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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2010

Neubau Weiterbildungszentrum Olpe

Perspektive

Perspektive

Engere Wahl

Jo. Franzke Generalplaner

Architektur

Erläuterungstext

Der Schulstandort an der Kurfürst-Heinrich-Straße in Olpe soll baulich erweitert werden. An das bestehende Berufskolleg sollen die Volkshochschule und die Abendrealschule angebaut werden.

Leitidee des Entwurfs ist es, Bestandsbauten und den Neubau zu einer harmonischen Einheit zusammenzufügen, die Funktionalität des öffentlichen Gebäudes als Schulbau versteh- und nutzbar zu machen, und damit den Schülern mit ihren unterschiedlichen Lerninhalten 8Realschüler, Volkshochschüler), dem Lehrpersonal, Besuchern, sowie dem Verwaltungspersonal des Gebäudes die Orientierung und den Aufenthalt im Gebäude zu ermöglichen und angenehm zu gestalten.

Das additive System der über die Jahre mehrfach erweiterten Bestandsgebäude wird im vorliegenden Entwurf aufgegriffen, ohne es in direkt vergleichbarer Weise weiterzuführen. Stattdessen wird das Treppenhaus der Sozialfachschule, das hier als Verbindungsglied zwischen den Bestandsbauten und dem Neubau fungiert, in der Flucht zu einem längsrechteckigen Foyer verlängert, das sich von den Bestandsgebäuden bis zur Kurfürst-Heinrich-Straße erstreckt. Nördlich und südlich des Foyers schleißen zwei Baukörpern an, die vom Foyer aus erschlossen werde und in denen die Verwaltung (südlicher Baukörper) und die Klassenräume (nördlicher Teil). Der nordöstlich ausgerichtete Endpunkt des Foyers bildet zugleich das Entree des Neubaus von der Kurfürst-Heinrich-Straße aus.

Für den Neubau übernimmt das Foyer eine gliedernde Funktion, indem es das neue Bauvolumen in zwei Bereiche unterteilt. Dadurch werden die geforderte Trennung zwischen dem Forums- und Verwaltungsbereich und dem Bereich der neuen Klassenräume und zugleich eine differenzierte Strukturierung des Neubaus erreicht, die der additiven Struktur der Bestandsbauten in abstrahierender Weise Rechnung trägt. In diesem lang gestreckten Foyerbereich, dem gläsernen Verbindungsstück zwischen Bestand und Neubau, ist auch die Cafeteria untergebracht. Diese ist durch eine ansteigende Treppe vom Neubau abgesetzt, wodurch der Höhenversprung zwischen Bestandsgebäuden und Neubau ausgeglichen wird. In diesem Übergangsbereich führt zudem eine Außentreppe in den Hofbereich der Schule, dessen Terrasse im Sommer und bei gutem Wetter von der Cafeteria aus nutzbar ist.

Für Schüler und Besucher, die das Gebäude von der Kurfürst-Heinrich-Straße aus betreten, wird durch das fugenartige Foyer die Trennung in den nördlichen Verwaltungsbereich mit erdgeschossiger Nutzung als Forum und den südlichen Bereich mit Klassenräumen sofort ersichtlich. Die Fuge hat aber zugleich verbindenden Charakter zwischen dem Verwaltungs- und dem Klassenraumtrakt des Neubaus; sie kann beispielsweise bei öffentlichen Veranstaltungen als Aufenthaltsbereich oder Bühne genutzt werden.

Der südliche Gebäudeteil des Erweiterungsbaus wird entsprechend seiner Hanglage im Untergeschoss mit den in der Ausschreibung geforderten Räumen für Werken und Sport ausgestattet, wodurch die erhöhten Anforderungen an den Schallschutz besonders gut erreicht werden können.

Nicht nur die Baukörper des Neubaus, auch die Fassadengestaltung ermöglichen ein Ablesen seiner Gliederung und Funktionalität. Der in Passivhausbauweise errichtete Neubau erhält eine Fassade aus strukturiertem Eternitschiefer, ein Material, das sich in seiner Anmutung der umliegenden, häufig verschieferten Bebauung anpasst. Im Bereich der Fensteröffnungen wird die Fassade von vertikal ausgerichteten Schiebelamellen aus gelochtem Eternitschiefer unterteilt, die sich je nach Lichteinfall öffnen oder schließen und aufgrund der Perforation auch im geschlossenen Zustand die Innenbereiche nicht hermetisch abdichten. In zweiter Ebene sorgt ein roter, manuell bedienbarer Blendschutz hinter den Fensteröffnungen für zusätzliche Verschattungsmöglichkeiten. Die farbigen Akzente durch diesen innenliegenden Blendschutz und die feine vertikale Strukturierung der Fassade setzen in der eher strengen Kubatur des Neubaus einen spielerischen Akzent.

Auch die Deckenbereiche der einzelnen Geschosse sind von außen in Form von vertikalen Bändern ablesbar, das zweistöckige Forum im Verwaltungsteil des Neubaus gibt sich von außen als Veranstaltungsraum zu erkennen.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Skizze städtebauliche Einbindung

Skizze städtebauliche Einbindung

Skizze Höhenstaffelung und topographische Einbindung

Skizze Höhenstaffelung und topographische Einbindung