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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2010

Errichtung eines Stadtteilparks /Hauptbahnhof Wien/

Anerkennung

Preisgeld: 5.400 EUR

realgrĂĽn Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

AUSGANGSLAGE
das planungsgebiet liegt an der grenze zwischen den innen- und aussenbezirken und ist zentrales bindeglied zwischen 3. und 10. stadtbezirk. die umgebung weist sehr heterogene strukturen auf. im nordosten befinden sich die grossen öffentlichen parkanlagen des belvedere, des schweizer gartens und des arsenals. Im süden grenzt das gründerzeitliche blockraster des 10.stadtbezirks mit intensiv ausgestatteten quartierparks und –plätzen an.
mit der entwicklung des neuen stadtteilparkes „hauptbahnhof wien“ werden diese stadtquartiere vernetzt und durch den neuen arsenalsteg und die geplanten unterführungen zusammengehängt. das bestehende radwegenetz wird entsprechend ergänzt.

IDENTITĂ„T DES ORTES
der zukünftige parkraum ist geprägt von unterschiedlichsten raumsequenzen, differenzierten anlagerungen und rändern wie auch übergeordneten wegebeziehungen und vernetzungsstrukturen.

begriffe wie enge und weite – licht und schatten bestimmen die freiraumplanerische herangehensweise.

das vorgeschlagene gestaltungskonzept reagiert durch eine selbstreferentielle ausprägung des zukünftigen parkbildes identitätsstiftend auf den heterogenen stadtraum.
die umsetzung erfolgt mittels einer flächenübergreifenden, nicht gerichteten wabenstruktur.
die nuancierte topografische intervention bei einzelnen waben (ausbildung von sitz- und spielkanten) erzeugt eine subtile irritation, verändert die tiefenwahrnehmung des parkraumes und unterstützt das prägnante neue erscheinungsbild.
ein materialhomogener erschliessungslayer aus hellen asphaltbelägen stellt die innere erschliessungsstruktur des parkes her und vernetzt diesen selbstverständlich mit den angelagerten aussenbereichen.

die robuste grundstruktur beinhaltet eine hohe flexibilität hinsichtlich möglicher zukünftiger veränderungen.

UMSETZUNG
die nutzungsspezifische ausprägung der parkwaben folgt dem vorgeschlagenen zonierungs- und nutzungskonzept.

die parkentree`s werden platzartig als pufferzonen zu den benachbarten strassen- und platzräumen ausgebildet und mit sitzgelegenheiten und fahrradstellanlagen ausgestattet.
im vorfeld des sĂĽdlich gelegenen schulareals werden spiel- und aufenthaltsbereiche fĂĽr schĂĽler und jugendliche angeboten.

in den schmaleren nordwestlichen und südöstlichen parkabschnitten befinden sich nutzungen mit geringerem flächenbedarf und geringerer lärmintensität, wie kleinkinderspiel, weidenhain zum klettern und verstecken, ruhige sitz- und rückzugsplätze innerhalb von gräser- und staudengärten und kleinere spiel- und liegewiesen zur freien aneignung.

in der mittig angeordneten parkkernzone werden gemäss den höheren anforderungen an flächenbedarf und lärmschutz die lärmintensiveren kinder- und jugendspieleinrichtungen platziert.
ein kleinspielfeld als kunstrasenplatz, streetballplätze in epdm- und asphaltbauweise, ein beachvolleyball, ein grosser gerätesandspielplatz mit wasserspielbereich wie auch eine skaterbowl aus ortbeton bilden mit dem benachbarten cafepavillon ein attraktives, generationenübergreifendes zentrum im park. gleichzeitig übernimmt es in kombination mit der geplanten strassenbahnhaltestelle eine wichtige verteilerfunktion im stadtorganismus.
bouleplatz, cafegarten, wetterschutzdach und öffentliche toiletten komplettieren das angebot.
seine zentrale bedeutung wird gestalterisch durch die besetzung mit einem hain aus lichten schirmkiefern unterstrichen. südöstlich schliesst eine weitläufige spiel- und liegewiese an.

die geforderten laufparcoure mit unterschiedlicher streckenlänge können aufgrund der sich immer wieder verkettenden wabenstrukturen individuell gewählt werden.

gemäss dem ökologischen leitfaden der stadt wien werden die der strassenbahntrasse folgenden parkwaben partiell extensiv als magerrasenflächen ausgebildet. ein schutzzaun sichert den park gegenüber der gleistrasse ab. die ausbildung der gleistrasse folgt in ergänzung zu diesem leitbild.

VEGETATIONSKONZEPT
leitbaum des parkes ist die lichte, weiss- und rosablĂĽhende robinie in arten und sorten. in der nordwestlichen parkkernzone wird eine obstwiese aus reichblĂĽhenden wildbirnen und- kirschen eingewebt.
baumhaine aus lichten schirmkiefern markieren die platzartigen bereiche.
weidengebĂĽsche dienen als verwunschene spielbereiche, als stadtwildnis.
robuste gräser- und staudengärten befördern die naturerfahrung und die sinnlichen erlebnisqualitäten.
Strapazierfähige, weitläufige spiel- und sportrasenflächen, wie auch extensiv entwickelte magerrasenflächen sichern die angestrebte, übergreifende ruhige grundstimmmung.

MATERIALVERWENDUNG
die verwendung langlebiger robuster und authentischer materialien und oberflächen ist konzeptbestimmend.
der erschliessungslayer wird als asphaltmastixbelag mit gebundener heller kieseinstreuung herstellt. farbhomogene wassergebundene decken und ortbetonflächen ergänzen den materialkanon. sitzelemente aus betonfertigteilen und holzdecks erhalten auflagen aus naturbelassenem lärchenholz.
spiel- und sportbereiche werden aus kunstrasen, epdm oder asphalt mit kontrastierenden farbmarkierungen hergestellt.
fĂĽr die kinderspielbereiche wird ein einheitliches ĂĽbergreifendes material- und farbkonzept vorgeschlagen.

LICHTKONZEPT / SICHERHEIT
die den park querenden und die quartiere verbindenden wege, wie auch die nordwest – südost- ausgerichteten hauptwege werden dem sicherheitsbedürfnis der zukünftigen nutzerInnen folgend nachts beleuchtet.
die leuchtenverwendung folgt dem ausstattungskatalog der stadt wien.
das offene transparente gestaltungskonzept, wie auch die zonierung und nutzungsverteilung tragen in hohem masze zur sozialen kontrolle und einem damit verbundenen sicherheitsgefĂĽhl bei.