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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2009

Energie-Erlebniszentrum (Science Center zum Thema Regenerative Energie)

3. Preis

ULPTS ARCHITEKTEN GMBH

Architektur

Erläuterungstext

Die geplante Positionierung des Gebäudes liegt in Fortführung der Gebäudekanten der „ARGO Aurich“ im Süden sowie des „Vetra-Beton-Werkes“ im Norden und passt sich der markanten Form des Wettbewerbsgebietes an. Mit der Einfügung der neuen Baumasse des Energieerlebniszentrums erhält der Ems-Jade-Kanal seinen bisher fehlenden östlichen Abschluss und wird in seinem Uferbild wesentlich durch die neue Silhouette geprägt.
Das Gebäude gliedert sich in drei Funktionsbereiche: Ausstellungsareal, Lehr- und Seminarbereich sowie Verwaltungs- bzw. Nebenraumzone. Wesentliches Kriterium in der Grundrissorganisation ist die multifunktionale Nutzung und Verknüpfung der verschiedenen Bereiche untereinander.
Die Erschließung erfolgt über ein zweigeschossiges, lichtdurchflutetes Foyer mit direkter Anbindung sämtlicher zentralen Räume. Der Besucherstrom wird vom östlichen Außenbereich direkt auf den Hauptzugang des Foyers geleitet. Hierbei setzt sich die stromlinienförmige Wegeführung nahtlos in der Grundrissform des Foyers fort, durchquert dieses bis zum westlichen Gebäudeabschluss und fokussiert den Ausblick auf den Ausstellungs-Außenbereich sowie den Jade-Ems-Kanal.
Über zwei röhrenförmige Eingänge/Intro’s ist der im Norden des Gebäudes angeordnete gesamte Ausstellungsbereich mit der Sonderausstellung und allen Spielfeldern der Energie zu erschließen. Zwischen Foyer und Ausstellungszone sind schaufensterähnlich sämtliche für die Ausstellungskonzeption benötigten Peripheriebereiche wie Gastronomie und Shop angegliedert. Um den Besuchern auch die Gebäudetechnik und somit die Energienutzung erlebbar zu machen, wird auch der Technikraum durch Verglasungen einsehbar.
Die Wegeführung der Ausstellung lässt den Besucher auf dem Rückweg den Ausstellungsshop durchlaufen. Durch die Anordnung der Gastronomie an der östlichen Außenfassade wird eine vom Ausstellungsbetrieb unabhängige Nutzung ermöglicht. Weiterhin lassen sich die Bereiche von Gastronomie und Ausstellungsshop mittels verglaster, beweglicher Wände schnell öffnen und dem Foyer angliedern.
Der Ausstellungsbereich ist in seinem Tragsystem als stützenfreier Raum konstruiert, so dass hier größtmögliche Flexibilität entsteht und eine spätere Änderung der Ausstellungskonzeption jede Art von Nutzung zulässt. Statisch erfolgt die Lastabtragung der Dachfläche über radial angeordnete Träger vom Energie Pur-Show-Turm auf die Außenwand. Um Technik und Konstruktion für den Besucher schemenhaft erlebbar und erkundbar zu erhalten ist ein akustisch wirksames transluzentes Material als Unterdecke geplant.
Als zentrales Motiv für die Fassade dienen abstrahierte Wolkenbilder als Darstellung von Bewegung durch Windenergie. Diese werden von der Kraft des Windes geformt und bewegt, was zur Überlagerung und Auseinanderbewegung in mehreren Schichten und an verschiedenen Stellen führt.
Die Außenfassade besteht aus vorgehängten Paneelelementen. Durch eine geschickte Überlagerung der Vorhangfassade im Bereich der Fensteröffnungen wird zugleich eine Verschattung der verglasten Flächen erreicht.
Der Außenbereich gliedert sich in einen öffentlich zugängigen und einen der Ausstellung angegliederten Außenbereich. Durch die Auswahl geeigneter Formen, Materialien und Exponate wird das Gesamtgestaltungskonzept thematisch konsequent unterstützt. Wind und Wasser sind dementsprechend als Themen der Gestaltung im Außenbereich wieder zu finden. Geplant ist beispielsweise die Errichtung eines „Flettner-Rotor“ als Energielieferant zur Nutzung der Pumpen der kalten Fernwärme.
Mit der Außenterrasse der Gastronomie wird der öffentliche vom nichtöffentlichen Außenbereich getrennt. Das geplante Terrassenplateau fällt zum Wasser hin ab und stellt einen Kommunikationspunkt dar der zum Verweilen einlädt. Eine Uferpromenade am Bootshafen entlang bezieht diesen in das Außenkonzept des Energieerlebniszentrums mit ein und führt die Besucher ebenfalls direkt zu den Terrassen des Gastronomiebereiches.
Eine mögliche Erweiterung des Energieerlebniszentrums ist als eigenständiger Baukörper im Süd-Osten vorgesehen. Im Obergeschoss kann eine Angliederung durch einen Verbindungsgang direkt an den Lehrbereich erfolgen.