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Verhandlungsverfahren | 01/2011

Errichtung Empfängerbau und Werkstättenneubau am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Effelsberg

Lageplan

Lageplan

Zuschlag

Fritsch + Tschaidse Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

PLANUNG
Das Institut für Radioastronomie ist derzeit in 2 Standorte geteilt; in Bonn werden die Empfänger in der Hochfrequenzgruppe gebaut, von dort werden sie nach Effelsberg transportiert, um vor Ort von der Systemgruppe betreut, gewartet und eingebaut zu werden. Für den Teleskopbetrieb sind die Betriebswerkstätten Schlosserei, Feinmechanik und Elektro zuständig. Der Standort der Werkstätten befindet sich derzeit im Fundament des Radioteleskopen in Effelsberg. Erhebliche Mängel der Arbeitssicherheitsvorschriften, sowie gefährliche Transportwege erfordern eine Zusammenlegung des Standortes in Effelsberg. Mit gestiegener Dimension der Empfängerboxen ist ein erhöhter Flächenbedarf, sowie ein gestiegener Bedarf an Raumhöhe erforderlich. Durch die Baumassnahme werden die oben genannten Arbeitsgruppen in einem Gebäude vereint. Es entstehen 1457 m2 Nutzfläche 1-6. Die Werkstätten sollen ebenerdig zum Teleskopen liegen, die wissenschaftlichen Gruppen sind mit einer Anbindung an das Bestandsgebäude gewünscht. In dem Neubau werden 40 Personen arbeiten.

STÄDTEBAU
Das am Hang gelegene Gelände wird über eine von Süden kommende Zufahrtsstrasse erschlossen. Diese gabelt sich nach der Toreinfahrt und erschliesst das oben am Hang gelegene Bestandsgebäude und das ca. 17 m tiefer gelegene Plateau, auf dem sich das Radioteleskop befindet. Bedingt durch die auf dem Gelände stattfindenden Messungen auf dem LOFAR Feld, (24 Stunden täglich) und dem Radioteleskopen (zwischen 17.00 h abends und 8.00 h morgens), erfordert das Gebäude ein elektromagnetisches Abschirmungskonzept, welches die benannten Messungen nicht zusätzlich stört.
Der Standort des Neubaus wurde am Hang gewählt. Zwischen dem Neubau und dem LOFAR Feld liegt der Hügel des Grundstückes 346, und dient somit als natürliche Abschirmung. Der Neubau orientiert sich mit seiner Tal- Längsseite nach Südosten. Somit liegt die Hang abgewandte Hauptseite des Gebäudes mit Blickbezug zum Radioteleskopen.
Das Gebäude ist 4 geschossig und stuft sich terrassenförmig der Hanglinie nach Nordwesten ab. Um einen störungsfreien Betrieb des Radioteleskopen zu gewährleisten, müssen alle Räume, die sich im Bereich des Teleskopen befinden und mit durchlaufenden elektrischen Geräten ausgestattet sind eine elektromagnetische Abschirmung von 70 dB nachweisen.

GEBÄUDEANORDNUNG
Die Werkstätten mit einer lichten Höhe von ca. 6,00m werden im EG vorgesehen, mit Anbindung an den Vorplatz und das Radioteleskop. In den 3 oberen, zurückspringenden Geschossen sind die Labore und Büroräume mit einer Geschosshöhe von 3,90 m vorgesehen. Eine Brücke im 3. OG verbindet ebenengleich den Neubau und das Bestandsgebäude. Bedingt durch die Hanglage muss der Fels in grossen Teilen herausgesprengt werden. Das Gebäude ist nicht unterkellert.
Der Hang wird dauerhaft gesichert, er wird in einem Winkel von 80° abgetragen, gefräst bzw. geprengt. Zur Sicherung des Hanges werden Felsanker in den Hang gebohrt. Diese sind vorzuspannen, woraus folgt, dass für die spätere Zugänglichkeit keine Verfüllung zulässig ist. Die Hangsicherung wird ergänzt durch eine ca 20 cm dicke Spritzbetonschicht, die 2-lagig bewehrt wird. Als Absturzsicherung wird eine Gitterrostabdeckung vorgesehen. Zum Bestandsgebäude hin muss dass Gelände in einem Winkel von 45 ° geböscht werden.
Südostansicht

Südostansicht

Südwestansicht, Nordostansicht

Südwestansicht, Nordostansicht

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt