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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2011

Fassadensanierung des Rathauses in Viernheim

berger röcker

berger röcker

Anerkennung

röcker gork architekten

Architektur

Erläuterungstext

Leitidee I Städtebauliche Basisüberlegung Die klare Geometrie der gesamten vorgefundenen Substanz (äußere Gestalt, Kubatur, Tragsystem) wird aufgegriffen und in die Gegenwart übersetzt. In Zentrum des Entwurfes steht die zeitgemäße Adaption des bestehenden Fassadenkonzeptes. Die horizontale Bänderung und Schichtung wird hierbei zum eigentlichen Thema gemacht und konsequent auf alle Fassaden und Baukörper übertragen. Hierdurch ensteht der Eindruck von übereinandergestapelten abwechselnd geschlossenen und offenen Ebenen, wobei die geschlossenen Ebenen über den transparenten Fugen zu „schweben“ scheinen. Durch die hellen, leicht reflektierenden Aluminiumbänder wird dieser Eindruck bei Tag noch verstärkt. Die Umgebung spiegelt sich schwach in dem Material wieder und widerspiegelt die äußeren Einflüsse (Sonne, Wolken, Herbst...). Das Gebäude passt sich gewissermaßen ahnlich wie ein Cameleon seiner Umgebung an. Wobei es seinen „schwerelosen“ Charakter stets behält. Bei Nacht kehrt sich das Erscheinungsbild um und lediglich die Glasfugen treten in Erscheinung. Dieser Effekt kann zusätzlich durch ein in die Fassade integriertes Beleuchtungskonzept gesteigert werden. So könnte sich auch bei Nichtnutzung des Gebaudes bei Nacht das Rathaus als weithin sichtbare Landmarke präsentieren.

Barrierefreiheit Die Aussenanlagen, insbesondere die auf der südlichen Eingangsseite gelegenen, werden überplant und zur Verbesserung des barrierefreien Zugangs neu gestaltet. Die unterschiedlichen Zugangsebenen werden auf ein Niveau gebracht und über neue Treppen sowie eine Rampenanlage erschlossen. Die bestehende Lage dieser Elemente wird im Prinzip beibehalten und lediglich modifiziert. So bleibt gewährleistet, dass das Gebäude auch weiterhin aus allen Richtungen kommend gut erschlossen wird.

Architektursprache I Fassade I Materialien Das nach aussen sichtbare einfache Fassadenkonzept wird auch auf die Innenseiten sowie die Konstruktion selber und das Montagekonzept übertragen. So widerspiegelt sich das Gesamtkonzept bis ins Detail. Die einfache Formensprache und Reduzierung auf wenige gestalterische Elemente sowie der wohlüberlegte Einsatz der Materialien sind grundlegene Entwurfs- und Konsturktionsprinzipien. So werden die Materialien intelligent entsprechend ihrer Möglichkeiten und Anforderungen eingesetzt und ver- und bearbeitet. Als Tragsystem für die leichten im Werk vorgefertigten Elemente kommt Brettschichholz zum Einsatz. Aussen werden hochwärmegedämmte Aluminiumpanele und auf der Innenseite, aus brandschutztechnischen Anforderungen, GK-Platten dieser Konstruktion vorgeblendet. In Analogie zu den witterungsbeständigen Alu-Panelen werden die Fenster als Holz-Alu-Fenster vorgeschlagen. Diese sitzen mit der Innenseite bündig, so dass zusammen mit einer wiederum mit dem Aussenpanel bündig sitzenden Einscheibenverglasung eine Art Kastenfenster entsteht. Das aussenliegende ESG wird 4-seitig auf Abstand montiert, so dass eine natürliche Belüftung der Innenräume möglich ist. Gegebenenfalls sind zusätzliche Lüftungsklappen raumseits im Flurbereich zu ergänzen. Das Konzept des Kastenfensters bietet die Möglichkeit den Zwischenraum als thermischen Puffer zu nutzen sowie die Fenster- und Verschattungselemente vor unnötigen Witterungseinflüssen zu schützen.


Energiekonzept I Energieeffizienz Bei Entwurf und Konstruktion der Fassade wurden die vom Auslober zu Grunde gelgten Anfordeungen an Passivhausstandard, den empfohlenen Öffnungsanteil sowie weitere zur Energieeinsparung notwendigen Parameter in hohem Maße berücksichtigt. Neben der Auswahl entsprechender Baustoffe steht auch die wärmebrückenfreie Konstruktion im Mittelpunkt. Zur Vermeidung sommerlicher Überwärmung werden aussenliegende Raffstore-Lamellen vorgeschlagen. Durch modulare Einheiten und Rastersysteme ist ein ökonomisch und ökologisch sinnvoller Einsatz der Resourcen möglich.


Montage Das Konstruktions- und Montagekonzept leitet sich aus der Forderung nach einer Sanierung im laufenden Betrieb des Gebäudes ab. Der Eingriff in den Bestand soll entsprechend gering und auf die Fassade selber beschränkt bleiben. Die vorgefertigeten geschosshohen und in der Regel raumbreiten Elemente werden in die abschnittsweise abgebrochene Fassade eingesetzt. Hierbei soll geschossweise von unten nach oben vorgegangen werden. Sämtliche bestehnden Installationen (Elektro, Heizung) können somit erhalten bleiben. Die Fassadenelemente stehen auf der Betonrohdecke auf und werden über Laschen an einem vertikal vor die bestehenden Betonstützen montierten Stahlwinkel horizontal gehalten. Die Elemente werden untereinander mit Dornern als Normalkraftgelenke verbunden.
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