbild weitgehend erhalten. Mit Rücksicht auf den Baumbestand werden die Geländemodellierungen nur leicht verändert und der Gehölzbestand wird lediglich in Teilbereichen etwas ausgelichtet. Der Charakter einer offenen weiten Rasenfläche, bestanden mit einzelnen Großbäumen soll deutlicher und prägnanter entwickelt werden und die Uferböschungen wenn möglich weniger technisch modelliert und ausgebildet werden. Die eigentliche Uferbefestigung und Uferlinie bleibt unangetastet.

Um die Promenade und den Allerpark in der dargestellten Form mit der angestrebten Qualität und Großzügigkeit entwickeln zu können muss der Engpass um Bereich des Gebäudes Straße Nr…….. beseitigt werden. Es wird vorgeschlagen die Stellplätze im jetzigen Promenadenbereich auf die Nordseite des Gebäudes zu verlegen und einen entsprechenden Grundstückstausch vorzuschlagen. Unter Berücksichtigung der Geländehöhen und des Hochwasserschutzes lassen sich hier für beide Seiten zufrieden stellende Lösungen entwickeln, die hier leider nicht dargestellt werden können.

Hochwasserschutz
Der Hochwasserschutz wird durch die erhöht liegende Promenade geschaffen.
Mit ca. 13.85 m ü.NN und einer begleitenden Sitzmauer mit einer Oberkantenhöhe von ca. 14.40m ü. NN bietet sich automatisch ein Hochwasserschutz, der den gesetzlichen Anforderungen entspricht, ohne eine Erscheinungsbild eines technischen Bollwerkes hervorzurufen.
Die Durchlässe können bei zu erwartenden höheren Hochwasserständen mit Flutschutzeinrichtungen temporär gesichert werden.

Wegenetz
Die Verbindung von und zur Innenstadt wird durch die Ausbildung fünf prägnanter Wegeverbindung gestärkt. Ein weiterer Aspekt ist Ausbildung der attraktiven Gestaltung des Allerufers mit den zahlreichen Nutzungsangeboten und Funktionen.
Hierdurch wird ein Anreiz geschaffen diese Orte aufzusuchen und anzunehmen, was durch die Wegeverbindungen dann optimal ermöglicht wird.
Die übergeordneten Wegeverbindungen und auch die Radwegeverbindungen lassen sich in diesem Konzept auf ideale Weise integrieren und entwickeln.

Baustein Stadteingang Kreisverkehr
Der neue Kreisverkehr ermöglicht eine bessere und reibungsfreiere Abwicklung der Verkehrsströme der Bundes- und Landesstraße. Mit der geplanten Umgestaltung lassen jedoch noch weitere positive Entwicklungen erzielen.
Das Konzept sieht vor in diesem Zusammenhang nicht nur den Stadteingang sondern auch die Stadtkante neu zu definieren. Die historische städtebauliche Grundfigur wird mit der städtebaulichen Neuordnung wieder deutlich heraus-gearbeitet.
Der Kreisverkehr und die übergeordneten Straßen werden von der Stadtkante weggerückt. Es entsteht eine Art Vorfeld, so dass der Stadtrand und die neue umlaufende / abschließende Stadtpromenade / der neue Stadtring, der mit eine durchgehenden Baumreihe gesäumt ist, prägnant und deutlich hervortritt.
Durch die architektonische Fassung der Straße …. wird der Stadteingang hervorgehoben und klar ablesbar. Die derzeitige, typologisch unklare Situation zwischen den Straße, der Stadtkante und den Freiflächen wird bereinigt und positiv entwickelt.
Der Kreisel erhält eine künstliche, eingefriedete Weide mit lebensgroßen „Kunstpferden“, die Nachts in verschieden Farben leuchten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Protokoll der Preisgerichtssitzung
am 15. Mai 2009 ab 09.00 Uhr
im Rathaus der Stadt Verden
Ritterstraße 10


EMPFEHLUNGEN DES PREISGERICHTES
Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin die Arbeit 1009 zur Grundlage der weiteren Entwicklung zu machen. Den Verfassern wird die Nachbesserung der in der schriftlichen Bewertung angemerkten Kritikpunkte nahegelegt. Weiterhin empfiehlt die Jury eine Prüfung der Möglichkeiten zur Umgestaltung der vorgeschlagenen Tiefgarage zu einer in die Topographie eingefügten Parkpalette. Weiterhin wird die genauere planerische Ausformulierung der Anlieferungsmöglichkeiten der Einzelhandelsflächen für notwendig empfunden.
PREISTRÄGER
Nach Öffnung der Umschläge mit den Verfassererklärungen durch die Vorprüfung werden um 18.15 Uhr die Namen der teilnehmenden Architekturbüros festgestellt. Im Ergebnis wird durch das Preisgericht folgende Preisvergabe festgehalten:

Preisgruppe
1. Preisträger Arbeit 1009
Kellner Schleich Wunderling mit Lohaus-Carl Landschaftsarchitekten

3. Preisträger Arbeit 1002
Prof. Carsten Lorenzen APS mit Breimann & Bruun Garten- und Landschaftsarchitekten

3. Preisträger Arbeit 1015
Jörg wessendorf architekten mit ATELIER LOIDL Landschaftsarchitekten und Stadtplaner

4. Preisträger Arbeit 1014
APB Architekten mit club L94 Landschaftsarchitekten

Ankäufe
1006 Astoc Architects & Planners mit WES & Partner Landschaftsarchitekten

1010 petersen pörksen partner architekten + stadtplaner mit Arbos Landschaftsarchitekten Hamburg
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