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Ankauf 7 / 7

Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Grüngürtel Duisburg - Nord Bruckhausen

Ankauf

Schmidtke+Boué Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ein Park nicht mehr in romantischen Rheinauen, ein Park zwischen Großindustrie und Wohngebiet, der Industrie gegenübergestellt als Lärmschutz, aber nicht als abweisender Wall, durchlässig und etwas geheimnisvoll einladend. Auch von außen eine eigene Welt.

Große Erdformen, geometrisch, mathematisch und dennoch nutzbar.

Von außen eine eigenständige Formenwelt, Neugier weckend – von innen eine Kulisse vor der Industrie, die durch Öffnungen sichtbar bleibt oder erst verstellt, dann aber aus der Höhe voll sich darstellt. Eine Kulisse, die trotz ihrer Strenge verspielt, bespielbar ist, die zu entdecken ist und angeeignet werden kann. Auch die blaue, horizontal und vertikal gebogene Lärmschutzwand im Südwesten, durch die dort die Bäume erhalten bleiben können, ist nicht aus einer Alltagswelt.

Die Erdformen haben unterschiedliche Hangneigungen und sind besetzt mit Rampenwegen, Sitzstufen, Treppen – bedeckt durch Wald oder sonnenbeschienen.

Zielpunkte sind Aussichtsplateaus, Spielelemente, steinerne Schrägen geformt als Kletterwand, Treffpunkte mit Bänken.

Die Erdformen erheben sich unmittelbar aus der Ebene, so können fast alle vorhandenen Bäume erhalten bleiben. Ihre lockere Stellung – nie entworfen – gibt ein weiteres Gegensatzpaar, eine scheinbar romantische Landschaft vor geometrischen Erdformen, offene Weite und kleine Räume wechseln sich ab.

In dieser Ebene sind weitere Nutzungen untergebracht: 2 Kinderspielanlagen mit Schutzdach und Bänken als Treff der Mütter, Sandflächen mit Spielgeräten und Steinflächen mit Wasserstrahlen zum „Plantschen“ohne Wasseranstau. Sie sind kleinteiliger interpretiert mit ihren niedrigen Hecken (1m) als die offene Umgebung. Zwischen den Hecken sind auch kleine Gärten im „Selbstbetrieb“möglich.

Auf dem nördlichen Hügel sind die Spielelemente für Mädchen, während die Jungen ihre Kletterschräge, Ballspiel, Streetball im südlichen Teil haben. Auch der Bunker wird den Jugendlichen als Treff zur Verfügung gestellt. Grundeinstellung aber ist, die Flächen nicht vollständig festzulegen um Nutzermischungen und eigenes kreatives Handeln zu ermöglichen.

So ist auch die freie Ortswahl für Erwachsene gewünscht für Picknickareas, Liegewiesen, Boule etc.

Der Pavillon mit einigen Steintischen und die farbigen „Holzteppiche“ betonen lediglich eine von vielen Möglichkeiten. Auch die Parkeingänge, zum Teil mit geschnittenen Platanen markiert, sind intensiver möbliert mit Bänken, evt. Großschach o.ä. – Treffpunkte zwischen Straßenleben und Park. Weitere Sitzangebote sind entlang der Wege bez. angelehnt an die Hecken zu den Privatgärten angeordnet.

Die Übersichtlichkeit des Parks ist wichtiges Ziel. Deswegen sind Hecken und Buschgruppen sehr sparsam eingesetzt bez. sehr niedrig (1m) gehalten. Lediglich die Grenze zu den Privatgärten, die mit ihren Anbauten einen etwas desolaten Eindruck macht, wird mit hohen Heckenkörpern geformt, die die Schuppenlandschaft verdecken. Da diese meist eine große Nutzungsbedeutung haben, wäre die Forderung nach Abriss problematisch.

Im kleinen Maßstab ist die Eigenverantwortung, der „Selbstbetrieb“ von Gärten gewünscht. Sie sind nicht nur im kleinteiligeren Bereich der Pavillons gedacht, sondern auch südlich der Kita können die Kindergruppen auf den freiwerdenden Flächen zu den Schrebergärten in Kooperation mit dem Gartenverein planen und arbeiten.


Lichtkonzept:

Vorgeschlagen wird die Ausleuchtung der Wege mit größtenteils Mastleuchten – doppelstrahlig um die Anzahl zu reduzieren, dennoch mit unterschiedlichen Abständen, um eine Abfolge zu betonen und unterschiedliche Helligkeiten zu haben. Ausgesuchte Hangpartien sind mit Strahlern angeleuchtet um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen und gleichzeitig die Kulisse auch abends erlebbar zu halten.Ebenso sind besondere Nutzungen durch Helligkeit herausgehoben, Aussichtspunkte, Pavillons, die blaue Wand, die Kletterschräge.

Mittel: Mastleuchten, Spots und Bodenleuchten.


Geschichte des Ortes:

An den Parkeingängen steht jeweils ein großes Leuchtbild, dass einen Blick in die dann ehemaligen Straßen zeigt, Vergangenheit und Gegenwart sind gegenübergestellt. Auf Ausstellungsstücke mit dem Thema Stahlindustrie wird verzichtet, die Industrie liegt vor Augen.
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