modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
Ankauf 9 / 9

Begrenzt offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Losverfahren | 07/2005

Neubau eines Gymnasiums mit Dreifachsporthalle und einer Fach- und Berufsoberschule

Ankauf

lechner+martin

Architektur

Kattinger + Kattinger Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext




Städtebau

Der südliche Stadtrand von Fürstenfeldbruck wird von großformatigen und langgestreckten Gebäuden (Kloster, Sparkasse, Bahnhof) bestimmt, die als markante Raumkanten weit in die Landschaft hineinwirken. Die Gebäude sind ost-westorientiert und folgen parallel versetzt, dem Flusslauf der Amper.

Das neue Schulzentrum ordnet sich bezüglich seiner Lage in diese übergeordnete Matrix ein, bildet zusätzlichen Stadtrand und fasst dadurch gleichzeitig die an der Tulpenstrasse liegende kleinteilige Wohnbebauung.

Der Baukörper folgt in seiner Höhenentwicklung der sanft abfallenden Geländetopografie und lässt an der B2 mit dem zur Stadt hin orientierten Kopfbau einen ortsbildenden, offenen Stadteingang entstehen.

Die dem Schulzentrum vorgelagerte Turnhalle bettet sich bewusst in die Landschaft ein. Zusammen mit dem angrenzenden kraftvollen Baumhain entsteht ein räumlich wirksames und identitätsbildendes Element aus Natur und Architektur. Der offene Grünraum der freien Wiesenlandschaft bleibt trotz der neuen Bebauung uneingeschränkt erhalten.


Landschaft und Grünraum

Der langgestreckte Baukörper des Schulzentrums wird typologisch von den kräftigen "grünen Fingern" der Gehölzbänder aufgenommen. Die großräumige Struktur des landschaftlichen Talraums verzahnt sich über das Schulgrundstück mit der Stadt.

Die Vegetation wird so zu einem wesentlichen raumbildenden Element, das in Sybiose mit den Baukörpern tritt und den Blick in die offene Landschaft lenkt. Wie selbstverständlich lassen sich die unterschiedlichen Sport- und Schulfreiflächen in die entstehenden Grünstrukturen integrieren.

Der zentrale Eingangshof zwischen Schule und Turnhalle trennt und verbindet die Pausenhöfe beider Schulen zugleich. Es bilden sich großzügige und fließende Pausenflächen, die aber aufgrund ihrer unterschiedliche Höhenlage klar voneinander abgegrenzt bleiben.

Fußwegverbindungen an der Tulpenstrasse, entlang der Pausenhöfe und südlich der Turnhalle verweben die Stadt mit der freien Landschaft und machen sie für die Spaziergänger erlebbar. Die Fußwege enden am Dammweg, der sie mit dem übergeordneten Wegenetz verknüpft.


Bauliches Konzept

Das Schulzentrum wird als ein homogener Baukörper verstanden, das einem klaren Ordnungsprinzip unterliegt. Beide Schulen lassen sich aufgrund der um ein Geschoß versetzten Höhenentwicklung klar ablesen. Die kleinere FOS mit den älteren Schülern orientiert sich zur Stadt, das Gymnasium zur freien, offenen Landschaft.

Die Pausenhallen als zentraler Schulzugang beider Schulen liegen im Mittelbereich des Baukörpers, der außenräumlich von der vor-gelagerten Turnhalle markiert und gehalten wird. An den zweigeschossigen Pausenhallen sind die Bereiche für Lehrer, Verwaltung und die Mittagsbetreuung als "öffentlichen Funktionen" angelagert.

Die Unterrichtstrakte beider Schulen werden als strukturierte Klassenspangen mit abwechslungsreichen Innenhöfen entwickelt. Zu den ruhigen, als Freiklasse zu nutzenden Innenhöfen, orientieren sich alle musischen Fachklassen und Sondernutzungen wie Mehrzweckraum und Bibliothek.

Die naturwissenschaftlichen Fachklassen sind als in sich abschließbare Raumgruppen konzipiert und liegen von einem Retentionsstreifen getrennt an den Pausenhöfen.
Ankauf 9 / 9