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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2009

Neustadt - Tor zum Unteruckersee

3. Preis

A24 Landschaft

Landschaftsarchitektur

complan Kommunalberatung

Architektur

Erläuterungstext

Seedeck – Verwebung von Stadt und See


Die einzigartige landschaftliche Schönheit des Unteruckersees und seine hohe Freiraumqualität stellen eines der bedeutendsten Potentiale für die Stadt Prenzlau dar.

Die großzügige Stadtpromenade entlang der B 109 orientiert die Stadt zum See.
An der Nahtstelle zwischen Alt- und Neustadt verwebt das Seedeck die Stadtpromenade mit der Uckerpromenade entlang des Sees.

Die Aufweitung des Seedecks greift die Historie des Geländes auf: Vom Hafenbecken des Holzhafens über den Ravitgraben bis zur urbanen Gestaltung der Vorkriegsjahre.

Die ins Wasser führenden Sitzstufen zitieren den Bogen der ehemaligen Kaimauer. Durch eine Aufweitung des Sees wird das Wasser wieder direkt an den Uferverlauf der ehemaligen urbanen Promenade geführt.


Städtebau

Die städtebauliche Entwicklung wird auf die Seenähe konzentriert.
Die Anordnung der Baukörper im Wettbewerbsgebiet folgt dem übergeordneten Ziel der Stadtreparatur. Die Straßen begleitende Bebauung entlang der Fischerstraße erhält einen baulichen Abschluss zur B109. Dadurch wird die zurückspringende Bauflucht südlich der Bundesstraße zwischen der Geschwister-Scholl-Straße und der Uckerpromenade gestärkt und bildet so eine klare Kante für die Promenade zwischen St. Marien und dem Unteruckersee.
An diesem Standort werden kleine Stadtvillen, mit 2 bis 3 Vollgeschossen, als privates Wohneigentum in unmittelbarer Nähe zum See vorgeschlagen.

Das Gelände der ehemaligen Brauerei Kannengiesser mit dem barocken Kettenhaus
wird als touristischer Standort entwickelt.
Die landschaftlich sehr reizvolle Lage am See wird für Kurzurlaubsmöglichkeiten genutzt: das Kettenhaus wird zur Pension für Bootsreisende, das derzeitige Chinarestaurant wird mit Ferienapartments aufgestockt. Der Baukörper direkt am See wird zum Hotel. Als Nutzung für den Bau an der B109 wird altenbetreutes Wohnen mit kurzem Weg zum See vorgeschlagen.
Das Ensemble der drei Häuser schließt die städtebaulich unklare Situation zur B109, zum neuen Seedeck und zum See unter Einbeziehung des erhaltenswerten Gebäudebestandes. Der Getränkemarkt wird verlagert.
Die Maßstäblichkeit orientiert sich an der vorgefundenen Größe des derzeitigen Chinarestaurants.
Die Neubauten sind als dreigeschossige Patiohäuser mit Lichthof und innen liegender Erschließung konzipiert. Die umlaufenden Balkone unterstreichen den Charakter einer Erholungsnutzung am See.

Die doppelte Baumreihe der Stadtpromenade greift die historische Bauflucht auf.


Seedeck

Das Seedeck entwickelt sich aus der Uckerpromenade, bewegt sich zur Stadtpromenade entlang der B 109 und führt direkt auf den Unteruckersee. Die Bewegungsdynamik des Seedecks leitet in die Stadt. Aus der Stadt heraus führt sie unmittelbar als Steg auf den See.

Die sanft modellierte Rasenfläche setzt den Wasserspiegel des Sees fort. Die hölzernen Bohlen des Seedecks verwandeln die Uferpromenade in einen Aufenthaltsbereich am Wasser. Die Aufkantung zum Seedeck dient als Sitzstufe. Zusätzliche Bänke mit Lehnen entwickeln sich aus dem Holzbelag.

Flache Sitzstufen ersetzen die Kaimauer und führen ins Wasser. An der Stufenanlage können Kanus komfortabel anlegen. Anlegestellen für bis zu 15 Sportboote befinden sich am Steg.

Das Seedeck bietet einen idealen Rahmen für Feste und kulturelle Veranstaltungen.


Promenaden – Stadt und See

Eine Doppelreihe Quercus palustris säumt die Stadtpromenade von der ehemaligen Kannengießer Brauerei bis zur Marienkirche. Ein Wasserspiel akzentuiert den Platz in der Verlängerung des Kupferschmiedegangs. Der Platz bildet ein Gelenk zwischen Stadtpromenade, Mitteltorturm und Stadtmauer. Die Wegeführung in die Stadt verschwenkt hier auf die andere Seite der Straße am Marktberg. Die Ruine der Heilig-Geist-Kapelle wird als Stadtinformation und Kleinveranstaltungsort umgenutzt.
Eine großzügige Treppenanlage erschließt den Vorplatz der Marienkirche. Eine lange Bank und ein Wasserbecken bilden zusammen mit dem versetzten Lutherdenkmal einen attraktiven, kleinen Stadtplatz.

Die Uckerpromenade wird bis zur Straße Neustadt fortgesetzt. Die Promenade wird in Pflasterbauweise mit niveaugleicher Fahrbahn ausgeführt. In einer Platzintarsie aus wassergebundener Wegedecke stehen Radwege- und Stadtinformationstafeln.


Kannengießer Brauereiareal

Das Areal der ehemaligen Kannengießer Brauerei wird zum Tourismus- und Freizeitzentrum am Unteruckersee. Ein Bootslager und Fahrradunterstand ergänzen die Nutzung des Kettenhauses als Rad- und Bootswanderunterkunft. Zum Seeufer orientiert sich der Biergarten am derzeitigen Chinarestaurant. Ebenso zum See orientiert liegt ein Spielplatz mit Feuerstelle und Schutzhütte.

Im Kannengießer Brauereiareal sind 47 PKW-Stellplätze untergebracht


Gartenschau – temporäre Anlagen

Als Blütenhafen mit Wechselflorpflanzung wird die Rasenfläche des Seedecks zum ersten Highlight der Gartenschau. Ein Blütenband unterstreicht die Wegebeziehung der Stadtpromenade zwischen Stadt und See.

Die zukünftigen Baufelder im Kannengießer Brauereiareal und entlang der Stadtpromenade werden während der Gartenschau temporär mit Gärten wie z. B dem Brauereigarten bespielt.
Im Brauereiareal wird die Kubatur eines Baukörpers als temporäre Gerüstkonstruktion erstellt und als Infozentrum für die Vermarktung des Areals genutzt. Darüber hinaus können hier kleinere Veranstaltungen stattfinden.

Der Busshuttle kann in die Promenade einfahren und entweder wenden oder über die Fischereistraße ausfahren.

Das derzeitige Chinarestaurant wird zu einem Hauptgastronomiestandort mit großem Biergarten am Seeufer.