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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2010

Grundschule Westerbeck

1. Preis

augustinundfrank/winkler ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Allgemein:
Für die Grundschule schlagen wir einen Baukörper vor, der aus wenigen Grundelementen besteht, die die umliegende, ebene Landschaft zeichenhaft interpretieren. Die seriellen Einzelteile der Grundelemente und die einfachen Konstruktionen er-möglichen eine kurze Bauzeit. Das Schulgebäude ist eingeschossig.
Eine dicke Dachplatte mit wenigen, markanten Auffaltungen überragt die zukünftige Bepflanzung des Grundstücks, die überwiegend aus Gebüschen besteht.
Der Baukörper ist dreieckförmig. Er ist so platziert, dass seine Aussenkanten die Bewegungsrichtungen auf dem Grundstück harmonisch aufnehmen und alle Räume sehr gut ausgerichtet sind. Die Grundrissfigur bildet eine zentrale Erschließungsfläche aus, mit kurzen Wegen und vielfältigen Blick- und Raumbeziehungen rund um das zentrale Atrium.

Konstruktion:
Eine ebene Bodenplatte und tragende Wandscheiben aus Stahlbeton bilden das Grundgerüst. Auf den Wandscheiben liegt eine flache Dachdecke aus Holz. Sie besteht aus Haupt- und Nebenträgern aus Schichtholz und einer oberen und unteren Verschalung. Entlang der Fassaden wird diese Holzkonstruktion als Attika und Außenwand bis zu einer Höhe von 2,3 m über fertigem Fußboden nach unten geführt.
Sie bildet optisch die Außenkante der oben beschriebenen dicken Dachplatte. Sie ist mit Schichtstoffplatten verkleidet, die mit einem Wiesenmotiv laminiert sind. Unter dieser Attikawand sind umlaufend die Fensterkonstruktionen montiert. Sie bestehen aus Festverglasungen im Wechsel mit Türen und schmalen Lüftungsklappen. Als Sonnenschutz dienen gezielte Baumpflanzungen auf dem Grundstück, als Blendschutz innere Vorhänge. Alle Aufenthaltsräume haben einen direkten Ausgang ins Freie. Trennwände zwischen Klassenzimmern und Erschließungsflächen bestehen aus Profilbauglas mit zwischen liegenden Einbauten als Garderoben und Schränke.
Der Fußboden besteht aus einem schwimmenden Estrich mit einer Beschichtung aus Linoleum bzw. Polyurethan.

Haustechnik:
Das Gebäude erhält eine Fußbodenheizung mit Gastherme, unterstützt durch eine Solarthermie-Anlage. Insbesondere für den Winterfall erhalten alle Klassenräume eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung. Bei der Wahl dezentraler Anlagen können diese in die Außenwandkonstruktion integriert werden. Räume mit sanitären Installationen sind im Grundriss so zusammen gefasst, dass kurze Leitungswege entstehen. Das Atrium und die teilverglasten inneren Trennwände bringen viel Tageslicht auch in das Zentrum des Hauses. Der Einsatz künstlicher Beleuchtung kann dadurch merklich reduziert werden. Für den Schallschutz wird die untere Verschalung der hölzernen Dachkonstruktion als Höhen- und Tiefenabsorber ausgebildet. Hierzu werden perforierte Holzplatten bzw. auf Fuge gesetzte Leisten für die Schalung benutzt. Das Dach erhält eine extensive Begrünung als Wärmepuffer und Regenrückhaltung. Anfallendes Regenwasser wird zur Bewässerung der Außenanlagen in Zisternen gesammelt. Überschüssiges Wasser wird in Rigolen versickert.

Nachhaltigkeit:
Neben den bereits beschriebenen konstruktiven und haustechnischen Eigenschaften weisen wir hier vor allem auf den einfachen Bautyp hin, der nicht nur leicht umzubauen und umzunutzen ist, sondern auch bei einer kurzen Planungs- und Bauzeit Anpassungen ohne Konzept- und Qualitätsverlust zulässt. Es kommen einfache Baumethoden zur Anwendung, die ein regionaler Markt anbietet. Das Gebäude ist im Rohbau und Ausbau so konzipiert, dass Modifikationen und der Austausch ein-zelner Systeme leicht möglich sind. Neben dem Einsatz von einfachen und bewährten Produkten ermöglicht das Konzept einen hohen Grad an Vorfertigung. Der Wintergarten neben der Mensa dient als exemplarischer Klimapuffer und macht die Energie der Sonne direkt erfahrbar.