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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2009

Kemptener Tor - Neugestaltung von Straßen- und Platzflächen

3. Ankauf

A24 Landschaft

Architektur

Erläuterungstext

Kaufbeuren besitzt als touristisches Zentrum und Versorgungsmittelpunkt Bedeutung für das gesamte östliche Allgäu. Vor allem für den Einzelhandel ist eine attraktive Innenstadt Grundlage für eine dauerhafte Anziehungskraft. Dies verlangt nach ästhetisch anspruchsvoller Gestaltung des gesamten öffentlichen Raumes und sinnvollen Lösungen für die Lenkung des Verkehrs. Eine gut organisierte und optisch zusammengehörige Abfolge innerstädtischer Freiräume, Gassen und Plätze sorgt für attraktive Einkaufserlebnisse und Stadtspaziergänge.


Raum und Gestalt

Der Entwurf begreift den Bereich zwischen zukünftigem Modemarkt Röther und dem Einzelhandel in der Schmiedgasse als zusammenhängende Fläche mit einheitlicher Gestaltung. Ausgehend vom Vorplatz des Modemarktes bildet Kleinsteinpflaster als durchgehender Bodenbelag eine ruhige und neutrale Grundfläche, die dem Gebiet um das Kemptener Tor einen aufgeräumten Charakter verleihen.
Der Einsatz weiterer Elemente beschränkt sich auf wenige Objekte, die sich aus dem Pflasterbelag herausschneiden. Mit schwungvoller Geste eröffnen sie dem Besucher den Weg vom Modemarkt als Endpunkt der Nord-Süd-Achse hinein in die Altstadt. Neben dieser Leitfunktion gliedern die objekthaften Einschnitte den Stadtraum und dienen als Sitzbänke entlang der Platzflächen. Rund um das alte Zollhäuschen wird auf diese Weise ein Platz geschaffen, der zum Aufenthalt einlädt und Raum bietet für Gastronomie und Veranstaltungen. Die Platzkante zum Vorbereich des Gebäudes der Dresdner Bank hin bildet ein Bühnenpodest, das sich an den Bänken orientiert. Der Zollhausplatz wird somit zum Zuschauerraum.
An der Einmündung Alleeweg wird eine weitere Sitzbank so positioniert, dass im Bereich vor dem Café-Freisitz ein abgegrenzter Ort mit eigener Aufenthaltsqualität entsteht. Diese Fläche bietet einen klar definierten und würdigen Rahmen für die geplante Errichtung eines Fliegerhorstdenkmals.
Die Bühne und die Bank am Café verstehen sich im Zusammenspiel mit dem Zollhäuschen als freie Objekte im Raum, der von den langen, geschwungenen Bankelementen aufgespannt wird.


Verkehr

Das Verkehrskonzept gibt dem Fußgänger im Bereich des Zollhäuschens klar Vorrang. Zwischen Modemarkt und Zollhäuschen ist ein breiter Fußgängerüberweg mit Ampel vorgesehen. Motorisierte Anlieger und Zulieferer werden von Westen kommend schon etwa 40 Meter vor dem Fußgängerüberweg rechts zur Schmiedgasse geleitet. Aus östlicher Richtung kommende Linksabbieger sollen von der Josef-Landes-Straße bereits über die Ledergasse zur Alleegasse gelenkt werden. Somit wird der Zollhausplatz nur tangiert und es entsteht ein dem Fußgänger vorbehaltener Bereich zur Durchwegung und zum Aufenthalt.



Materialität

Die Platzfläche erhält mit dem Einsatz von Kleinstein einen der Altstadt angemessenen Charakter. Demgegenüber stehen selbstbewusst die Objekte in zeitgenössischer Formensprache. Es entsteht eine ausgewogene Mischung traditionell und neu. Die Objekte bestehen aus Beton, die Auflagen zum Sitzen und die Podestfläche der Bühne aus witterungsbeständigem Holz.


Vegetation

Platanen bilden einen ruhigen Abschluss der Platzfläche.


Licht

In die Sitzobjekte sind Lichtschienen eingelassen, sodass deren übergeordnete Funktion auch am Abend sichtbar bleibt. Hinter diesen Objekten gruppieren sich jeweils auf den Platz ausgerichtete Leuchten, sodass der Zollhausplatz selbst frei von Beleuchtungselementen bleiben kann. Vorgeschlagen wird das Modell „Modulum“ der Firma A+G Schréder.