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Einladungswettbewerb | 11/2009

Ideenfindung Almeauen-Bürgerpark Stadt Büren

Visualisierung des Entwurfs Almeaue-Bürgerpark Stadt Büren

Visualisierung des Entwurfs Almeaue-Bürgerpark Stadt Büren

1. Preis

L-A-E Ehrig GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

1. Nutzungskonzept:
Dreigliedrige Längsstrukturierung des Almeaue,
abgestufte Nutzungsintensität zwischen:
Ökologischer Zone
Ruhige Parkzone
Aktivitätszone
1.1 Ökologische Zone:
•Feuchtwiese, Hochstaudenfluren
•Blänken
•Prallhänge, Anlandungsufer
•Rückzugsraum für Flora und Fauna
1.2 Ruhige Parkzone:
•Vermittelt zwischen extensiv ökologischer Parkzone und intensiv genutzter Aktivitätszone
•Hauptverbindungswege verlaufen vorrangig durch diesen Parkraum
•Großzügigkeit und verschiedene Perspektiven, auf raumprägende historische Bau-denkmäler laden zum Spazieren und Verweilen ein
•Dieser Raum wird nicht mit Einbauten besetzt und ist variabel nutzbar z.B. Skulpturenstandorte
•Die Schrebergärten werden anfänglich in die Parkanlage integriert, mittel- bis langfris-tig könnten die Schrebergärten in eine offene Parkwiese umgewandelt werden
1.3 Aktivitätszone:
•Kleinteilig gegliederte Zone, die teilweise von Gehölzen beschirmt wird
•Leselaube im Teichgarten
•Freilichtbühne mit angegliederter multifunktionaler Spiel-, Sport- und Veranstaltungsfläche
•alter Bauerngarten und historischer Mittelmühle
•Boulebahn
•öffentlicher Grillplatz
•Beachvollyballfeld
•Spiellandschaft für Fantasie-, Rollen- und Bewegungsspiele
•Gabionenmauer, 1m hoch, begrenzt die Aktivitätszzone und verläuft entlang der 100- jährigen Hochwasserlinie. Für extremere Hochwässer ist die Gabionenmauer punktuell mit wildem Wein und Efeu berankt.
•Ökonomiegebäude außerhalb des Wettbewerbsgebietes kann durch die Schule als Mensa bzw. Schülercafé genutzt werden
•Historischer Wurzgarten innerhalb des abgeschlossenen Mauerbereiches kann als Schul-, Küchen- und Kräutergarten wiederbelebt werden

2. Erschließungskonzept:
•Zweistufige Hierarchie der Wegestruktur
•Gepflasterte Hauptwege, 3m breit, in der Ruhigen Parkzone verbinden die Almeaue mit der Stadt
•Gepflasterte Nebenwege, 1,80m breit, erschließen die Stationen der Aktivitätszone
•Die Haupterschließungsstruktur führt von der Bahnhofstraße zur Mühlenstraße und über die historische Brücke zur Almestraße
•Die Verbindungsstraße ‚Neuer Weg‘ wird rückgebaut
•Die Hauptwege im nördlichen stadtnahen Teil des Parkraumes sind durch Mastleuch-ten erhellt
•Neben den Mastleuchten sollten die beleuchteten Baudenkmale mit ihrer Fassade Teil des Lichtkonzeptes sein
•Westlich des Parks sind vor der Kreisberufsschule 42 öffentliche Parkplätze vorgese-hen

3. Raumbildung:
•Visuelle Einbeziehung der historische Bausubstanz in den Park, durch Schaffung von Sichtbezügen und Freihaltung wichtiger Perspektiven
•Der Kontrast zwischen offenen und beschirmten Freiräumen vermittelt dem Besucher unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten
•Die Gabionenmauer gibt dem Besucher durch klare Trennung von Aktivitäts- und Kontemplationszone Orientierung
•Zusätzlich bildet die niedrige Gabionenmauer einen architektonischen Gegensatz zu den landschaftlichen Parkwegen
•Die Freilichtbühne hat im Hintergrund die Jesuitenkirche und das Mauritiusgymnasium zur Kulisse; Sie liegt außerhalb der Hochwasserzone und wirkt von weitem aufgrund der leichten Bodenmodellierung zurückhaltend vor den historischen Gebäuden im Aktivitätsraum
•Der historische Pavillon bekommt einen eigenen Wirkungsraum im offenen Winkel der weinberankten Gabionenmauer

4. Sichtbezüge:
•Es gibt Sichtbezüge auf historische Baudenkmäler – Objektperspektiven und
•Sichtbezüge zu Naturraumperspektiven
•Die Objektperspektiven fokussieren Blickpunkte, die abends angestrahlt sind
-Mauritiusgymnasium, Jesuitenkirche, Mittelmühle, historischer Pavillon und Fon-täne

5. Materialität:
•Gabionenmauer – Hartkalkstein geschichtet, Warsteiner
•Treppen und Sitzstufen - Betonwerkstein
•Wege – Betonpflaster (10/20/8)
•Veranstaltungsplatz – bituminöse Decke
•Wasserterrassen – heimisches Hartholz
•Pergolensystem – Stahl-Elemente
•Kies- und Steinstrand – aus Warsteiner Hartkalkstein Schotter und Almekies
•Beachvolleyball – kornabgestufter Sportsand
•Spiellandschaft – Perlkies bzw. Sand
•Boulebahn – Wassergebundene Decke
•Leuchten – Mastleuchten als Stele

6. Vegetationsentwicklung
•Gehölzergänzung Aktivitäts- und Ruhezone – Laubgehölze
•Gehölzpflanzung Ökologische Zone – Bäume der pot. nat. Vegetation
•Hecken – Fagus sylvatica, geschnitten
•Gabionenbewuchs – Efeu und wilder Wein, punktuell
•Artenreiches Rasen- und Wiesensaatgut - aus gebietsheimischer Herkunft
•Wiesen der Ruhezone – Besatz mit landschaftlichen Frühlingsgeophyten

7. Investitionskosten lt. Kostenschätzung:
•Titel 1.1 Vorarbeiten, Geländebearbeitung und Gestaltung k.A. €
•Titel 1.2 Ver- und Entsorgung k.A. €
•Titel 1.3 Betonarbeiten, Wege- und Platzbefestigung k.A. €
•Titel 1.4 Erd-, Teichbau, Abdichtung k.A. €
•Titel 1.5 Vegetationsflächen k.A. €
•Titel 1.6 Allgemeine Ausstattung / Sonstiges k.A. €
Netto Baukosten ca. k.A. €
Ca. k.A. € pro qm

8. Pflege- und Unterhaltungskosten:
•k.A. h/Jahr sind für den 45.000 m² großen Bürgerpark Almeaue einzukalkulieren.
Es handelt sich um folgende Arbeiten:
•Unterhaltung der Pflasterwege
•Gehölzpflege
•Schnitt der Hecken
•Unterhaltung der Teiche
•Mähen der Rasenflächen in der Aktivitätszone
•Viermaliges Schlägeln der Parkwiese in der Ruhezone/Jahr
•Schlägeln der Hochstaudenfluren entlang der Alme
•Instandhaltung des bituminösen Veranstaltungsplatzes
•Unterhaltung der Gabionenmauern
•Instandhaltung der Sitzbänke und Pergolen
•Unterhaltung der Spiellandschaft, Freizeit- und Sportflächen

Kostenaufwand für Pflege und Erhaltung k.A. € /Jahr

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf weist ein Gesamtkonzept auf, welches durch die Zonierung gegliedert ist.

Dem Hochwasserschutz wird in der ökologischen Zone Rechnung getragen, wobei die Insel als Rückhaltebecken dient und positiv gesehen wird.

Der Charakter der Auenlandschaft findet sich deutlich in diesem Entwurf wieder:

Eine Auenweite ist großzügig vorhanden, Baumgruppen zum Westen hin verhindern den Ausblick auf unschöne Nachbarbebauung. Der vorhandene Baumbestand im Bereich des Teichgartens wird beibehalten, aber ausgedünnt.
Beeindruckend ist das zurückhaltende Lichtkonzept, das die Beleuchtung der Denkmäler noch hervorhebt.

Kontrovers diskutiert wird die langgestreckte Lage der Aktivitätszone. Sie soll durch ca. 300 m lange bewachsene Gabionen von der Ruhezone abgetrennt werden, welche als Fremdkörper und störend empfunden werden.

Der Lesebereich in unmittelbarer Nähe zur Bahnhofstraße funktioniert nicht.

Die Form der Bühne ist zu groß und die geraden Tangenten stehen im Gegensatz zur sonst geschwungenen Wegeführung. Die Baumhäufung in der Aktivitäts- und in der Ruhezone erscheint zu üppig.


Ergebnis:

Ein Entwurf mit Gesamtkonzept, der die Aspekte der Auenlandschaft berücksichtigt. Veränderungen sind in Umsetzung der Aktivitätszone erforderlich.
Entwurf Almeaue-Bürgerpark Stadt Büren

Entwurf Almeaue-Bürgerpark Stadt Büren

Perspektive 1: Die Rasenmodellierung verdeckt die leicht abgesenkte Freilichtbühne. Die historischen Baudenkmäler werden durch die Freiraumplanung herausgestellt.

Perspektive 1: Die Rasenmodellierung verdeckt die leicht abgesenkte Freilichtbühne. Die historischen Baudenkmäler werden durch die Freiraumplanung herausgestellt.