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Sonstiges Vergabeverfahren | 02/2010

Auswahlverfahren Sanierung und Erweiterung Schulfreifläche Scharnweberstraße 19

Perspektive

Perspektive

Teilnahme

barbara willecke planung . freiraum

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Eine Reise durch den Kosmos der Naturwissenschaften
Eine Umlaufbahn verbindet den Schulhof mit dem Bereich hinter der Turnhalle.
Naturwissenschaftliche Erfahrungsfelder verknüpfen Unterricht und Freizeit, Spiel und Lernen.
Bewegung und Ruhe, Sport und Lernen, Gärtnern und Klettern, werden Bestandteile des Universums Schule.

Grundkonzept der Freianlagen
 Das Konzept orientiert sich an den Zielen und Inhalten der Lehrpläne für Mathematik, Naturwissenschaften und Sachunterricht der Klassen 1 bis 6 (Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung), Erläuterungen hierzu siehe Plan.
 Es berücksichtigt die Bedürfnisse der verschiedenen Altersstufen in Schul- und Freizeit.
 Insbesondere sollen Neugier und Spaß an den Naturwissenschaften geweckt werden.
 Die Planung berücksichtigt im Sinne der Gendergerechtigkeit die Präferenzen von Jungen und Mädchen.

Ziele
 Förderung des spielerischen Zugangs zum Beobachten, Ausprobieren, sinnlichen Erfahren der Naturphänomene
 Erfüllung der Flächenanforderungen aus dem Flächenprogramm
 Förderung von Lernfreude, Weltverstehen und eigenem Erleben
 Förderung von Kommunikation und Austausch, soziale Interaktion
 Spielräume für alle Alterstufen der Grundschule
 Identifikation mit dem besonderen Wesen dieser Schule
 inhaltliche und räumliche Einbindung der Sporthalle in die Raumsequenzen

Strategie
Wir betrachten Schule, Turnhalle und Freiflächen als einen Makrokosmos, verbunden durch eine Umlaufbahn, an der sich verschiedene Mikrokosmen befinden. Diese Grundstruktur wird im ersten Bauabschnitt realisiert: Flächen werden in Form und Funktion neu geordnet, die vorhandenen Beläge werden weitgehend integriert. Die Mikrokosmen werden nach Schuleröffnung von Kindern, Eltern und Lehrern mitgeplant und -gestaltet.

 Zurückgreifen auf vorhandene Raumsequenzen und -strukturen
 Orientierung durch klare Zonierung
 deutlich lesbare räumliche Zuordnungen
 in Beziehung setzen von Individuum, Gruppe, Wissensfeldern, sinnlich erfahrbarer Welt
 Bewegung und Toben neben Lernen und Lehren
 Umgestaltungspläne können zu Unterrichtsthemen werden (z.B. Kunstunterricht)
 weitgehender Erhalt des Baumbestandes und der Wiese - dadurch Stärkung der vorhandenen Qualitäten
 Aufbau von 2 Kombispielgeräten, um die Aktivitäten zu entzerren: ein Element auf dem vorderen Schulhof soll als Spielskulptur mit einem Künstler und Kindern entworfen werden, Umsetzung durch den Künstler (Thema z.B. Kosmos)

Umsetzung der Ziele im vorliegenden Entwurf

Struktur
Die räumliche Gliederung folgt thematischen und funktionalen Bereichen. Diese sind so angeordnet, daß der Grad der Aktivität von Süd nach Nord, von Schule zu Garten abnimmt. Die einzelnen Mikrokosmen wenden sich an unterschiedliche Nutzer und erzeugen durch verschiedene Materialien differenzierte Stimmungen. Sie werden durch eine Umlaufbahn miteinander verbunden. Dadurch wird die raumtrennende Wirkung der Turnhalle abgeschwächt bzw. als Potential eingebunden.

Räume
Vorderer Schulhof
 zentraler Treffpunkt und Drehscheibe
 der bestehende Klinkerbelag und der Sandbereich werden erhalten und in Form gebracht
 Integration einer Spielskulptur
 Sitzmöglichkeiten auf langer Bank am Haus und "Asteroiden-Tartankissen" auf Umlaufbahnen
 zum Schutz der Wurzelräume der Bestandsbäume Errichtung von Sitzpodesten über Baumscheiben
 Tische und Tischtennisplatten im Schatten der Bäume
 gut zugängliche Fahrradständer und Müllplatz entlang der Mauer

Eingangsbereich der Turnhalle
 Bänke und Sitzpodeste (s.o.)
 Spielbereich für die Kleinen im Westen der Turnhalle

Turnhalle
Sie soll auch mit ihrer Außenhülle als Bewegungsfeld dienen. Kletterwände, Streetballkörbe und Maltafeln werden zur Bereicherung der Fassade angebracht. Das Weitsprungfeld wir zusammen mit diesen Aktivitäten entlang der Rückfassade der Turnhalle angeordnet. Dieses Feld dient auch der Erschließung des rückwärtigen Raumes.
Die bestehende Laufbahn und das Spielfeld bleiben an ihren Standorten erhalten, ihre Oberflächen werden saniert.

Wiese und Wäldchen
Die vorhandenen Pappeln werden erhalten und als Hör- und Sichtfeld wichtiger Bestandteil des Mikrokosmos' Wiese. Ein Hörrohr soll das charakteristische Rauschen dieser Pappelart verstärkt hörbar machen. Die Wiese, beruhigt durch Wellen, ist der Ort für Himmelsgucker und für Turnübungen. Liegen und ein großes Podest unterstreichen den Charakter der Wiese als Ruhepol. Die flankierenden Wäldchen werden Spielschwerpunkte mit einem Kombispielgerät (z.B. Stangenwald) und einer "Mädchenecke" mit verschiedenen Spiel- und Aufenthaltselementen als Rückzugsort auf der westlichen Seite. Parabolspiegel zeigen die Funktionsweise des Phänomens Schall.

Garten
Im nördlichen Bereich entsteht neben dem Grünen Klassenzimmer ein Schulgarten. Das Feld kann frei gestaltet werden, z.B mit Naturelementen wie Weidenhütten, (Hoch)Beeten und Baumstämmen zum sitzen. Kompost und Laubsammelstelle sind gut zugänglich hier untergebracht.

Hof
Im kleinen Hof westlich des Schulgebäudes entsteht ein ruhiger, begrünter Ort zum basteln, lernen und plauschen.


Fazit
Das vorliegende Konzept greift den umfassenden Forschungs- und Bewegungsdrang von Kindern auf. Alle Elemente bieten an und fordern gleichzeitig heraus. Neugier und Sinne werden gefordert und befriedigt.
Die gegenwärtige Planung läßt Raum für Entwicklung und Verfeinerung im Zuge des Wachsens der Schule und ihres Konzeptes.
Das Schulumfeld zeigt im Außen, was im Inneren vermittelt wird. Schulkonzept und Freiraumgestaltung können einen Raum schaffen, der ganzheitlich Lernen und eigene Erfahrungen ermöglicht.
Lageplan

Lageplan

Perspektive

Perspektive

Perspektive

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