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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2009

Realisierungswettbewerb für die Umnutzung einer ehemaligen Stapelhalle in ein Museum für zeitgenössische Kunst

Ankauf

LRO GmbH & Co. KG

Architektur

Erläuterungstext

Die ehemalige Stapelhalle in Ottobeuren ist ein markanter Baustein im historischen Stadtkern der Stadt. Diese soll nun zu einem „Museum für zeitgenössische Kunst“ umgebaut werden.
Um der geplanten Aufwertung des Straßenraums und der Revitalisierung des Ortskerns Rechnung zu tragen, wird der Haupteingang des Museums an der Ulrichstrasse vorgeschlagen. Dadurch wird der Stadtgrundriss nach Norden hin erweitert und durch die neue attraktive Adresse belebt. Die kräftige Auskragung der Halle ist als solche eine einladende architektonische Geste die im öffentlichen Raum nicht übersehen werden kann.

Es entsteht eine optimale Anbindung an den östlichen Freiraum, der mit einem Brückenschlag über die Günz das benachbarte Umfeld integriert. Von Westen, direkt an der Ulrichstraße ist der barrierefreie Zugang des Museums vorgesehen. Der gewünschte Zugang vom Marktplatz befindet sich unmittelbar neben der ehemaligen Pfarrkirche St. Peter.
Zwischen Marktplatz und Ulrichstraße ist ein Weg vorgesehen, der auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museums benutzt werden kann. Der Weg bietet abwechslungsreiche Einblicke in das Gebäude und die beiden unterschiedlichen Höfe des Museums.
Um einen angemessenen zentralen Skulpturenhof mit attraktiven Raumkanten zu gestalten, haben wir die südliche Halle des Bestands als Freiraum ausgebildet. Eine Ergänzung, die dem Prinzip der alten Halle folgt, bildet mit einem Wasserhof den Abschluss des Museums nach Süden hin.

Der neue Skulpturenhof im Herzen der Anlage übernimmt gleich mehrere Funktionen. Während der Öffnungszeiten kann das Museum von dort aus erschlossen werden. Er kann aber auch für private Feste und Veranstaltungen genutzt werden ohne die Nord/Süd Wegeverbindung zu blockieren. Von dort aus besteht ein herrlicher Blick auf die beiden Türme der Basilika.
Der Hof ermöglicht ebenfalls, dass alle Ausstellungsräume hervorragende Tageslichtqualität besitzen.

Im Eingangsbereich sind alle notwendigen Nebenräume vorhanden. Die Bibliothek und das kleine Café sind den Freiräumen direkt zugeordnet. Auch der Veranstaltungsraum und die Anlieferung sind ebenerdig angeordnet. Die Lage der Anlieferung ist so gewählt, dass die Aufsichtsperson sowohl den Eingang wie auch die Anlieferung gleichzeitig beobachten kann. Direkt über dem Saal befindet sich der Schulungsraum, der räumlich über eine Galerie mit dem Saal verbunden ist.
Da alle Nebenräume und sonstigen Räume der Auslobung in den nord- und östlichen Bauteilen untergebracht sind, entsteht ein klar definierter rechteckiger Ausstellungsbereich mit fließenden Raumübergängen.

Über dem Eingangsbereich befinden sich die Räume für die Dauerausstellung.
An der südlichen Wand der neuen Halle sind die sieben Großformate unterbracht. Durch eine gezielte Blickachse können diese bereits vom Eingangsbereich erahnt werden. Über eine Galerie können Sie zusätzlich von einer anderen Ebene bewundert werden.

Das Wasserbecken im Freien soll als Lichtreflektor das lebendige Licht in den Raum transferieren.
Damit die unterschiedlichen Phasen im Leben des Künstlers nachvollzogen werden können, sind alle Räume der Wechselausstellung, wie auch die Räume der Dauerausstellung, räumlich verbunden. Dennoch entsteht eine übergeordnete Einheit mit fließenden Übergängen.

Die baulichen Ergänzungen sind wie der Bestand als Stahlbetonkonstruktion - in Bezug auf die bestehenden Tragachsen der Tiefgarage - gedacht. Eine zusätzliche Außenschale, (Wärmedämmung, Luftschicht und Mauerwerk aus geschlämmten Ziegeln) trägt den Forderungen nach geringem Energiebedarf Rechnung.

Die Schlämme lässt nicht nur eine optische Verwandtschaft zu den alten Gebäuden des Orts entstehen, sondern ermöglicht die Anwendung von Abbruchmaterial örtlicher Gebäude. Darüber hinaus sollen alle zum Einsatz kommenden Materialien dauerhaft und reparaturfähig sein.

Da ohnehin ein neues Dach notwendig wird, erhält der Bau eine Reihe von Sheds als leichte Holzkonstruktion. Diese Maßnahme sichert eine optimale natürliche Belichtung (Nordlicht), erinnert an die alte Produktionsstätte und fügt sich durch die geneigten Flächen in die Dachlandschaft der Umgebung ein.

Zur Entfeuchtung und eventuellen Kühlung schlagen wir Klimaschränke vor, die dem einzelnen Hallenteilen zugeordnet sind. Dadurch können je nach Bedarf und Ausstellungsgut alle Räume auf einfachste Art und unter Berücksichtigung der Primärkosten separat behandelt werden.