Nichtoffener Wettbewerb | 08/2009
Einrichtung für betreutes Wohnen und Kindertagesstätte in Leipzig-Probstheide
Städtebauliches Modell
2. Preis
Preisgeld: 8.000 EUR
Erläuterungstext
Städtebau
Ziel des städtebaulichen Entwurfs ist es, zwischen den unterschiedlichen Bebauungsstrukturen des Umfeldes zu vermitteln.
Ausgehend von der großmaßstäblichen Bebauung nördlichen Nahversorgungszentrums entwickelt sich die Bebauung des Betreuten Wohnens in Form differenziert aufgefächerter Wohnriegel. Die hierzu gegenläufig aufgefächerte Bebauungsstruktur der nördlich gelegenen Wohnsiedlung wird somit als Thema aufgegriffen und neu interpretiert.
Im Zentrum dieser radialen Bewegung und „im Schoße“ seines Umfeldes nimmt der Kindergarten als zweigeschossiges Gebäude eine Position als quartiersrelevanter Treffpunkt und Marktplatz für sozialen und generationsübergreifenden Austausch wahr.
Entlang eines inneren Quartiersweges und als Nahtstelle zwischen Kindergarten und betreutem Wohnen bieten untereinander verflochtene Gartenkabinette und Spielnischen den Rahmen für einen programmatischen Austausch der Generationen. Festplatz, Märchenstube, Bocciafeld und Freilichttheater sind Beispiele der hier ansässigen Räume für ein symbiotisches Miteinander.
Gegenüber dieser Zone des intensiven Austausches und des dichten sozialen Miteinanders bleiben die klar abgegrenzten und sich nach Süden differenziert öffnenden Gartenhöfe als parkartiger Rückzugsbereich und Ruhezone den Bewohnern des Quartiers vorbehalten.
Gebäude – Kindergarten
Der vorgeschlagene kompakte Baukörper der Kindertagesstätte präsentiert sich als selbstbewusster Baukörper mit klaren Baukanten zu den Verkehrsräumen des Nahversorgungszentrums und des Tiroler Weges. Eine großzügige und rückspringende Eingangsfassade zum öffentlichen Raum wirkt adressbildend und einladend. Auf der Südseite wandelt sich das Bild zu einem offenen und plastisch differenzierten Baukörper.
Eine ins Obergeschoß aufsteigende und gärtnerisch gestaltete Gartenfläche dient der räumlichen Einfassung des Außenspielbereiches gegenüber dem Tiroler Weg sowie der direkten Anbindung des Obergeschoßes an die Gartenfläche.
Gebäude - Betreutes Wohnen
Die additiven, weitestgehend ostwest-orientierten Gebäude für Betreutes Wohnen und dessen Erweiterung verweben sich fächerartig mit der sich anschließenden Parklandschaft. Die leichte Faltung der Fassadenverläufe lässt dabei differenzierte und individuelle Hofräume entstehen.
Die differenzierte Faltung der Gebäudefluchten findet sich in unterschiedlich gekrümmten und konisch sich aufweitenden bzw. verjüngenden Flurverläufen wieder. Zusammen mit einem abgestimmten Farbkonzept für die Flurnischen vor den Wohnungszugängen entsteht ein Leitsystem aus individuellen und wieder erkennbaren Raumsituationen.
Die Wohnriegel sind im Erdgeschoss durch einen gedeckten Gang miteinander verbunden, der eine witterungsgeschützte Wegeverbindung innerhalb der Wohnanlage ermöglicht und die Abgrenzung der individuellen Gartenhöfe vom gemeinschaftlichen Quartiersweg darstellt.
Fazit
Der vorgelegte Entwurf zielt mit seinen jeweiligen Qualitäten in Innen- und Außenräumen der beiden Einrichtungen auf die klare Gliederung und Staffelung von Individualität und Austausch im Sinne eines vielseitigen und symbiotischen Soziallebens im Quartier.
Ziel des städtebaulichen Entwurfs ist es, zwischen den unterschiedlichen Bebauungsstrukturen des Umfeldes zu vermitteln.
Ausgehend von der großmaßstäblichen Bebauung nördlichen Nahversorgungszentrums entwickelt sich die Bebauung des Betreuten Wohnens in Form differenziert aufgefächerter Wohnriegel. Die hierzu gegenläufig aufgefächerte Bebauungsstruktur der nördlich gelegenen Wohnsiedlung wird somit als Thema aufgegriffen und neu interpretiert.
Im Zentrum dieser radialen Bewegung und „im Schoße“ seines Umfeldes nimmt der Kindergarten als zweigeschossiges Gebäude eine Position als quartiersrelevanter Treffpunkt und Marktplatz für sozialen und generationsübergreifenden Austausch wahr.
Entlang eines inneren Quartiersweges und als Nahtstelle zwischen Kindergarten und betreutem Wohnen bieten untereinander verflochtene Gartenkabinette und Spielnischen den Rahmen für einen programmatischen Austausch der Generationen. Festplatz, Märchenstube, Bocciafeld und Freilichttheater sind Beispiele der hier ansässigen Räume für ein symbiotisches Miteinander.
Gegenüber dieser Zone des intensiven Austausches und des dichten sozialen Miteinanders bleiben die klar abgegrenzten und sich nach Süden differenziert öffnenden Gartenhöfe als parkartiger Rückzugsbereich und Ruhezone den Bewohnern des Quartiers vorbehalten.
Gebäude – Kindergarten
Der vorgeschlagene kompakte Baukörper der Kindertagesstätte präsentiert sich als selbstbewusster Baukörper mit klaren Baukanten zu den Verkehrsräumen des Nahversorgungszentrums und des Tiroler Weges. Eine großzügige und rückspringende Eingangsfassade zum öffentlichen Raum wirkt adressbildend und einladend. Auf der Südseite wandelt sich das Bild zu einem offenen und plastisch differenzierten Baukörper.
Eine ins Obergeschoß aufsteigende und gärtnerisch gestaltete Gartenfläche dient der räumlichen Einfassung des Außenspielbereiches gegenüber dem Tiroler Weg sowie der direkten Anbindung des Obergeschoßes an die Gartenfläche.
Gebäude - Betreutes Wohnen
Die additiven, weitestgehend ostwest-orientierten Gebäude für Betreutes Wohnen und dessen Erweiterung verweben sich fächerartig mit der sich anschließenden Parklandschaft. Die leichte Faltung der Fassadenverläufe lässt dabei differenzierte und individuelle Hofräume entstehen.
Die differenzierte Faltung der Gebäudefluchten findet sich in unterschiedlich gekrümmten und konisch sich aufweitenden bzw. verjüngenden Flurverläufen wieder. Zusammen mit einem abgestimmten Farbkonzept für die Flurnischen vor den Wohnungszugängen entsteht ein Leitsystem aus individuellen und wieder erkennbaren Raumsituationen.
Die Wohnriegel sind im Erdgeschoss durch einen gedeckten Gang miteinander verbunden, der eine witterungsgeschützte Wegeverbindung innerhalb der Wohnanlage ermöglicht und die Abgrenzung der individuellen Gartenhöfe vom gemeinschaftlichen Quartiersweg darstellt.
Fazit
Der vorgelegte Entwurf zielt mit seinen jeweiligen Qualitäten in Innen- und Außenräumen der beiden Einrichtungen auf die klare Gliederung und Staffelung von Individualität und Austausch im Sinne eines vielseitigen und symbiotischen Soziallebens im Quartier.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die vorgestellte Arbeit fügt sich mit einer eigenständigen städtebaulichen Figur selbstverständlich und harmonisch in den Umgebungszusammenhang ein. Die zentrale Lage und die kompakte Bauform der zweigeschossigen Kindertagesstätte überzeugen. Die Grundrisse sind bis auf wenige Durchgangsräume gut organisiert. Die Anforderungen an den Lärm und Immissionsschutz können eingehalten werden.
Die Gebäuderiegel für das Betreute Wohnen hingegen sind aus Sicht der Betreiber nur bedingt geeignet. Kritisch bewertet werden die langen Flure, die von den Verfassern zwar durch Aufweitungen gestaltet werden, jedoch von ihrem Charakter eher an ein Altenpflegeheim erinnern und somit nicht der Bauaufgabe entsprechen.
Im Freiraum gelingt den Verfassern eine gute Verzahnung der beiden Einrichtungen.
Die entlang des Quartiersweges vorgeschlagen Gartenkabinette und Spielnischen bieten einen gelungenen Rahmen für den Austausch der Generationen untereinander. Die Bereiche zwischen den Gebäuderiegeln dienen darüber hinaus als Flächen für ruhigere und private Freiraumnutzungen, die dem Betreuten Wohnen entsprechen.
Die Gebäuderiegel für das Betreute Wohnen hingegen sind aus Sicht der Betreiber nur bedingt geeignet. Kritisch bewertet werden die langen Flure, die von den Verfassern zwar durch Aufweitungen gestaltet werden, jedoch von ihrem Charakter eher an ein Altenpflegeheim erinnern und somit nicht der Bauaufgabe entsprechen.
Im Freiraum gelingt den Verfassern eine gute Verzahnung der beiden Einrichtungen.
Die entlang des Quartiersweges vorgeschlagen Gartenkabinette und Spielnischen bieten einen gelungenen Rahmen für den Austausch der Generationen untereinander. Die Bereiche zwischen den Gebäuderiegeln dienen darüber hinaus als Flächen für ruhigere und private Freiraumnutzungen, die dem Betreuten Wohnen entsprechen.
Quartiersweg und Treffpunkt der Generationen
Vorplatz Kita und Quartiersauftakt
Freispielfläche Kita
Perspektive Quartiersweg
Gartenhöfe Betreutes Wohnen